Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht
Autoren: KARA LENNOX
Vom Netzwerk:
erheblich besser. Mit etwas Glück würde sie den Tearoom vielleicht nur zwei Wochen lang schließen müssen.
    „Hat jemand Hunger?“, fragte Ethan. „Wie wär’s, wenn wir bei dir den Grill anschmeißen, Tony?“
    Tony warf einen Blick auf die Uhr. „Großer Gott, Nat und Paolo kommen ja heute zum Abendessen! Das hätte ich fast vergessen.“
    „Paolo?“, wiederholte Julie.
    „Natalies Mann.“
    „Du hast deine Ex und ihren Mann zum Abendessen eingeladen?“, fragte sie ungläubig. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, Trey gegenüberzusitzen, ohne ihm die Gabel in den Hals stoßen zu wollen.
    „Nat und ich verstehen uns sehr gut. Und Paolo ist einfach klasse. Ich könnte mir keinen besseren Stiefvater für Jasmine wünschen.“
    Julie fand Tonys Einstellung wirklich bewundernswert.
    „Kommt ihr zwei auch mit?“ Priscilla drehte sich zu Julie und Belinda um.
    „Danke, aber leider habe ich keine Zeit“, antwortete Belinda. „Ich habe gleich ein Date.“
    Die anderen sahen Julie erwartungsvoll an. „Ich kann auch nicht. Ich habe einfach noch zu viel zu tun. Aber danke für die Einladung.“
    Tony sah tief enttäuscht aus, schwieg jedoch.
    Kurz darauf brachen alle außer Belinda auf. „Hast du wirklich noch etwas zu tun?“, fragte sie ihre große Schwester, als sie allein waren. „Oder stimmt etwas nicht zwischen dir und Tony?“
    „Im Moment blicke ich da selbst nicht so recht durch. Sieht so aus, als habe er mich belogen.“
    Belinda keuchte erschrocken auf. „Ist er etwa fremdgegangen?“
    „Nein, so schlimm nicht. Aber er … nun ja, er war anscheinend nicht wirklich an mir interessiert. Er hat nur mit mir geschlafen, damit ich meine Meinung zum Tearoom ändere. Damit er seine dämliche Bar zurückbekommt.“
    Belinda schnaubte zornig auf. „Du meinst, er hat dir nur etwas vorgespielt? Das glaube ich nicht. Er muss doch ziemlich schnell gemerkt haben, dass deine Meinung unumstößlich ist. Warum hätte er trotzdem bei der Stange bleiben sollen?“
    Julie wurde nachdenklich. Belinda hatte völlig recht. Wenn es Tony nur um das Brady’s gegangen war, warum war er dann noch mit ihr zusammen?
    „Ich sollte wohl doch mal mit ihm reden“, sagte Julie.
    „Ja, solltest du. Ich muss jetzt leider los“, sagte Belinda, umarmte ihre Schwester zum Abschied und brach auf.
    Als Julie allein war, sah sie sich nachdenklich im Tearoom um. Was war nur aus dem wohlgeordneten Leben geworden, das sie sich vor der Eröffnung ausgemalt hatte? Sie hatte sich eingebildet, ihr Leben im Griff zu haben, und hatte sich darauf gefreut, Trey und seiner Familie ihren Erfolg unter die Nase reiben zu können.
    Was für ein Witz! Die Dinge waren ihr aus den Händen geglitten, seit sie den ersten Schritt in die schäbige Bar gesetzt hatte.
    Und jetzt war sie wieder einmal allein – es gab nur noch sie und ihren Tearoom.
    Hatte sie wirklich ernsthaft gedacht, dass Trey oder jemand aus seiner Familie zur Eröffnung kommen würde? Nun, wie es aussah, war ihr Tearoom den Davidsons völlig egal. Ihre Motive waren sowieso ziemlich kindisch und rachsüchtig gewesen. Erst die Ereignisse der letzten Tage hatten ihr bewusst gemacht, was im Leben wirklich zählte: Freunde, Familie …
    … und Tony. Wie passte er eigentlich in ihr Lebenskonzept?
    Sie empfand viel für ihn, aber bisher hatte sie es immer vermieden, sich wirklich Rechenschaft über ihre Gefühle abzulegen. Sie wusste nur, dass er in der Vergangenheit offensichtlich enttäuscht worden war. Dass es Frauen gegeben hatte, die mit seinen Gefühlen gespielt hatten.
    Das wollte sie auf keinen Fall. Sie hatte ihm gegenüber ehrlich sein wollen, um Missverständnisse von vornherein zu vermeiden.
    Doch jetzt hatte sie von seinem kaltblütigen Plan erfahren, sie zu verführen, damit sie das Brady’s wiedereröffnete. Sollte sie sich wirklich so in ihm getäuscht haben?
    Wenn sie nicht riskieren wollte, einen großen Fehler zu machen, würde sie mit ihm reden müssen. Mal sehen, was er ihr zu sagen hatte.
    Als Julie kurz darauf an Tonys Tür klingelte, machte Priscilla ihr auf. Sie schien sich aufrichtig darüber zu freuen, dass Julie ihre Meinung doch noch geändert hatte.
    „Ich habe etwas zu essen mitgebracht“, sagte Julie und überreichte Priscilla zwei Kuchenschachteln. „Käsekuchen aus dem Kühlschrank. Wenn ihn niemand isst, wird er nur schlecht.“
    „Machst du Witze? Der hält hier höchstens fünfzehn Minuten!“
    Als Julie die Wohnung betrat,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher