Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
Vom Netzwerk:
sofort nach ihrer Ankunft in dem fremden Land war sie gefeiert worden wie ein Star. Und das war einfach ein fantastisches Gefühl.
    Sie hatte bereits eine CD – ein digitalisiertes, retuschiertes, derart aufgemotztes Ding, auf dem ihre Stimme mindestens so gut wie die von Iris Maguire klang – herausgebracht, und jetzt hatte sie obendrein auch eine eigene Show, die ihren Namen trug. Es war vollkommen egal, dass sie kein Wort Japanisch sprach. Man hatte sie mit offenen Armen aufgenommen und begegnete ihr allerorts mit freundlichem Respekt.
    Savannah rannte in ihre Garderobe und fing an zu grinsen, als sie schon nach wenigen Sekunden von sechs Handlangern umgeben war, die sich mit einer solchen Hingabe um ihr Make-up und ihre Haare kümmerten, als
wäre das für sie der schönste Job der Welt. Sie trug ein bunt bedrucktes Pucci-Minikleid sowie ein Paar todschicke Pumps, das ihr von einem bekannten japanischen Schuhhersteller überlassen worden war. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich derart gut gekleidet, und sie hatte sich bisher auch nie derart umschwärmt gefühlt.
    Aus irgendeinem Grund waren ihr rotes Haar und ihre leicht gebräunte Haut in diesem Land der Hit; unzählige Fans hatten sich die Haare mit teilweise fürchterlichen Resultaten rot gefärbt, und die Verkaufszahlen von Bräunungsmitteln waren derart in die Höhe geschnellt, dass sie gebeten worden war, Werbung für einen neuen Selbstbräuner zu machen, wofür sie nach Aussage von Conrad eine schwindelerregende sechsstellige Summe ausbezahlt bekam.
    »In zehn Minuten müssen Sie auf Sendung sein«, informierte ihre höfliche Assistentin Natsuki sie, drückte ihr mit einem netten Lächeln eine Flasche Wasser in die Hand, machte eine respektvolle Verbeugung und rannte davon, um auf ihrem BlackBerry die nächsten Termine durchzugehen.
    Savannah ließ sich tiefer in ihren bequemen Sessel sinken und hob vorsichtig, um ihren Lippenstift nicht zu verschmieren, die Flasche an ihren Mund. Dann sah sie auf ihr Handy und lächelte, als sie die kurze, aber glückliche SMS von Martha las. Sie hatte ein Bild des kleinen Raef mit Weihnachtsmannmütze angehängt, unter der man seine roten Haare hervorlugen sah. Offen gestanden fand Savannah, Raef sähe wie eine eingelegte Walnuss aus, aber sie freute sich, weil Martha – auch wenn sie Sebastian nicht fallen gelassen hatte – endlich glücklich war.
    »Hi.« Conrad gesellte sich zu ihr, schob ein paar Kästchen mit bunten Lidschatten zur Seite und nahm auf der Kante ihres Schminktischs Platz. »Ich habe gute Neuigkeiten
für dich. Du hast einen weiteren Werbevertrag, und zwar ein Riesending.«
    »Noch größer als der für den Selbstbräuner?« Savannah riss die Augen auf, ließ den Blick über Conrads gut geschnittenen grauen Anzug wandern und bewunderte seine athletische Figur.
    »Viel größer«, klärte er sie lächelnd auf. »Da du gerne Sport treibst und dich obendrein gesund ernährst, möchte der größte Sportartikelhersteller der Welt dich als Werbefigur für seine Neustart-Kampagne haben, bei der es darum geht, wie man mit kleinen Schritten seinen Lebensstil verändern kann.«
    Savannah rang nach Luft. »Ist das dein Ernst?« Sie sprang von ihrem Stuhl und fiel Conrad um den Hals. »Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst. Wir verdienen so viel Geld, dass ich noch nicht einmal mehr weiß, was inzwischen alles auf meinem Konto ist!« Dann machte sie sich wieder von ihm los, sah in seine grünen Augen, glitt mit ihren Händen über seinen Rücken und fügte in sanftem Ton hinzu: »Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    »So nicht«, erklärte er ihr streng.
    »Das tue ich nicht nur aus Dankbarkeit.« Sie meinte es tatsächlich ernst, und deshalb schlang sie ihm erneut die Arme um den Hals.
    Conrad sah sie fragend an. »Bist du sicher? Dankbarkeit kann einen Menschen sehr großzügig machen. Aber ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen ausgenutzt und fange jetzt bestimmt nicht damit an.«
    Aus irgendeinem Grund war sie mit einem Mal nervös. »Nutzt du mich denn aus, wenn ich es selber will?«
    Er glitt mit seinen Händen über ihre schlanke Taille und die schmalen Hüften. »Nein, wahrscheinlich nicht, aber vielleicht hatte Judd ja recht, und du hast einfach einen Vaterkomplex oder etwas in der Art.«

    Sie verzog verächtlich das Gesicht. »Das ist totaler Quatsch. Ich empfinde dich gar nicht als alt.«
    »Na, vielen Dank«, stellte er lachend fest, und sie errötete.
    »Du weißt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher