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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
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bereute, dass sie je auf den herablassenden Charme von diesem Kerl hereingefallen war. Weshalb zum Teufel war sie überhaupt mit ihm ins Bett gegangen – oder eher in die Abstellkammer oben, wo sie wenig sanft auf einem wackligen alten Tisch von ihm genommen worden war? Schließlich fand sie rothaarige Männer nicht mal attraktiv!

    Arroganter Arsch. Beleidigt zog sie ihren Büstenhalter von einem verstaubten Lampenschirm. Auch wenn dieser Harrington trotz all der Jahre in den Staaten noch mit dem Akzent der britischen Oberklasse sprach und einen gewissen rauen Charme versprühte, hatte nie zuvor ein Mann sie derart schlecht behandelt, dachte sie. Gott sei Dank war der Verkauf des Hauses unter Dach und Fach. Anwesen wie Brockett Hall bekamen sie schließlich nicht jeden Tag herein, und die Kommission für dieses Haus machte ihren verletzten Stolz wahrscheinlich mehr als wett. Eilig schlüpfte sie in ihr Jigsaw-Kostüm und trat, noch während sie sich fragte, was so faszinierend an der Aussicht aus dem Fenster war, den Rückzug an.
    Judd nahm gar nicht wahr, dass sie das Haus verließ. Er ballte die Fäuste, als er plötzlich das Gesicht Lochlin Maguires vor sich sah. Ehe sein Erzfeind sich versähe, wäre er dem Untergang geweiht. Nächstes Jahr um diese Zeit sähen die Dinge für seine Familie völlig anders aus, denn von jetzt an hatte Judd nur noch das Ziel, Lochlin Maguire in die Knie zu zwingen und ihm alles zu nehmen. Alles.
    Seine Firma, Pembleton, die Kinder und natürlich Tavvy, dachte er, wobei ein sehnsüchtiges Kribbeln seinen Körper durchzog.

1
    Sechs Monate später
     
    Iris Maguire zog den Kragen ihres Holzfällerhemds wärmend über ihr Kinn und stapfte knirschend durch die Überreste eines harschen Januarfrosts.
    Die Hunde, die an ihren Leinen zogen, rissen ihr beinahe die Arme aus.
    »Nutmeg, komm zurück !«, schrie sie und zerrte einen ungezogenen Beagle aus einem Kaninchenloch. »Du freches Ding!«, schalt sie ihn liebevoll und lief weiter Richtung Dorf. Sie brachte ihr Leben mit Tieren zu und liebte jeden einzelnen der von ihrer Mutter geretteten Hunde, ganz egal, wie unerzogen oder unförmig er war. Wobei Nutmeg mit seiner zerdrückten Nase und seinem ungestümen Wesen gleichermaßen frech wie hässlich war. Sie band ihn und den Rest der jaulenden Meute vor dem Dorfladen an, in dessen Fenstern noch die Lichter von Weihnachten funkelten, blies warme Luft auf ihre kalten Finger und trat durch die Tür.
    »Hast du sie dir aus der Nähe angesehen?«, fragte die Ladenbesitzerin Mrs Meaden neugierig.
    Ian, der Verkäufer und gleichzeitige Lieferjunge des Geschäfts, schüttelte bedauernd seinen Kopf. »Nicht wirklich. Aber ihren Autos und ihren Klamotten nach zu urteilen schwimmen sie in Geld.«
    »Wer?«, wollte Iris wissen, während sie den Blick sehnsüchtig über eine Reihe Schokoriegel wandern ließ. Mühsam
hielt sie sich zurück. Sie besaß ein furchtbar enges Kleid, das ihr in ein paar Wochen passen müsste, und hatte sich an Weihnachten bereits mit Plätzchen vollgestopft.
    Ian beugte sich über den Tresen und bedachte Iris mit einem bewundernden Blick. »Die Leute, die in Brockett Hall eingezogen sind – du weißt schon, in das alte Haus der Harringtons.«
    Obwohl ihr dichtes blondes Haar zu einem wenig ordentlichen Pferdeschwanz gebunden war und selbst in ihrem viel zu großen, jungenhaften, bis zur Nase hochgezogenen Hemd sah Iris einfach fantastisch aus. Die Beine in den engen Jeans wirkten schlank und biegsam, trotz des kalten Wetters lag ein rosiger Schimmer auf ihrer makellosen Haut, und ihre herrlich vollen Lippen baten regelrecht um einen Kuss. Dankbar, weil ihm seine Traumfrau derart nahe war, stieß Ian einen glücklichen Seufzer aus.
    »Was, in das schicke Haus am anderen Ende des Tals?« Iris sah ihn interessiert aus ihren bernsteinfarbenen Augen an, und seine Knie wurden weich.
    »Genau da.« Ian stöhnte innerlich und wünschte, Iris hätte an Weihnachten unter dem Mistelzweig im Forgers Arms nicht mit Ollie Ramshaw rumgeknutscht. Ollie war ein attraktiver, aber – wenn man den Gerüchten glauben durfte – furchtbar arroganter Frauenheld, der sich bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit bis zur Besinnungslosigkeit betrank; er war es also ganz bestimmt nicht wert, auch nur den Boden zu küssen, auf dem Iris lief. Ach, hätte ich doch nur den Mut, ihr zu gestehen, was ich für sie empfinde, dachte Ian verträumt.
    Iris runzelte die Stirn. »In das alte Haus der
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