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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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er ein Tütchen Gras aus der Hosentasche. Mark fiel ein, dass Chelsea ihm erzählt hatte, in Horrorstreifen müsste immer der böse Bube als Erster dran glauben, also wäre der zottelige Surfer wohl das erste Opfer. Die Kamera machte einen Schwenk zum Fenster und weiter zu einem Maskierten, der das Lager vom Wald aus beobachtete.
    Bei Einbruch der Dunkelheit wechselte der Schauplatz, und Chelsea stand am Ende eines Kais. Die untergehende Sonne tauchte ihren Körper in goldenes Licht, während sie sich aus der kurzen Hose schälte und sich ihr Oberteil vom Leib riss. Sie trug nur einen weißen Slip, und Mark wurde sofort hart. Chelsea sprang in den See und plantschte umher, bevor sie ans Ufer schwamm. Wasser rann über ihre Brüste und tropfte von ihrem Kinn, als sie den Strand hinauflief. Ein Mann trat mit dem Rücken zur Kamera ins Bild. Sie schnappte vor Schreck nach Luft und lächelte dann.
    »Du hast mir Angst eingejagt«, flötete sie, während sie nach dem zotteligen Surfer griff. Sie küsste ihn lange und heftig, und sie ließen sich langsam auf den Sandstrand gleiten. Als der Surfer Chelseas Rücken und Po streichelte und
ihren Schenkel betatschte, wurde Mark prompt von dem irrationalen Drang erfasst, dem Typen eins in die Fresse zu hauen. Ihn in der Luft zu zerreißen. Ihm wurde ganz schlecht, als Laute der Lust über Chelseas Lippen kamen. Lust, die sie bei einem anderen fand.
    Es war verrückt. Chelsea gehörte ihm nicht, und selbst wenn, das war nur ein Film, und das waren nicht die Laute, die sie beim Sex von sich gab. Er wusste, wie das klang, und ganz bestimmt nicht so. Ihre Stimme war beim Sex atemloser, tiefer. Sie sagte oft »Oh Gott« oder »Oh mein Gott«. Manchmal auch »Oh Gott, Mark!«. Und wenn sie einen Orgasmus hatte, kam ihr Stöhnen von ganz tief drinnen.
    Eine riesige, schmutzige Hand packte den Surfer an seinem zotteligen Schopf und schnitt ihm den Kopf ab. Das Blut spritzte über Chelsea, und sie schrie aus Leibeskräften. Ein markerschütternder Schrei, während sie sich aufsetzte und vor Panik rückwärts in den Wald rutschte. Mark fiel ein, dass sie ihm und den Jungs von der Szene erzählt hatte. Er wartete auf die Axt, die ihr den Kopf abhacken würde, und als es so weit war, schaute er weg.
    Mark Bressler, ehemaliger Kapitän der Chinooks, hatte schon Unmengen Blut gesehen. Er hatte miterlebt, wie Knochen brachen und das Blut in Strömen lief. Er hatte gesehen, wie messerscharfe Schlittschuhe Fleisch aufschnitten und Körper mit solcher Wucht zusammenprallten, dass man den Schaden regelrecht hörte. Meist war das ganz normale Härte gewesen. Aber das hier – er konnte es nicht mit ansehen. Er konnte nicht zusehen, wie jemand Chelsea weh tat. Auch wenn er noch immer so wütend auf sie war, dass es ein Loch in seinen Bauch brannte. Obwohl er wusste, dass das alles nur gefaked war. Die Axt. Das Blut. Der Schrei.

    Aber sie war Schauspielerin. Bei ihr wirkte es echt. Genauso echt wie ihr Satz: »Ich liebe dich.«
    Frustriert schaltete er den Fernseher aus, und am nächsten Morgen warf er seine Klamotten in den Koffer und nahm den ersten Flug nach Seattle. Er fühlte sich noch einsamer als bei seiner Ankunft in Las Vegas. Im Flieger schnappte er sich das In Flight -Magazin und las einen Artikel über Luxuswohnungen an einem Golfplatz in Scottsdale. Mark dachte an die Häuser, die er und Chelsea zuletzt besichtigt hatten. Er musste sich bald entscheiden.
    Als er nach dem zweistündigen Flug sein leeres Zuhause betrat, fiel ihm der Koffer aus der Hand. Die Leere in dem 560 Quadratmeter großen Haus machte ihm schwer zu schaffen. Niemand wartete auf ihn. Kein Licht. Kein Lachen. Keiner, der versuchte, ihn zu gängeln. Sein Leben war totale Scheiße. Genauso wie damals, als er auf das Blitzeis geraten und alles zu Schrott gefahren hatte. Und genau wie dieses unsichtbare Eis waren seine Gefühle für Chelsea überraschend und schmerzhaft.
    Es klingelte an der Tür, und ihm wurde erst klar, dass er halb mit Chelsea gerechnet hatte, als er die Tür öffnete und überrascht in das Gesicht einer Frau mittleren Alters mit kurzen schwarzen Haaren sah. Im Bruchteil von Sekunden fing sein Herz an zu rasen und blieb abrupt stehen.
    »Ich bin Patty Egan, Ihre neue Betreuerin.«
    »Wo ist Chelsea?«
    »Wer? Ich kenne keine Chelsea. Das Nachsorgeprogramm der Chinooks hat mich über ›Kraft des Lebens‹ verpflichtet.«
    Kraft des Lebens ? »Ich brauche keine Krankenschwester.«
    »Ich bin mehr als nur
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