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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich
Autoren: Manning Sarra
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sehr Wichtiges übersehen haben.« Max wirkte sehr selbstgefällig. » Nämlich dass der erste Pfannkuchen genauso gut schmeckt wie alle anderen. Er kann nichts dafür, dass er zufällig der erste ist und etwas klumpig oder unförmig geraten ist, nur weil die Pfanne noch nicht heiß genug war.«
    » Wenn man richtig ausgehungert ist, schmeckt der erste sogar besser als alle, die danach kommen«, sagte Neve, und dann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Ehe sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, schlang sie die Arme um Max, und im selben Moment umarmte er sie ebenfalls.
    Nach fünf Sekunden genügte es nicht mehr, seinen warmen, festen Körper nur zu umarmen. Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen, arbeitete sich von der Stirn über Augenbrauen, Wangenknochen und Nasenspitze vor bis zum verlockenden Hauptpreis, seinen Lippen.
    Dort angekommen, übermannte sie, wie so oft in ihrem Leben, die Gier– sie küsste Max nicht, sie verschlang ihn förmlich, leidenschaftlich, schamlos, feucht, vom Hunger getrieben. Er erwiderte ihre Küsse mit derselben Heftigkeit, und trotzdem konnte sie einfach nicht genug von ihm bekommen.
    » Moment«, sagte Max nach einer Weile lachend und löste sich von ihr, denn Keith hatte sich zwischen sie gedrängt und leckte ihnen abwechselnd über das Gesicht. » Wir müssen das nicht unbedingt hier draußen tun. Ich habe nicht vor, irgendwo anders hinzugehen.«
    » Versprich mir, dass du nie wieder gehst. Ich hasse es, wenn du nicht da bist.« Neve versuchte, Keith mit der Schulter wegzudrängen. » Komm rein.«
    Max stand auf und streckte ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. » Wo wolltest du eigentlich um drei Uhr morgens hin?«
    Sie errötete. » Zu dem 24-Stunden-Laden in der Seven Sisters Road. Ich brauche etwas zu essen. Ich habe seit Wochen nichts gegessen«, gestand sie und hoffte, dass nun nicht gleich wieder alles den Bach runtergehen würde, so wie beim letzten Mal. » Das ist eine Ausnahme, okay? Ich mache sicher keine Entschlackungskur mehr, aber ich darf auch nicht wieder anfangen, zu völlig unmöglichen Zeiten zu essen, nur weil wir mal wieder nicht aus dem Bett gekommen sind. Aber das hier ist ein Notfall, weil ich nämlich bereits ernsthaft in Erwägung ziehe, mir eine Hand zu amputieren und meine Finger in kalt gepresstem nativen Olivenöl anzubraten.«
    Max stand auf der Stufe über ihr und musterte sie mit gerunzelter Stirn, als würde er überlegen, ob er wirklich auf Dauer mit ihren verqueren Ernährungsgewohnheiten konfrontiert werden wollte. » Wenn das so ist…«, sagte er schließlich, als hätte er sich dagegen entschieden. Er drehte sich um, marschierte die Treppe hinunter, hob Keiths Leine auf und steuerte auf das Vorgartentor zu.
    Neve sah ihm ungläubig nach. Es tat beim zweiten Mal nicht weniger weh als beim ersten Mal. Ganz im Gegenteil.
    » Kommst du?«, rief Max und trat auf die Straße hinaus. » Wir sollten uns beeilen, sonst ist womöglich dieses ekelhafte Körnerbrot ausverkauft.«
    Neve presste sich eine Hand aufs Herz, das in den vergangenen 24Stunden die reinste Berg-und-Tal-Fahrt erlebt hatte, und eilte Max und Keith hinterher.
    » Du bist so eine Drama-Queen«, brummte Max, als sie ihn eingeholt hatte. » So hungrig ist doch kein Mensch, es sei denn, er hockt nach einem Flugzeugabsturz auf einem verlassenen Berggipfel und muss einen seiner toten Reisegefährten anknabbern, um nicht zu verhungern.«
    Neve boxte ihn in den Arm. » Sehr witzig. Sollte der Laden geschlossen sein, erwarte ich, dass du ein paar Finger opferst«, sagte sie und nahm seine Hand.

Danksagung
    Wie immer bedanke ich mich bei Gordon und Joanne Shaw, Kate Hodges, Sarah Bailey und Lesley Lawson für ihre Loyalität und ihre unermüdliche Unterstützung. Außerdem möchte ich den Angestellten des Manor Health and Leisure Club in Fortis Green danken, wo ich wie Neve meine Kilos heruntergeschwitzt und etliche Handlungslücken mit Handlung gefüllt habe, während ich eine Länge um die andere geschwommen bin oder auf dem Crosstrainer Vollgas gegeben habe.
    Zu guter Letzt möchte ich mich bei meiner Agentin Karolina Sutton von der Agentur Curtis Brown für ihre guten Ratschläge und ihre außerordentliche Unerschütterlichkeit bedanken, ebenso wie bei Catherine Cobain vom Transworld-Verlag, weil sie mich wie niemand sonst ermutigt und mir geholfen hat, meinem Schreibstil den letzten Feinschliff zu verpassen.
    http://twitter.com/sarramanning
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