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Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Titel: Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)
Autoren: Michel Birbæk
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lasse meine Hände über ihren Hintern gleiten.
    »Kaffee ...«, erinnert sie mich leise.
    Ich stürze mich in die Rituale. Teil eins, Teil zwei, schon sitzen wir wieder im Bett und schlürfen das heiße Gebräu. Ich muss an die Tänzerin denken. Morgens neben ihr aufzuwachen war der Preis für die Nacht davor. Mit Britta ist es ein weiterer Höhepunkt.
    Als hätte sie ihr Stichwort gehört, rutscht ihr die Decke etwas herunter und gibt eine Brust frei.
    »Bist du immer noch scharf auf Exklusivrechte?«
    »Kommt darauf an ...«, sagt sie und trinkt noch einen Schluck Kaffee.
    So, so, plötzlich kommt es also darauf an ...
    »Ich wäre vielleicht interessiert.«
    Sie zuckt die Schultern.
    »Das sind viele.«
    Ich forsche in ihren Augen nach Spaß. Ist auch vorhanden. Ich lasse eine Hand über ihre Brüste gleiten, streichele die Warzen, prüfe die Schwere und lasse die Hand schließlich unter ihrer linken Brust zu Ruhe kommen.
    »Dein Puls ist leicht erhöht.«
    Sie lacht nur und wartet, lässt mich aber nicht aus den Augen.
    »Ich hätte da noch eine Frage ... aber küss mich besser vorher noch mal.«
    Tut sie. Mein Puls lässt ihren locker stehen und stürmt dem Infarkt entgegen. Bevor es mir endgültig die Sprache verschlägt, löse ich mich und lasse mich schwer atmend in die Kissen zurücksinken. Britta sitzt still da und wartet. Die allerletzte Frage, und mir fällt schon wieder keine rhetorische Supertaktik ein.
    »Willst du meine Frau werden?«
    Sie wirft mir einen Was-soll-das-denn-Blick zu, aber ich habe nicht vor, mich jetzt aus dem Konzept bringen zu lassen. Ich wiederhole die Frage.
    »Warum fragst du das?«, fragt sie schließlich.
    »Weil: ›Willst du mit mir gehen‹ ist mega-out.«
    »Me-ga-out?«
    Sie lacht, und ihre Brust tanzt dazu auf meiner Hand.
    »Square, ex, trash, ätzend, ulp, mega-out«, bestätige ich. »Was ist, willst du, oder willst du nicht?«
    Stille.
    »Wow! Genauso habe ich’s mir vorgestellt ...! Man könnte glatt meinen, du brauchst Bedenkzeit. Was ist, soll mein Anwalt deinen Anwalt anrufen?«
    Sie stellt den Kaffee weg, rückt näher und verpasst mir aus nächster Nähe einen dieser Blicke, wegen denen ihr die Typen reihenweise weggerannt sind. Ich greife spaßeshalber nach meinen Schuhen, aber sie ist schneller.
    »Au!«
    »Leidenschaft?«, fragt sie und knabbert an meiner Unterlippe, während ich mir den Arm reibe.
    »Ungezügelt?«, flüstert sie und beißt zielsicher auf die Platzwunde.
    »AU!«
    »Erst lässt du mich Ewigkeiten schmoren, und jetzt erwartest du, dass ich dahinschmelze, weil du eine Frage hast?«
    »Eine Frage ?«, platze ich heraus und verbreite einen rötlichen Sprühregen.
    Sie hält meinem Blick stand und scheint auf irgendwas zu warten. Gut, versuchen wir es plastischer. Ich halte ihr meine Hand hin. Sie legt ihre brav hinein, und ich lege sie auf mein Herz.
    »Fühlst du was?«
    »Es will raus.«
    »Witzig. Und?«
    »Was, und?«
    Ich starre sie an. Jetzt setzt sie schon meine Rhetorikkünste gegen mich ein.
    »Du willst es richtig platt, was?«
    »Wie, platt?«, fragt sie und gibt sich keine Mühe mehr, ihr hämisches Grinsen zu unterdrücken.
    »Okay, also, Exklusivrechte für alles, mit einer Option auf, sagen wir mal ... die nächsten fünfzig Jahre?«
    »Ah«, macht sie und verdreht die Augen. »Leere Versprechungen ...«
    »Gar nix ist leer«, verspreche ich und lupfe die Bettdecke.
    Sie lächelt, während sie ihre Hand wandern lässt, um das Angebot zu prüfen.
    »Charmant, charmant«, lacht sie. »Was ist denn mit der Familientradition?«
    »Gebrochen.«
    Sie zögert keine Sekunde länger, lässt die Maske fallen und reißt die Decke weg. Ich halte ihre Hände fest.
    »Erst die Formalitäten!«
    »Die Formali ... hihi ... okay ... ich will«, lacht sie.
    Eine halbe Stunde später hat sich meine beste Freundin
in meine Frau verwandelt. Ich liege mit meiner Wange auf der zarten Rundung unterhalb ihres Bauchnabels und horche in sie hinein. Es grummelt leise, aber bei dem, was sich
da eben noch abgespielt hat, überrascht mich das weniger. Auf ihrem Bauch glitzern ein paar kleine Schweißperlen. Ich lecke sie ab. Ihr Geschmack auf der Zunge, der Geruch in meiner Nase, ihr Lächeln ... Der Augenblick raubt mir die Sicht.
    Irgendwann zupft sie an meinen Haaren und visiert mich in dem V zwischen ihren Brüsten an.
    »Du ziehst vielleicht ein Gesicht.«
    »Nee, alles klar.«
    Wir kennen uns schon zu lange, als dass sie mir das durchgehen
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