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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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verströmt keine üblen Körpergerüche und stört nicht durch Bellen. Sie kann sich selbst sauber halten, benötigt kein Aquarium oder Terrarium und ist zudem überaus anschmiegsam.
    Sehr oft kommt der Mensch aus solchen Überlegungen heraus auf die Katze. Zufrieden mit seinem Entschluss geht er zum Züchter oder zum Bauern, vielleicht auch ins nächste Tierheim und – was holt er sich ins Haus? Ein Abenteuer!
Körper und Sinne der Katze – Rüstzeug eines perfekten Jägers
    Biologisch gesehen ist die Katze ohne Zweifel ein Raubtier, heute politisch korrekt »Beutegreifer« genannt. Und sie ist nicht nur irgendein Raubtier, sondern das höchstentwickelte und das »typischste« Raubtier unserer Erde.
    Lassen Sie sich dieses Wunderwerk der Natur mit ein paar Zahlen und Fakten weiter vorstellen.
Die Schaltzentrale: Gehirn und Nerven
    Nicht anders als bei uns selbst ist auch bei der Katze das Gehirn das Informationsspeicher- und Verarbeitungssystem, sozusagen die Kommandozentrale des Körpers. Das Rückenmark stellt eine Art Datenautobahn dar für die Übermittlung all der Informationen, die die Sinnesorgane empfangen und die über das Nervensystem weitergeleitet werden.
    Mittels der Nervenbahnen gelangen so auch Befehle an die Muskeln – und zwar blitzartig. Bei einer frei lebenden Hauskatze rasen solche Botschaften mit knapp 400 Stundenkilometern durch Gehirn und Rückenmark.
Die Sinnesorgane, wahre Hochleistungsinstrumente
    Die Leistungen der Sinnesorgane von Katzen sind Legende. Auch heute noch, da wir in einer High-tech-Gesellschaft leben und von Präzisionsinstrumenten umgeben sind, bringen sie uns immer wieder erneut zum Staunen.
    Die Augen
    Beim Betrachten eines Katzengesichts fallen als erstes Sinnesorgan die großen Augen und die veränderbare Pupillengröße auf.
    Dämmerungssehen: Katzenaugen verfügen über 400.000 Sehzellen pro Quadratmillimeter Netzhaut, wir Menschen nur über ein knappes Viertel davon. Darüber hinaus ist ein großer Teil des Augenhintergrunds mit dem sogenannten Tapetum lucidum (→ Glossar, > ) ausgekleidet, einem Gewebe aus großen, flachen Zellen, die wie Spiegel wirken und die Lichtempfindlichkeit des Auges um etwa das 1,7-Fache weiter verstärken.
    Allerdings – in völliger Dunkelheit sieht auch eine Katze nichts.
    Räumliches Sehen: Beide Augen der Katze sind nach vorne gerichtet, ein Umstand, der entscheidend ist für die Treffsicherheit beim Springen und Greifen. Die Gesichtsfelder beider Augen überschneiden sich dadurch nämlich sehr weit, eine Voraussetzung, um Entfernungen gut abschätzen zu können. (Ganz anders zum Beispiel bei den Huftieren, bei denen die Augen an den Seiten des Kopfes liegen und die deswegen zwei fast völlig getrennte Bilder wahrnehmen, eines mit dem rechten und eines mit dem linken Auge, dadurch insgesamt aber ein ungemein weites Gesichtsfeld haben. Huftiere, die auf die Flucht angewiesen sind, brauchen eben »auch hinten« Augen.)
    Farbsehen: Früher hielt man die Katzen für völlig farbenblind. Mittlerweile haben aber physiologische Untersuchungen eindeutig ergeben, dass sie durchaus Farben erkennen können, ihnen jedoch wenig Bedeutung beimessen.
    Das Gehör
    Katzen sind im wahrsten Sinne des Wortes hellhörige Tiere. Ihre Ohren nehmen noch Töne wahr, die wir Menschen längst nicht mehr hören. Vor allem reagieren sie sensibel auf hohe Töne, etwa das leise Fiepen einer Maus. Und noch schwächste Geräusche erregen die Aufmerksamkeit der Katze.
    Sie vermag sie auch präzise zu orten, denn die beiden Ohrmuscheln lassen sich unabhängig voneinander auf eine Geräuschquelle ausrichten.
    Die Geräuschempfindlichkeit der Katzen hängt auch von der Leistungsfähigkeit des Gehirns bei der Verarbeitung der Sinneseindrücke ab, worauf die Domestikation, aber auch bereits die Art der Haltung einen Einfluss hat. Doch davon später (→ > ).
    Keinen Einfluss auf das Hörvermögen oder die Ortung des Schalls haben hingegen die manchmal auffälligen Haarbüschel an den Ohren mancher Katzenarten (Luchs, Karakal, Rohrkatze usw.). Noch in den Siebzigerjahren behauptete man, dass die Ohrpinsel des Luchses wie Antennen wirkten. Würde man die Pinsel abschneiden, so sei das Hörvermögen deutlich herabgesetzt.
    Dies ist reiner Aberglaube. Tatsächlich sind die Ohrpinsel, die übrigens bei Karakal und Luchs ganz verschieden aufgebaut sind, nichts weiter als »Aufputz«, wenn auch ein wichtiger zur Unterstreichung der Ohrenmimik. Dieser kommt bei beiden Arten für
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