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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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die Mitteilung von Stimmungen eine besondere Bedeutung zu, da sowohl Karakal wie Luchs kurzschwänzig sind und dadurch ihre Ausdrucksmöglichkeiten mittels Schwanz zu einem Gutteil eingebüßt haben.
    Der Geruchssinn
    Der Geruchssinn ist zwar nicht der wichtigste, aber immerhin der erste Sinn, der bei einer Katze voll entwickelt ist. Ein neugeborenes Kätzchen, das noch blind und taub ist, vermag sich doch bereits an Gerüchen zu orientieren. Erst 14 Tage später sind auch das Sehen und Hören ausgebildet.
    Wilde Katzen kann man zwar gelegentlich mit erhobenem Kopf wittern sehen, auch beriechen sie Objekte ausführlich, sie verfolgen jedoch normalerweise keine Geruchsspur. Bei ihnen liegt die wesentliche Bedeutung des Geruchssinns im sozialen Bereich (Markier-, Sexualverhalten) und in der Beurteilung der Fleischqualität. Alle vernünftigen Katzen beriechen gewöhnlich ihr Mahl ausführlich, bevor sie mit dem Verzehr beginnen. Damit vermeiden sie beispielsweise in Notsituationen, in denen fast alle Katzen zu Aasfressern werden können, dass sie zu alte und damit unbekömmliche Nahrung aufnehmen. Vergammeltes Fleisch beriechen sie zwar, rühren es aber nicht an. Beutetiere, die nach scharfen, möglicherweise auch schädlichen Drüsensekreten riechen, werden ebenso liegen gelassen wie sehr kranke oder stark verschmutzte Tiere.
    Das Jacobson’sche Organ: Bei diesem Organ handelt es sich um ein spezielles Hilfsorgan des Geruchssinns, eigentlich um ein zweites Geruchsorgan. Es liegt in der Mundhöhle am Gaumendach und kann wasserlösliche Duftstoffe wahrnehmen. Man findet es verbreitet bei den Reptilien, ebenso bei vielen Huftieren, bei Nagetieren und Mangusten – und eben bei Katzen.
    Flehmen: Alle Säugetiere mit einem Jacobson’schen Organ flehmen, ein Verhalten, bei dem die Oberlippe meist recht auffällig zurückgezogen wird, um den Geruchsstoffen den Zugang zum Organ zu erleichtern. Wenn die Katze bestimmte Gerüche mit der Nase wahrnimmt und noch genauer prüfen möchte, flehmt sie: Sie hebt den Kopf, zieht die Mundwinkel mehr oder weniger stark zurück und hält kurz den Atem an.
    Unsere Hauskatzen öffnen dabei den Mund nur ganz wenig. Deshalb wird diese Geste oft übersehen. Manchmal bemerkt man nur, dass die Katze in ihren olfaktorischen Untersuchungen innehält und mit leicht erhobenem Kopf und etwas »abwesend« wirkendem Gesichtsausdruck einige Sekunden reglos verharrt. Zum Abschluss des Vorgangs schlucken die Katzen und lecken sich ein-, zweimal über den Nasenspiegel.
    Die großen Katzenarten flehmen viel auffälliger, weil sie dabei die Nase deutlich rümpfen, die Kiefer weit aufsperren und oft auch die Zunge vorstrecken. Meist sind es Duftstoffe aus der Sexualsphäre, die das Flehmen auslösen, doch führen es die Katzen auch an zahlreichen anderen (für sie ähnlich riechenden?) Gegenständen und Stoffen aus, etwa gewissen Pflanzen, Parfüms, alkoholischen Getränken, frisch gegerbtem Leder und anderen geruchsintensiven Dingen.

    DIE SINNESORGANE DER KATZE
    Augen: Im Dämmerlicht und in Mondnächten sehen Katzen um ein Vielfaches besser als wir Menschen, nämlich fast so gut wie am Tag. Bei hellem Lichteinfall sind ihre Pupillen schlitzförmig schmal, bei abnehmendem Licht erweitern sie sich stark, werden schließlich kreisrund und lassen so noch möglichst viel Licht ins Auge.
    Katzenaugen reagieren auch auf kleinste Bewegungen, während ruhende Objekte oft nicht wahrgenommen werden.

    Ohren: Das Gehör der Katzen reicht weit über die für uns wahrnehmbaren hohen Töne hinaus.
    Sie reagieren noch auf Tonhöhen von 45 Kilohertz (Menschen nur bis 20 Kilohertz). Damit können Katzen das feine Piepsen von Mäusen viel besser hören als wir.

    Nase: Der Geruchssinn ist bei den Katzen zwar gut ausgebildet, tritt aber in seiner Bedeutung stark hinter Sehen und Hören zurück. Verglichen mit anderen Fleischfressern, fällt Miezes Nase kurz und die Riechschleimhaut entsprechend klein aus.

    Zunge und Gaumen: Katzen sind in der Lage, die Geschmacksrichtungen salzig, sauer und bitter eindeutig zu unterscheiden, ebenso »umami«, den herzhaften Geschmack von Fleisch. Der Nachweis, dass auf Zunge oder Gaumen auch Rezeptoren für Süßes vorhanden sind, steht noch aus.
    Der Tastsinn
    Ganz generell ist der Tastsinn der Katze auf der gesamten Körperoberfläche gut entwickelt. Die weiche, unbehaarte Haut der Vorderpfotenballen ist aber besonders reich mit Empfindungsnerven versehen. Vor allem Jungkatzen benützen
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