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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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häufig die Vorderpfoten beim Erkunden ihrer Umgebung, die sie im buchstäblichen Sinne zu »begreifen« trachten.
    Sinneshaare: Ein ganz besonderes Wahrnehmungssystem stellen die Sinneshaare dar, mit denen die Katzen reichlich ausgestattet sind. Die ziemlich steifen Haare selbst spüren gar nichts, aber die Haarwurzeln sind in ein sehr empfindliches Gewebe eingebettet. Dieses spricht auf Ablenkungen der Haare von der Normalstellung an und gibt die Erregungsdaten an das Gehirn weiter, das die Reize dann auswertet.
    Schnurrhaare: Sie wachsen links und rechts des Nasenspiegels und stellen den auffälligsten Teil des Tastsystems dar. Mit dem Schnurren haben sie freilich nichts zu tun, sie unterstützen vielmehr den Tastsinn. Man nahm bereits früher an, dass die Katzen damit die Weite enger Durchschlupflöcher »ausmessen«, doch erst der bekannte »Katzenprofessor« Leyhausen fand durch Beobachtungen und zahlreiche Experimente heraus, dass sie den Tieren auch noch zu einem anderen Zweck dienen: Vor dem Verzehren der Beute stellen die Katzen deren Haar- oder Federstrich fest, indem sie mit den Schnurrhaaren darüberfahren. Dies ist vor allem für die kleineren Katzenarten von Bedeutung, weil sich die Nahrungsbrocken »gegen den Strich« nur schlecht abbeißen und herunterschlucken lassen.
    Nicht selten sind die Schnurrhaare auffällig und farblich vom übrigen Fell abgesetzt und werden damit nicht zuletzt auch zum Ausdrucksorgan: Zurückgelegt unterstreichen sie die Mimik des Zähnebleckens beim Fauchen. Eine angreifende Katze, die bereit ist zuzubeißen, streckt ihre Schnurrhaare hingegen vor, desgleichen bei der bloßen Drohung.
    Weitere Sinneshaare: Als Hilfe bei der Orientierung in völliger Dunkelheit haben die Felidae (→ > , > ) auch noch Sinneshaare über den Augen und an der Rückseite der Vorderpfotengelenke. Mit diesem Tastsystem ist die Katze in der Lage, Grad, Richtung, Geschwindigkeit, Dauer und gegebenenfalls auch den Rhythmus eines entsprechenden Reizes zu »erfühlen«.
Die weitere Ausstattung zur Jagd
    Scharfe Sinne sind für einen Jäger ohne Zweifel wichtig, doch zu einer erfolgreichen Jagd sind auch noch andere Werkzeuge und Waffen vonnöten.
    Die langen, spitzen Fangzähne sind gefürchtete Waffen, während die kleinen Schneidezähne auch dem »Strählen«, dem Kämmen des Fells, dienen.
    Die Zähne
    Eine Katze verfügt über 28 oder manchmal 30 Zähne. Wie wir haben auch junge Kätzchen zunächst ein Milchgebiss. Im Alter von etwa einem halben Jahr bekommen sie dann ihre bleibenden Zähne. Das Gebiss der Katzen stellt ein hoch entwickeltes Vielzweckwerkzeug dar. Sie benutzen es nicht nur zum Essen, sondern auch beim Beutefang, zum Kämpfen, bei der Liebe und auch zum Transport der Nachkommenschaft.
    Sämtliche Katzenarten sind normalerweise reine Fleischfresser, das heißt, sie essen das frische Fleisch selbst getöteter Tiere. Das Katzengebiss ist, ebenso wie ihr Verdauungsapparat, in hohem Maße an Fleischnahrung angepasst. Die geringe Menge pflanzlicher Nahrung, die Katzen etwa zusammen mit dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere oder in Form von Gräserspitzen aufnehmen, ist zwar ernährungsphysiologisch wichtig, doch anteilsmäßig vernachlässigbar.
    Mit den langen Eckzähnen, den sogenannten Canini oder Fangzähnen, lassen sich die Beutetiere sicher festhalten und präzise töten (→ > ). Die Reißzähne hingegen, die aus dem hinteren Vorbackenzahn des Oberkiefers und dem Backenzahn des Unterkiefers bestehen, bilden eine scharfe Brechschere, mit deren Hilfe die Katze Fleischstücke von der Beute abschneidet (→ > ).
    Die Pfoten
    Nach dem Gebiss sind die Pfoten das wichtigste Jagdwerkzeug der Feliden. Die Vorderpfoten haben fünf, die Hinterpfoten vier Zehen. Da aber die nur vorne voll entwickelten Daumen den Boden nicht berühren, erscheinen alle Katzenfußspuren vierzehig.
    Doch anders als etwa Hundepfoten sind die vorderen Katzenpfoten nicht nur Laufinstrumente, sondern auch Greifwerkzeuge und daher weicher, beweglicher und vielseitiger verwendbar als jene – fast wie Hände.
    Krallen: Dass Katzen scharfe Krallen haben, weiß wohl jedermann aus schmerzlicher Erfahrung; dass sie sich zurückziehen lassen, genauer gesagt im Ruhezustand eingezogen sind, zeigt das sprichwörtliche »samtweiche Katzenpfötchen«.
    Die sichelförmigen, bei einem Angriff vorgestreckten Katzenkrallen eignen sich hervorragend, Beutetiere festzuhalten. Sie wachsen ständig schichtweise nach und sind in besonderen
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