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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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menschlichem Ermessen durch gezielte Verpaarungen von Wildtieren oder Tieren vorhandener Rassen. Neue Katzenrassen entstanden etwa durch die Einkreuzung von Wildkatzen, wie Bengalkatze (Bengal) und Serval (Savannah), oder aus Mutationen, zum Beispiel Langhaarigkeit (Perser), Haarlosigkeit (Sphynx) und Schwanzlosigkeit (Manx), nach systematischer Weiterzucht der bevorzugten Merkmale.
    REISSZÄHNE
    Besonders kräftige Backenzähne der Raubtiere, die dem Abschneiden von Futterstücken dienen. In jeder Kieferhälfte sind dies der letzte obere Vorbackenzahn und der untere (einzige) Backenzahn.
    REVIER
    Anderer Ausdruck für Territorium; Gebiet einer Katze oder einer Katzengruppe, das gegen (fremde) Artgenossen verteidigt wird. Hauskatzenreviere bestehen aus einer Kernzone, dem »Heim erster Ordnung« (→ dort), sowie einem Streifgebiet (→ dort), das vor allem bei dichter Besiedelung mit mehreren Katzen geteilt wird. Das Revier wird regelmäßig kontrolliert und mit optischen (Kratzmarken) und geruchlichen (Harnmarken) Markierungen gekennzeichnet. Die Selbstsicherheit einer Katze ist in ihrer Kernzone am größten und nimmt zur Streifgebietsgrenze hin ab.
    ROLLIGKEIT
    Zeitraum der Paarungsbereitschaft bei Katzen, in den gemäßigten Klimazonen meist zweimal jährlich, im zeitigen Frühjahr und Herbst. Weibliche Katzen produzieren in dieser Zeit vermehrt Sexualpheromone (→ Pheromone), durch die Kater angelockt werden, wälzen (rollen) sich häufig auf dem Boden und sind meist sehr anhänglich. Kater legen oft große Strecken zurück, um rollige Kätzinnen aufzusuchen und sich mit ihnen zu paaren.
    SELEKTION
    Auslese und Auswahl im Zuge der Evolution (→ dort). Durch sexuelle Fortpflanzung und Mutation (→ dort) entstandene, vererbbare Unterschiede zwischen Individuen einer Art (Population) führen zu unterschiedlichen Überlebens- und Reproduktionsraten ihrer Träger. Bei der natürlichen Selektion werden verschiedene Selektionsdrücke wirksam, wie Temperatur, Parasiten oder Nahrung, bei der sexuellen Selektion die Auswahl von und durch Paarungspartner, bei der künstlichen Selektion der Mensch beziehungsweise dessen gezielte Verpaarungen von Tieren.
    SOLITÄR LEBEND
    Einzelgängerisch, das heißt nicht in der Gruppe lebend. Die meisten Katzen leben solitär, nur zur Fortpflanzungszeit trifft man Kater und Kätzin(nen) gemeinsam an, außerdem jede Kätzin mit ihren Jungen bis zu deren Abwanderung aus ihrem Geburtsrevier.
    SOZIALISATION
    Darunter versteht man das Erlernen des Ausdrucksverhaltens und des Umgangs mit anderen Lebewesen sowie die Anpassung an das Leben in einer Gemeinschaft. Vor allem in den ersten Lebenswochen eines Tiers wird durch Interaktionen mit der sozialen Umwelt die Entwicklung seiner Persönlichkeit ebenso beeinflusst wie seine Bindungsfähigkeit zu anderen, gruppeneigenen oder -fremden Individuen.
    STREIFGEBIET
    Revier zweiter Ordnung, bestehend aus einem Wegenetz innerhalb eines Gebiets, das regelmäßig kontrolliert und markiert wird. Seine Größe hängt bei Kätzinnen vom Nahrungsangebot ab (das Gebiet muss sie und gegebenenfalls ihren Nachwuchs ernähren können), bei potenten Katern von Nahrung und Kätzinnen. Sind nur wenige Katzen ansässig, werden Streifgebiete oft exklusiv, also nur von einer Katze genutzt, bei großer Katzendichte teilen sich mehrere Individuen ein Streifgebiet durch abwechselnde Nutzung.
    TAPETUM LUCIDUM
    Stark reflektierende Zellschicht hinter der Netzhaut des Katzenauges. Licht, das beim Eindringen ins Auge nicht auf die Sinneszellen trifft, wird durch diese Schicht zurückgeworfen und ihnen erneut zugeführt. Dank des Tapetum lucidums leuchten Katzenaugen (wie übrigens die Augen fast aller dämmerungs- und nachtaktiven Tiere) bei Lichteinfall im Dunkeln auf, zum Beispiel im Strahl einer Taschenlampe. Das Prinzip wurde auf Reflektoren im Straßenverkehr übertragen (»Katzenauge«).
    TELEMETRIE
    Funkübertragung von Messwerten von einem Sender auf eine Messstelle, wodurch zum Beispiel die von Tieren zurückgelegten Strecken verfolgt oder ihr Aufenthaltsort ermittelt werden können, ohne die Tiere direkt zu beobachten. Dazu werden den Katzen Sender an einem Halsband angelegt, die Messwerte werden durch Funkpeilung oder als GPS-Signal empfangen.
    WECHSEL
    Waidmännischer Begriff; von Tieren einer oder mehrerer Arten regelmäßig benutzter und ausgetretener Pfad durch dichte Vegetation. Oft sind nur kurze Strecken zwischen verschiedenen, großräumigen
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