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Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss

Titel: Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss
Autoren: Ralf Hoeller
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Ihr Chef sollte Ihnen nicht mit vagen Ausflüchten wie diesen kommen:
«Wenn es nach mir ginge, würde ich Ihnen sofort mehr Geld geben; aber ich entscheide darüber leider nicht.»
«Da kann ich Ihnen jetzt gar nichts zu sagen – das müsste ich erst mit Herrn Müller besprechen. Er entscheidet darüber.»
«Ich kann jetzt nichts versprechen. Mal sehen, was ich für Sie tun kann.»

    Signalisieren Sie Ihrem Chef, dass für Sie damit Ihr Anliegen nicht erledigt ist. Legen Sie ihn auf einen Termin fest, bis wann Sie mit einer Antwort rechnen können. Wenn Sie auch dann wieder nur unklare Antworten erhalten, schlagen Sie selbst einen Termin vor.
Wie begründen Sie Ihre Forderung nach mehr Geld?
    Ihr Argument gegen die aktuelle Standardantwort «Die Zeiten sind schlecht!» wäre: «Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, Mitarbeiter zu haben, die bereit sind, sich überdurchschnittlich einzusetzen. Genau das tue ich. Und ich mache einen guten Job. Deshalb hätte ich gern mehr Gegenleistung.»
    Prüfen Sie aber ehrlich Ihre Leistung! Fehlerfrei zu erfüllen, was in Ihrer Stellenbeschreibung steht, reicht nicht für eine individuelle, außertarifliche Gehaltserhöhung. Dafür werden Sie bezahlt. Nur wenn Sie über längere Zeit, also mindestens ein Jahr lang, über Ihre eigentlichen Aufgaben hinaus – vielleicht unter schwierigen Umständen – Herausragendes leisten, können Sie vorsprechen.
    Zu guter Letzt kommt es noch darauf an, dass Sie den richtigen Ton treffen. Denken Sie daran: Ihr Chef ist nicht Ihr Gegner; Sie sind kein Bittsteller. Sie verhandeln beide sachlich über den Preis einer Dienstleistung. Stellen Sie Ihre Erfolge selbstbewusst, aber ohne Überheblichkeit dar. Finden Sie heraus, was Ihrem Chef IhreLeistung wert ist. Und erwarten Sie keine sofortige Zusage. Vereinbaren Sie aber einen Termin für seine Antwort.
«Auf Ihren Job warten 5000 Arbeitslose!»
    Auf das provokative Arbeitslosenargument sollten Sie sachlich reagieren. Trennen Sie Äpfel und Birnen: Fokussieren Sie das Gespräch auf Ihre Tätigkeit und den Nutzen des Arbeitgebers. Sie bieten eine Leistung an, Ihr Arbeitgeber nimmt sie in Anspruch und vergütet sie. Wie viele Arbeitslose auf Ihre Stelle warten, steht nicht in Ihrem Arbeitsvertrag. Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten braucht ein Unternehmen gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Ihre Firma ist auf Ihre guten Leistungen angewiesen und sollte nicht an der falschen Stelle sparen. Rechnen Sie Ihrem Arbeitgeber vor, wie viel Geld es kosten würde, jemand Neues einzuarbeiten. Selbst dann wäre die Frage nicht geklärt, ob der oder die Neue nach der Einarbeitungszeit so gut arbeitet wie Sie. Appellieren Sie schließlich an die Fairness: Das Anführen von Arbeitslosenzahlen ist nicht seriös. Sie argumentieren ja auch nicht mit dem Gehalt Ihrer Kolleginnen! Ziel Ihrer Strategie: Ihr Arbeitgeber soll erkennen, dass eine Gehaltserhöhung Anerkennung Ihres Einsatzes und Motivation für weiteres Engagement ist.
Gute Vorbereitung, hilfreiche Orientierung
    Auf ein Gehaltsgespräch sollten Sie sich gründlich vorbereiten. Zur ersten Orientierung verschaffen Sie sich einen Überblick über aktuelle Gehälter von Sekretärinnen und Assistentinnen. Ideal für Ihre Zwecke ist der Lohnrechner des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes: Der nennt Ihnen jeweils das Gehalt, das für Ihre Ausbildung und Tätigkeit in der Schweiz üblich ist – und differenziert sogar nach Ort und Branche. Die Angaben orientieren sich eher an der Privatwirtschaft als am öffentlichen Dienst; doch auch für letzteren Bereich sind Adressen von Verbänden aufgeführt, die Auskunft geben können. Den Lohnrechner finden Sie im Internet unter http://www.lohn-sgb.ch .
    Einen Bezüge-Vergleichsrechner für Österreich bietet die Online-Ausgabe des Wirtschaftsblatts an unter der Adresse www. wirtschaftsblatt.at/home/service/onlinerechner/index.do .
    Für Deutschland und Österreich erstellt die Unternehmensberatung Kienbaum alljährlich die Studie «Sekretariats- und Bürokräfte», die Angaben über branchenübliche Durchschnittsgehälter enthält. Leider kostet diese 350 Euro.
Jahresgehälter in der Schweiz, Österreich und Deutschland
    In der Schweiz verdient eine Sekretärin mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung im Schnitt 50 432 Euro jährlich. Eine Geschäftsleitungssekretärin kommt auf 69 584 Euro. In Deutschland liegt der durchschnittliche Jahresverdienst von Sekretärinnen mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung
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