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Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss

Titel: Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss
Autoren: Ralf Hoeller
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Erzählen Sie ihm Ihrerseits, was los war, während er sich außer Haus befand.
    Nach dem gleichen Muster – warum nicht in einem Aufwisch – können Sie mit Ihrem Chef ein tägliches Postmeeting einrichten. Dann wird aus den fünf Minuten allerdings eine Viertelstunde. Doch auch diese wäre sinnvoll investiert.

Gehaltsverhandlungen
    Du sollst nicht beanspruchen.
Du sollst nicht jammern.
Du sollst nicht theatralisch werden.
Du sollst nicht vergleichen.
Du sollst nicht drohen.
    Jochen Mai, Wirtschaftsredakteur und Buchautor
    «Ich wollte mal fragen, wie Sie mit mir zufrieden sind.» Falls Sie Ihr Gehaltsgespräch mit Ihrem Chef mit einer solchen Frage beginnen, werden Sie im weiteren Verlauf schlechte Karten haben. Ebenfalls schlecht stehen Ihre Chancen, wenn Sie keine konkreten Vorstellungen hinsichtlich Ihrer Forderungen haben. Und der Hinweis darauf, was Ihre Kolleginnen verdienen, ist beim Gehaltspoker erst recht kontraproduktiv. Solche Vergleiche hört Ihr Gegenüber von der Arbeitgeberseite überhaupt nicht gern.
Bevor Sie in dieses Gespräch hineingehen …
    … sollten Sie einige an sich selbst gestellte Fragen beantworten – die Sie mit Zahlen und Fakten zum Erfolg Ihrer Firma beziehungsweise der Abteilung, in der Sie arbeiten, untermauern:
Wo liegen Ihre Stärken?
Welches sind Ihre bisherigen wichtigsten beruflichen Leistungen?
Sind die an Sie gestellten Anforderungen gestiegen?
Wurden Ihre Kompetenzen, wurde Ihr Arbeitsumfang erweitert?
Ist Ihr Verantwortungsbereich gewachsen?
Warum sind Sie für Ihr Unternehmen und für Ihren Chefwichtig?
Was sind Ihre beruflichen Ziele für die nächsten Jahre?
Wie wollen Sie diese erreichen?
Was schätzt Ihr Chef an Ihnen?
Wo sieht er Ihre Schwächen? Bereiten Sie Gegenargumente vor!
Dokumentieren Sie Ihre Leistungen
    Notieren Sie Ihre Leistungen in einem Bericht. Den nehmen Sie – zu einem Spickzettel zusammengefasst – mit in die Gehaltsverhandlung. Vermerken Sie dort
geführte Telefonate (auch vermittelte!), Faxe, bearbeitete Faxnachrichten und E-Mails – plus ein Stichwort für das Ergebnis;
Diktate, Reiseplanungen;
alle Texte und Charts, die Sie am PC bearbeitet oder erstellt haben;
Gespräche mit Kunden/Mitarbeitern (mit Stichwort für das Ergebnis!);
Vorbereitungen für Meetings, Konferenzen und Veranstaltungen;
alle Verbesserungen, die Sie eingeführt haben;
alle Ihre gesetzten Ziele, die Sie erreicht haben – mit Zeitpunkt;
alle Kosten, die Ihr Unternehmen durch Ihre Ideen einsparen konnte;
alle Projekte, die Sie erfolgreich und termingerecht abgeschlossen haben;
alle Maßnahmen, die Sie durchgeführt haben, um Abteilungsoder Unternehmensziele umzusetzen.

    Bei dem bevorstehenden Termin kommt es auch auf gutes Timing an: Wählen Sie den richtigen Moment, etwa einen ruhigen Nachmittag; warum nicht nach einem gerade gemeinsam erzielten Erfolg? Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Sagen Sie: «Ich möchte mit Ihnen über das Projekt XY sprechen und mich generell einmal in Ruhe über unsere Zusammenarbeit unterhalten.»
So gehen Sie ins Gehaltsgespräch
    Wie aber starten Sie Ihr Gehaltsgespräch? Am besten, Sie gehen zielgerichtet vor. So weiß Ihr Gegenüber, dass Sie wissen, was Sie wollen – und kann Ihre Forderungen nicht so einfach abbügeln. Reden Sie also nicht lange um die Angelegenheit herum.
Werden Sie sogleich konkret: «Ich möchte gerne mit Ihnen über eine Gehaltserhöhung sprechen.»
Nennen Sie keine utopische Forderung, nur um sich anschließend herunterhandeln zu lassen. Eine Erhöhung zwischen fünf und zehn Prozent ist realistisch; diese können Sie von Anfang an fordern. Überhaupt sollten Sie für sich vorher eine Summe festlegen, die Sie erreichen möchten.
Argumentieren Sie nie mit dem Gehalt Ihrer Kolleginnen! Man erwartet von Ihnen, dass Sie gar nicht informiert sind, was andere verdienen. Wissen Sie es trotzdem, behalten Sie dies für sich. Sie werden nicht an den Leistungen einer Kollegin, sondern an Ihren eigenen gemessen. Ihre Qualifikationen und Ihre Arbeit zählen!
Darauf müssen Sie sich gefasst machen
    Sie müssen also a) wissen, welches Gehalt am Ende bei Ihnen herauskommen soll beziehungsweise wie viel mehr Geld Sie wollen; b) sagen, was Sie seit Ihrer letzten Gehaltserhöhung zusätzlich leisten, indem Sie beispielsweise Ihre neuen Aufgaben seit der letzten Erhöhung anführen; c) auf Widerstand seitens Ihres Chefs vorbereitet sein.
    Lassen Sie sich bei Gehaltsverhandlungen nicht mit den üblichen Einwänden abspeisen!
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