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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)
Autoren: Michelle Hodkin
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will ich auch nicht.« Es fühlte sich an, als sträubte sich meine Zunge gegen diese Worte. Und sie trafen ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
    »Du lügst«, sagte Noah leise.
    Ich klang kalt und distanziert, als ich sagte: »Ich glaube, es wäre besser für mich, wenn wir uns nicht mehr sehen.« Ich hatte keine Ahnung, woher ich die Kraft für diese Worte nahm, aber ich war dankbar dafür.
    »Warum tust du das?«, fragte Noah und sah mich durchdringend an.
    Meine Fassade begann zu bröckeln. »Musst du das wirklich noch fragen? Ich habe fünf Menschen ermordet.«
    »Aus Versehen.«
    »Ich wollte es.«
    »Himmel,Mara. Glaubst du, du bist die Einzige, die schlechten Menschen Böses wünscht?«
    »Nein, aber ich bin die Einzige, die bekommt, was sie will«, sagte ich. »Im Übrigen war Rachel kein schlechter Mensch. Ich habe sie geliebt. Sie hatte mir nichts getan und trotzdem ist sie tot und ich bin schuld.«
    »Möglicherweise.«
    Ich fuhr herum. »Was? Was hast du gerade gesagt?«
    »Es steht immer noch nicht fest, ob die Sache in der Anstalt nicht doch ein Unfall war.«
    »Willst du wirklich wieder davon anfangen? Ernsthaft?«
    »Hör mir zu. Selbst wenn es keiner war –«
    »Es war kein Unfall«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Selbst wenn es kein Unfall war«, fuhr Noah fort, »kann ich dich das nächste Mal warnen, wenn du zu dicht davor bist.«
    Ich sprach ganz leise. »So wie du mich gewarnt hast, bevor ich Morales umgebracht habe?«
    »Das ist unfair und das weißt du auch. Damals wusste ich noch nicht, was vor sich ging. Aber jetzt tue ich es. Wenn es wieder passiert, warne ich dich und du hörst auf.«
    »Du meinst, du hältst es auf?«
    »Nein. Es ist deine Entscheidung. Das ist es immer. Aber vielleicht kann ich dir helfen, wieder klar zu sehen, wenn du den Boden unter den Füßen verlierst.«
    »Und wenn etwas passiert, während du nicht da bist?«, fragte ich.
    »Ich werde da sein.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dannist es meine Schuld.«
    »Genau.«
    Seine Miene wurde undurchdringlich.
    »Ich will einen Freund und keinen Babysitter, Noah. Aber angenommen, ich erkläre mich mit deinem Plan einverstanden und du bist da, kannst mich aber nicht aufhalten. Dann gibst du dir die Schuld. Willst du mein Gewissen damit wirklich auch noch belasten? Hör auf, so egoistisch zu sein.«
    Noahs Kiefer spannte sich an. »Nein.«
    »Gut. Dann lass es. Aber ich gehe jetzt.«
    Ich stand auf und wandte mich ab, als ich Noahs Finger auf meinen Oberschenkeln spürte. Er hielt meine Jeans nur ganz leicht fest, doch ich erstarrte.
    »Ich folge dir«, sagte er.
    Ich sah zu ihm hinab, auf seine verwuschelten Haare über dem ernsten Gesicht. Er saß auf dem Bett und reichte mir bis zur Taille. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
    »Lass los«, sagte ich ohne jede Überzeugung.
    Ein feines Lächeln umspielte seinen Mund. »Du zuerst.«
    Blinzelnd starrte ich ihn an. »Findest du nicht, dass das ein gefährliches Spiel ist?«
    »Ich spiele nicht.«
    Meine Nasenflügel bebten. Noah provozierte mich. Absichtlich. Um zu sehen, was ich tun würde. Ich wusste nicht, was ich lieber tun wollte, ihm eine kleben oder ihm mit den Fingern in die Haare fahren und daran ziehen.
    »Das lasse ich nicht zu«, sagte ich.
    »Du wirst mich nicht davon abhalten.« Seine Stimme war jetzt ganz leise. Und unbeschreiblich sexy.
    Ichschloss die flatternden Lider. »Und ob ich das werde«, flüsterte ich. »Ich könnte dich umbringen.«
    »Dann sterbe ich als glücklicher Mensch.«
    »Das ist nicht witzig.«
    »Das war kein Witz.«
    Ich machte die Augen wieder auf und sah ihn eindringlich an. »Ohne dich würde es mir besser gehen«, log ich, so überzeugend ich konnte.
    »Das ist schade.« Nur Zentimeter von meinem Nabel entfernt, verzog sich Noahs Mund zu jenem schiefen Lächeln, das ich so sehr liebte und gleichzeitig hasste.
    Mein Kopf war wie vernebelt. »Du solltest eigentlich sagen, dass du nur mein Glück willst. Und dass du tust, was immer nötig ist, selbst wenn es bedeutet, ohne mich zu leben.«
    »Tut mir leid«, sagte Noah. »So großherzig bin ich einfach nicht.« Seine Hände glitten über meine Jeans bis hinauf zu meiner Taille. Mit den Fingerkuppen strich er mir direkt unterhalb meines T-Shirt-Saums ganz sacht über die Haut. Ich versuchte, meinen Puls zu beruhigen, aber ohne Erfolg.
    »Du willst mich«, stellte Noah unumwunden fest. »Lüg mich nicht an. Ich kann es hören.«
    »Das ist unerheblich«, hauchte ich.
    »Nein, ist
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