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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)
Autoren: Michelle Hodkin
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Finger unter das Kinn und hob meinen Kopf an. »Was machst du da?«
    »Es gibt noch mehr, was wir tun können«, hauchte ich, während ich ihm das Hemd von den Schultern streifte. Ich war nicht sicher, ob es wirklich stimmte, aber ich war mir hundertprozentig sicher, dass mich das in diesem Moment nicht kümmerte. Ich wollte unbedingt seine Haut auf meiner spüren, wollte es unbedingt versuchen. Ich packte den Saum meines T-Shirts, um es mir über den Kopf zu ziehen.
    Noah ergriff zärtlich meine Handgelenke. »Du willst mit mir schlafen, aber du willst mich nicht küssen?«
    Nun ja. Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber wieder, weil es vermutlich nichts bringen würde.
    Noah hob mich von seinem Schoß. »Nein«, sagte er und zog sich das Hemd wieder über die Schultern.
    »Nein?«, fragte ich.
    »Nein.«
    Ichsah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Wa-rum nicht? Du hast es doch schon öfter getan.«
    Noah wandte den Kopf ab. »Nur zum Spaß.«
    »Mit mir kann es auch Spaß machen«, sagte ich leise.
    »Ich weiß.« Noahs Miene brachte mich wieder zur Vernunft.
    »Du traust mir nicht«, sagte ich leise.
    Noah wog seine Worte sorgfältig ab, ehe er sagte: »Du traust dir selbst nicht, Mara. Ich werde nicht sterben, wenn du mich küsst; das habe ich dir schon gesagt. Aber du glaubst es immer noch. Also, nein.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, erwiderte ich fassungslos. Noah, Noah Shaw , trat auf die Bremse.
    »Sehe ich aus, als würde ich scherzen?« Noah gab sich Mühe, ein ernstes Gesicht zu machen.
    Ich achtete nicht darauf und stand auf. »Du willst mich nicht.«
    Noah warf den Kopf in den Nacken und lachte laut und hemmungslos. Röte stieg mir in die Wangen. Ich wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen.
    »Du hast ja keine Ahnung , was du mit mir machst«, sagte er und stand ebenfalls auf. »Ich konnte letzte Nacht kaum die Finger von dir lassen, obwohl ich dir ansehen konnte, was du diese Woche durchgemacht hast. Obwohl ich wusste, wie fertig du warst, als du es mir erzählt hast. Und für das, was ich an deinem Geburtstag von dir geträumt habe, werde ich bis in alle Ewigkeit in der Hölle schmoren. Aber das würde ich mit Freuden zweimal tun, wenn ich es dafür noch einmal heraufbeschwören könnte.«
    Er nahm meine Hand, drehte sie um und betrachtete sie.
    »Mara,ich habe noch nie so für jemanden empfunden wie für dich. Und wenn ich dir das endlich zeigen darf«, sagte er und schob meine Haare zur Seite, »dann werde ich dich küssen.« Er strich mit dem Daumen ganz leicht über mein Ohr und legte mir die Hand in den Nacken. Dann zog er meinen Kopf nach hinten und ich schloss die Augen. Ich atmete seinen Duft ein, während er sich vorbeugte und die Mulde unter meinem Ohr küsste. Mein Puls raste, als seine Lippen mich berührten.
    »Und mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden.«
    Noah richtete sich auf und zog mich mit sich. Ich war durcheinander, aber nicht so sehr, dass ich das kokette Grinsen in seinem Gesicht nicht gesehen hätte.
    »Ich hasse dich«, murmelte ich.
    Noah lächelte noch breiter. »Ich weiß.«

57
    I chkonnte auch am folgenden Tag nicht zur Schule gehen – so viel war klar. Wer wusste schon, wodurch die Tötungen ausgelöst wurden? Reichte ein flüchtiger Gedanke oder musste ich sie mir richtig ausmalen? Und was war mit den Tieren, die umgekommen waren, ohne dass ich es ausdrücklich gewollt hatte? Was war mit Rachel?
    Ich musste meine Welt neu aufbauen und meinen Platz darin finden, ehe ich mich in der Öffentlichkeit wieder sicher bewegen konnte. Meiner Mutter erzählte ich, dass ich zu Hause bleiben wollte, weil es mir gestern zu viel gewesen sei und ich lieber bis nach meinem heutigen Termin bei Dr. Maillard warten wollte, ehe ich es wieder versuchte. Angesichts meines jüngsten Verhaltens war sie damit mehr als einverstanden.
    Bis zum Mittagessen schaffte ich es ohne Vorkommnisse. Doch als ich gerade dabei war, mir in der Küche ein Sandwich zuzubereiten, klopfte es an die Eingangstür.
    Ich erstarrte. Es hörte nicht auf.
    Ich schlich leise in den Korridor und sah durch den Türspion. Dann atmete ich erleichtert aus. Noah stand auf der Türschwelle, zerzaust und aufgewühlt.
    »Steig ins Auto«, sagte er. »Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Was denn? Was willst du –«
    »Eshat mit dem Fall deines Vaters zu tun. Wir müssen zum Gericht, bevor die Verhandlung vorbei ist. Ich erkläre es dir gleich, aber komm jetzt.«
    Mein Hirn hatte alle Mühe,
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