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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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- zu Tess’ Zimmerfenster über der Veranda - dem Zimmer, in dem er allein geschlafen und eine Nacht größten Glücks erlebt hatte.
    “Was ist?” fragte Jim. “Hast du was vergessen? Wenn ja, dann beeil dich, wir wollen weiter.” Er grinste und rieb sich die Hände. „Ein neues Jahr hat begonnen und damit eine neue Chance, das große Glück zu machen.”
    “Das große Glück?” wiederholte Noah tonlos und schaute noch zum Haus hinüber.
    Jim und Mike blickten beide auf seine goldene Schnalle.
    “Na, du hast es ja schon gehabt, denke ich”, erwiderte Jim. „Aber wir hoffen noch drauf. Willst du es nicht noch mal versuchen, Noah?”
    “Bestimmt”, antwortete Mike für ihn. “Noah hat sich doch so angestrengt, so gut zu werden. Er hört doch nicht auf, nur weil er einmal Champion geworden ist.”
    “Weil du es liebst, nicht wahr, Noah?” fragte Jim. “Er liebt die Herausforderung. Wie du immer so schön gesagt hast - mehr als alles andere auf der Welt.”

    In der Küche war Noah nicht. Im Flur nicht. Er saß auch nicht im Schaukelstuhl am Herd, so wie gestern noch. Er war nicht mehr da.
    Er war abgereist, so wie Tess gewusst hatte, dass er wieder abreisen würde.
    Und so wie sie es gewollt hatte. Oder zumindest hatte sie das geglaubt. Bis heute morgen.
    Und falls sie gehofft hatte, dass ihre Zweifel verschwunden wären, sobald sie heute Nachmittag zur Haustür hereinkam, so sah sie sich jetzt schwer enttäuscht.
    Sie war allein zu Hause.
    Das war nicht weiter ungewöhnlich. Susannah hatte im Anschluss an die Schule noch ein Kinderfest, von dem Janna sie nach Hause bringen würde. Vor halb sechs konnte sie auf keinen Fall zurück sein. Und bis dahin waren es immerhin noch zwei Stunden.
    Tess streifte ihre Schuhe ab, zog den Mantel aus und schaute sich um.
    Eigentlich müsste sie sich über die Ruhe und Stille freuen. Endlich hatte sie ihr Haus wieder für sich.
    Doch die Vorstellung fand sie nicht erheiternd.
    Weil sie Noah vermisste. Ihn liebte. Und trotzdem hatte sie ihn weggeschickt.
    Jetzt wünschte sie sich, er würde zurückkommen.
    “Verrückt von mir, was?” sagte sie zu Noah, dem Kater, der ihr um die Beine strich, seinen Kopf an ihrer Wade rieb und schnurrte.
    Tess seufzte, kraulte ihn unterm Kinn und richtete sich wieder auf. Langsam stieg sie Treppe hinauf, öffnete die Knöpfe ihrer weißen Uniform und zog den Kittel aus, als sie das Schlafzimmer betrat.
    “Na, wenn du so weitermachst, wird das ja, ein phantastischer Anfang für uns zwei.“
    Sie erschrak. “Noah!“
    Er lag auf dem Bett, trug kein Hemd und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ein anerkennendes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er sie von Kopf bis Fuß interessiert musterte.
    Tess stieg die Hitze in die Wangen. Sie drückte den Kittel an sich und begegnete seinem Blick. “Ich dachte, du wärst weg. Du hast gesagt, du fährst heute.”
    “Nein.”
    “Aber…“
    “Ich wollte”, unterbrach Noah sie. “Und dann habe ich es mir anders überlegt.
    Jim hat gesagt, warum ich so gut Pferde zureiten könnte. Ich hätte so hart dafür gearbeitet, weil ich es mehr geliebt hätte als alles andere.” Er zuckte mit den Schultern. “Na ja, das hat gestimmt. Jetzt trifft das nicht mehr zu.“
    Tess starrte ihn an.
    “Ich weiß, du glaubst mir das nicht”, fuhr er fort. “Du denkst, ich sage das nur Susannahs wegen. Aber das stimmt nicht. Ich liebe Susannah, da gibt es keinen Zweifel. Sie ist meine Tochter, aber was ich für sie empfinde, lässt sich nicht damit vergleichen, was ich für dich fühle. Ich liebe dich, und werde es dir beweisen.” Jetzt schaute er sie fast wütend an, so als wollte er sagen, bitte, stelle mich auf die Probe!
    Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. “So?” flüsterte sie. “Und wie willst du das machen?”
    “Mit Standhaftigkeit. Du wirst mich nicht loswerden.”
    “Nein?”
    Energisch schüttelte er den Kopf. “Nein.” Er nahm seinen Kopf etwas beiseite, damit sie seine Hände sehen konnte.
    Sie schaute restlos verblüfft darauf.
    Noah grinste. “Ich, dachte, wenn ich mich mit Handschellen an den Bettpfosten ketten lasse, wäre das schon mal ein guter Anfang.”

    Es war vielleicht nicht die blendendste Idee, aber immerhin hatte er ihre volle Aufmerksamkeit damit erlangt. Und darüber war Noah froh. Steve hatte ihn für verrückt erklärt, als er ihn heute morgen gebeten hatte, ihm ein Paar Handschellen zu leihen, nachdem er Jim und Mike weggeschickt hatte.
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