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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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der Tür erschien, zeigte sie sich sichtlich erleichtert. “Ich … ich dachte, du wärst weg.” Ihre Stimme zitterte.
    “Ich habe ihr gesagt, du wärst unten”, verteidigte sich Tess, wandte sich ab und hängte Susannahs Sachen in den Schrank.
    “Ich habe die Geschenke reingetragen”, erklärte er ihr. “Ich gehe nirgends hin.
    Vorläufig nicht”, fügte er hinzu. “Zuerst muss mein Bein wieder ganz in Ordnung sein.”
    Susannah lächelte und lehnte sich in die Kissen zurück. “Gut.”
    Tess sagte nichts dazu.

    Nur wenige Tage später erhielt Noah im Krankenhaus einen guten Befund. Sein Knie war wieder in Ordnung.
    “Das ging schneller, als wir erwartet haben”, meinte der behandelnde Arzt.
    Also brauchte Noah nicht mehr zur Gymnastik zu kommen.
    “Machen Sie weiterhin fleißig die Übungen, die wir Ihnen gezeigt haben”, fügte der Therapeut hinzu.
    “Wir werden nach Ihnen Ausschau halten”, versprach ihm der Arzt, ein Rodeofan. “Seien Sie zu Anfang vorsichtig, aber wenn Sie es langsam angehen lassen, wird schon alles gut laufen.”
    Und weil Tess natürlich auf demselben Flur arbeitete, teilten sie ihr die gute Nachricht mit, in dem Glauben, sie würde sich freuen.
    Das tat sie auch. Aber aus einem anderen Grund, als die anderen annahmen.
    Und als ob das Schicksal es so bestimmt hätte, meldete sich noch am selben Abend Jim Jackson. Er war auf dem Weg nach Denver und wollte sich nach Noah erkundigen.
    Tess antwortete ihm: “O ja, es geht ihm viel besser. Sicher wird er mitfahren wollen.”
    Was sollte er nun darauf sagen? Will ich nicht?
    “Dachte mir schon, dass du langsam nervös wirst”, begrüßte Jim ihn, als Tess ihm den Hörer gereicht hatte. “Ich kann dich mitnehmen, wenn du willst. Es wäre kein großer Umweg für mich.”
    Noah sah Tess an. Sie begegnete seinem Blick. Abwartend? Hoffnungsvoll?
    Er holte tief Luft. Warum sollte er das Unausweichliche länger vor sich herschieben? “Na gut, ich erwarte dich so gegen zehn.” Dann legte er auf und sagte zu Tess: “Ich werde morgen fahren.”
    Sie nickte. “Es wurde auch Zeit.”

    “Du fährst schon?” Susannah stand in der Küche und umklammerte ihre Stuhllehne. Ihre Stimme klang so schwach, wie Noah sich fühlte. “Für immer?”
    “Natürlich nicht”, wehrte er rasch ab. Jetzt, wo ich weiß, dass du hier bist, gehe ich nicht für immer weg. Ich komme selbstverständlich wieder.”
    “Wann denn?”

    Mit dieser Frage hatte er gerechnet. Trotzdem war er ratlos, was er darauf erwidern sollte. Er hob die Schultern und schenkte sich seine vierte Tasse Kaffee ein, obwohl es noch nicht mal acht Uhr war. “Das weiß ich nicht genau.
    Ich habe kein geregeltes Leben, verstehst du?”
    Natürlich verstand sie das nicht. Wie sollte sie auch? Sie war erst sieben und war noch nie durch die Gegend gezogen. “Setz dich, und iss dein Müsli”, sagte er.
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, sah ihn aber nicht an.
    Er musterte die Schachteln auf dem Kühlschrank. “Welche Sorte möchtest du?”
    Sie hob gleichgültig die Schultern, griff nach ihrem Löffel und spielte damit herum. “Ich hab keinen Hunger.”
    “Du musst etwas zum Frühstück essen. Es ist die wichtigste Mahlzeit am Tag.”
    “Nicht, wenn man sich übergeben muss.” Der Löffel knallte auf den Tisch.
    “Das wird dir nicht passieren.”
    “Könnte aber sein.”
    Auch wenn er ihr widersprach, so konnte Noah sich gut vorstellen, wie ihr zumute war, ging es ihm doch nicht anders. Schon der Gedanke, sie verlassen zu müssen, machte ihn krank. Aber natürlich würde er das nicht zugeben. “Sag das nicht. Hier. Iß was davon.”
    Susannah machte ein abwehrendes Geräusch, protestierte aber nicht, als er ein paar Cornflakes in eine Schale füllte, sie mit Milch übergoss und sie ihr hinstellte. Sie aß jedoch nichts, sondern stocherte nur mit dem Löffel darin herum, so dass es schließlich wie ein unappetitlicher Brei aussah.
    “Hast du dich heute früh von Mommy verabschiedet?”
    Tess hatte ihm am Abend zuvor gesagt, er brauche das nicht. Sie müsse um sieben schon im Dienst sein und würde um halb sieben fahren.
    “Wir verabschieden uns heute abend schon”, meinte sie, kurz bevor sie zu Bett gegangen waren. “Warum solltest du so früh aufstehen?” Sie hatte ihm die Hand geschüttelt wie einem Staubsaugervertreter, den sie froh war, wieder loszuwerden.
    Was der Wahrheit wohl ziemlich nah kommt, dachte er grimmig.
    Trotzdem war er aufgestanden. Verdammt, warum
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