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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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zwei, und sie hatte sich auf dem Sofa unter ihrer Decke zusammengerollt, als sie hörte, wie die Haustür aufging. Sie sah eine schneebedeckte dunkle Gestalt hereinkommen. Tess konnte nicht anders. Sie seufzte erleichtert. Er war wieder da. Zum Glück brauchte sie sich nicht zu überlegen, was sie Susannah erzählen sollte.
    Im schwachen Schimmer der Straßenlaterne, deren Licht von draußen hereinfiel, sah sie, wie er seine Jacke neben der Tür aufhängte, sich an die Wand lehnte und die Stiefel auszog. Leise stellte er sie neben ihre und Susannahs Schuhe. Einen Moment stand er reglos da und schaute auf die Schuhe hinunter.
    Dann schüttelte er den Kopf, befreite sich von den Schneeflocken im Haar und hinkte in den Raum.
    Tess schloss die Augen. Die Schritte kamen näher, hielten inne. Sie fühlte, dass er vor das Sofa trat und in der Dunkelheit auf sie hinunterschaute. Sie bewegte sich nicht und hielt den Atem an.
    Schließlich hörte sie ihn seufzen, und die humpelnden Schritte entfernten sich wieder.

    Falls Susannah merkte, dass ihre Mutter müder war als sonst, so sagte sie nichts dazu. Falls ihr auffiel, dass Noahs Lächeln seltener geworden war, so zeigte sie es nicht. Sie war begeistert über das Fahrrad und wollte am liebsten gleich damit im frisch gefallenen Schnee fahren.
    “Ich kann meinen neuen Pullover und meine neue Jacke dazu anziehen”, sagte sie zu ihrer Mutter.
    “Und den Weg mit deiner neuen Schaufel freiräumen, damit du fahren kannst”, bemerkte Noah, was bis jetzt sein lustigster Kommentar gewesen War.
    “Ich habe gar keine neue Schaufel bekommen, Daddy”, erwiderte Susannah und kicherte.
    Auch heute morgen war er noch “Daddy”, obwohl Tess bei dem Wort blasser wurde, als sie schon war. Noah beobachtete, wie sie auf dem Sofa saß, von zerknülltem Weihnachtspapier umgeben, an ihrem Tee nippte und den Kater streichelte, der bei ihr auf dem Schoß schlief. Sie wirkte krank.
    Nein, sie sah noch schlechter aus, als er sich fühlte.
    Verdammt, er konnte es noch immer nicht fassen, dass sie seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte.
    Es war einfach unbegreiflich. Jeder konnte auf einen Blick erkennen, dass es für alle das beste war, wenn sie heirateten. Susannah würde beide Eltern haben.
    Tess musste nicht alles allein machen. Und er bekäme endlich die Familie, die er sich wünschte. Ganz davon zu schweigen, wie gut sie sich im Bett verstanden!
    Aber das wollte Tess sicher nicht hören.
    Sie wollte offenbar auch nichts mehr davon wissen, was gestern Abend passiert war. Das einzige Mal, wo sie es überhaupt ansprach, war, als Susannah sehen wollte, was der Weihnachtsmann ihr gebracht hatte. Tess hatte noch auf dem Sofa geschlafen, als Susannah mit Noah die Treppe heruntergekommen war.
    Beim Anblick des Fahrrads bekam sie große Augen und schaute stumm von einem Elternteil zum anderen.
    “Ich hätte nie gedacht … flüsterte sie schließlich ehrfürchtig und geriet ins Schwärmen.
    Sie hörte nicht, was Tess leise Noah zuraunte: “Danke, dass du zurückgekommen bist. Ich hätte nicht gewusst, wie ich es ihr erklären soll.”
    “Versuch es mir zu erklären”, hatte er nur geantwortet.
    Aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt. “Nein.”
    Danach hatte sie nichts mehr dazu gesagt. Jetzt waren alle Geschenke ausgewickelt und das Fahrrad im Wohnzimmer ausprobiert worden. Der neue Pullover und die Jacke passten, und gefrühstückt hatten sie auch.
    Susannah aß den letzten Bissen auf und wischte sich den Mund mit der Serviette ab. “Wann fahren wir zu Onkel Robert?”
    Tess und Noah sahen sich an. Tess wich seinem Blick aus. “Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist”, begann sie.
    “Sie erwarten uns”, unterbrach Noah sie, ehe sie eine Ausrede finden konnte.
    Vielleicht würde es ein wenig bedrückend werden. Vermutlich würde es ihm Leid tun. Es tat ihm jetzt schon leid. Doch schlimmer konnte es nicht kommen.
    Und Susannah hatte ein Recht, ihre Onkel, Tanten und Cousins kennenzulernen.

    Er sah, dass Tess zögerte, und plötzlich fiel Susannah auf, dass irgend etwas nicht stimmte. Sofort schaute sie ihre Mutter bittend an. Tess’ Blick wanderte zwischen Noah und ihrer Tochter hin und her. Schließlich seufzte sie und gab nach. “Gut, meinetwegen.”
    “Onkel Robert sagte, sie haben Pferde”, berichtete Susannah ihrer Mutter in einem Ton, wie ein Erwachsener einem Kind eine besondere Belohnung verspricht. “Das wird dir bestimmt gefallen.”
    Tess lächelte gequält. “Ja,
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