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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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halberstickter Stimme hervor, entzog ihm ihre Hand und verschränkte die Finger im Schoß.
    Er klappte die Schachtel zu. „Tess, was hast du denn? Ich möchte dich heiraten.” Er hob ihr Kinn an, um ihr in die Augen sehen zu können.
    In ihrem Blick las er Angst und Unsicherheit. “Willst du mich nicht heiraten?”
    Ihre Finger verkrampften sich noch stärker ineinander. “Nein”, flüsterte sie.

9. KAPITEL
    Es war nicht richtig.

    Wie konnte Noah sie fragen, ob sie ihn heiraten wollte? Wie konnte er ihr das, was sie sich am meisten auf der Welt gewünscht hatte, aus lauter verkehrten Gründen anbieten?
    “Wie meinst du das Nein?”
    Es kam ihr so vor, als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit sie das schlichte und doch so schwierige Wort ausgesprochen hatte. Wahrscheinlich waren es aber nur ein paar Sekunden gewesen. Noah schaute sie erstaunt und gekränkt an.
    Gekränkt?
    Nein, nicht richtig gekränkt, redete sie sich ein, sicherlich nur bekümmert, weil sie sein großzügiges Angebot abgelehnt hatte. Sie atmete tief ein und nahm all ihren Mut zusammen. “Ich meine, danke für das Angebot, aber ich will dich nicht heiraten.”
    “Warum nicht?”
    Verdammt! Konnte er sich nicht damit zufrieden geben? Welcher Mann wollte eine Erklärung haben, wenn sein Antrag abgelehnt wurde?
    “Ich liebe dich nicht.”
    Sie sah ihm im Gesicht an, dass er mit diesem Grund am wenigsten gerechnet hatte. Er wirkte wie vor den Kopf gestoßen. Ein feines Zittern durchlief seinen Körper. Die Knöchel seiner Hand, in der er die Samtschachtel hielt, wurden weiß, als ob er sie zerdrücken wollte.
    “Ich verstehe”, sagte er.
    Doch er verstand gar nichts - und darüber war sie froh.
    “Danke für das Angebot”, wiederholte sie so gleichmütig und freundlich sie konnte. “Es ist sehr nett von dir, aber…”
    “Nett?” entschlüpfte es ihm. “Du glaubst, ich habe es vorgeschlagen, um nett zu sein?”
    Tess zuckte nur kurz mit den Schultern. “Sicher hast du dafür eine Reihe Motive… “
    Er starrte sie an. “Du sagst das, als wäre ich ein Verbrecher!”
    “Nein”, protestierte sie. Doch in Wahrheit hatte er ihr das Herz gebrochen. “Ich will dich … nur nicht heiraten - was immer dich auch zu deinem Antrag bewogen hat. Es ist nicht das, worauf wir uns geeinigt haben.”
    “Geeinigt?” wiederholte er tonlos.
    Tess stand auf. “Wir haben uns darauf geeinigt, dass du bis nach Weihnachten bleiben kannst. Und das war alles. Jetzt entschuldige mich bitte. Ich will nachsehen, ob Susannah schläft, dann kann ich die Weihnachtsgeschenke herunterholen und auch ins Bett gehen. Ich bin wirklich sehr müde.” Sie flüchtete die Treppe hinauf, ohne eine Antwort abzuwarten.

    Tess befürchtete schon, Noah wäre gegangen.
    Als sie die Geschenke ins Wohnzimmer trug, war er nicht mehr da. Zuerst dachte sie, er wäre vielleicht im Keller. Aber sie wollte nicht nachsehen. Sie tat es auch erst, als über eine Stunde seit ihrem Gespräch vergangen war und sie alle Geschenke unter den Baum gelegt hatte. Von unten hatte sie nicht ein Geräusch gehört. Schließlich wagte sie sich zur Treppe und spähte hinunter.
    “Noah?” fragte sie vorsichtig.
    Als sie keine Antwort erhielt, stieg sie ein paar Stufen tiefer. Das Fahrrad stand fertig da. Aber von Noah war nichts zu sehen. Tess schaute sich im ganzen Keller um. Sie suchte im ganzen Haus. Dann öffnete sie die Haustür.
    Auf der schneebedeckten Treppe fand sie frische Fußspuren. Sie führten den Weg hinunter durchs Tor zur Straße.
    Er war weg.
    Was sollte sie nun morgen früh Susannah sagen? Auf keinen Fäll die Wahrheit.
    Susannahs größter, wenn auch unausgesprochener Wunsch war es gewesen, beide Eltern zu haben. Sie würde niemals verstehen, warum Tess Noahs Heiratsantrag abgelehnt hatte.
    “Verdammt, Noah!” schimpfte sie leise. Noah, der Kater, erschien neben ihr an der Tür und spähte so weit raus, dass ihm ein paar Schneeflocken auf die Schnurrbarthaare fielen. Rasch zog er sich zurück.
    Tess schaute ihm nach, wie er zum Kamin hinüberstolzierte, sich gähnend auf den Teppich davor legte und schnurrte.
    Tränen traten ihr in die Augen.
    Aber das merkte sie nicht. Erst als sie ihr über die Wangen liefen, wurde ihr klar, dass sie weinte. Ärgerlich wischte sie sie fort. Sie wollte nicht weinen.
    Damals hatte sie seinetwegen genug Tränen vergossen.
    Längst war sie darüber hinweg.
    Aber so leicht ließen sich die Tränen nicht zurückhalten.
    Es war schon Viertel nach
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