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Was bisher geschah

Was bisher geschah

Titel: Was bisher geschah
Autoren: Loel Zwecker
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Jahrhunderts von Werner Heisenberg und seiner Unschärferelation bis zur Chaosforschung nahelegen, dass Entwicklungen nicht unbedingt linear verlaufen, sondern dynamisch. Kleine Veränderungen können auch große Auswirkungen auf den Gesamtzusammenhang haben.
    Auf das gesellschaftliche Leben bezogen, kann man hier zum Beispiel an den Buddhismus oder das Christentum denken. Was im Fall des Christentums vor rund 2000 Jahren als merkwürdige kleine Sekte innerhalb des Judentums begann und im Vergleich zum Römischen Reich völlig machtlos erschien, hat am Ende die Welt verändert. Sucht man zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach einer übergreifenden moralisch-religiösen Alternative, wird es schwierig. Im Bereich der Esoterik spricht man von einer Ära des neuen Bewusstseins, die passend zum astrologischen Zeitalter des Wassermanns ungefähr seit Ende des 20. Jahrhunderts angebrochen sei. Das Zeitalter stärke angeblich ein ganzheitliches, integrales Bewusstsein und ein globales Zusammengehörigkeitsgefühl, berge aber auch die Gefahr einer gewissen Unverbindlichkeit. Ähnlich vage wie die Hoffnung auf Solidarität oder Weltregierungen sind jene darauf, dass sich statt der Macht- und Habgier sympathischere Qualitäten wie die Empathie und Fürsorge durchsetzen werden. Ein Jahrhundert nachdem der Anarchist Peter Kropotkin 1902 voller Idealismus sein Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt veröffentlichte (englischer Originaltitel: Mutual Aid. A Factor of Evolution) , stufen immer mehr Naturwissenschaftler entsprechende Werte als nicht nur ethisch, sondern auch evolutionär wünschenswert ein.
    Will man sich bei der Suche nach neuen Werten auf historisch zweifelsfrei bewährte Erfolgsmodelle konzentrieren, landet man unwillkürlich bei den Frauen. Schon seit der Steinzeit begehen sie weit weniger als zehn Prozent aller Gewaltverbrechen. Deshalb hat bereits Ernst Friedrich in seinem Buch Krieg dem Kriege 1924 den alten Satz über die Proletarier, die sich zur Weltrevolution vereinigen sollen, abgewandelt in den Slogan: »Mütter aller Länder, vereinigt Euch!« Allerdings lässt sich kaum sagen, was die Übernahme politischer Ämter durch Frauen seit den Weltkriegen in Sachen Friedenssicherung gebracht hat. Auch ist es natürlich schwierig, ein etwaiges »weibliches Denken«, das als stärker empathisch und ganzheitlich gilt als das männliche, neurologisch oder soziologisch genauer einzuordnen.
    Hier scheint eine ökonomische Betrachtungsweise hilfreich zu sein. Immerhin hört man in den letzten Jahren verstärkt die Forderung, dass mehr Frauen in der Wirtschaft tätig werden sollen; betrachtet man den Bereich im weiteren Sinn als Haushaltsführung, ist er historisch ohnehin weiblich definiert. Jedenfalls geht aus einigen Erhebungen hervor, dass Frauen tendenziell nachhaltiger und umsichtiger wirtschaften als Männer. Das schlägt sich sowohl in sozialstaatlichen High-Tech-Ökonomien in Skandinavien nieder, die teils Frauenquoten für Aufsichtsratsposten eingeführt haben, als auch in Entwicklungsländern, wo Geschäftsprojekte von Frauen überdurchschnittlich oft erfolgreich sind. So kann man, nachdem gerade das 20. Jahrhundert von den schlimmsten Überraschungen geprägt war, hoffen, dass das 21. Jahrhundert positive bringen wird.

Dank
     
    Herzlich danken möchte ich Martina Koch, Tobias Lehmann, Carl Mirwald, Sylvia Neuner, Florin Preußler, Heike Specht, Heiner Tent, Johannes Waechter, Magdalena Weileder und vor allem Quynh Dao Tran.

Register
     
    Seitenangaben in Kursivdruck verweisen auf Abbildungen.

 
    Abraham
     
    Absalom
     
    Adams, William James
     
    Adorno, Theodor W.
     
    Aeneas
     
    Aetius
     
    Africanus, Scipio
     
    Agrippina die Jüngere
     
    Aha
     
    Aischylos
     
    Akademos
     
    Alarich
     
    Alba, Herzog von
     
    Albrecht I.
     
    d’Alembert ( eigtl .: Jean-Baptiste le Rond)
     
    Alexander II. Nikolajewitsch
     
    Alexander VI. Borgia
     
    Alexander der Große
     
    Alfons I.
     
    Alkibiades
     
    Altdorfer, Albrecht
     
    Amenophis IV. ( später: Echnaton)
     
    Amin, Idi
     
    d’Andrade, Simão Peres
     
    Antall, József
     
    Antigone
     
    Antonius, Marcus
     
    Aphrodite
     
    Arafat, Yassir
     
    Arendt, Hannah
     
    Ares
     
    Aretino, Pietro
     
    Ariost ( eigtl .: Ludovico Ariosto)
     
    Aristophanes
     
    Aristoteles
     
    Arjuna
     
    Arminius
     
    Arouet, François, siehe Voltaire
     
    Artelt, Karl
     
    Ashoka
     
    Aspasia
     
    Asterix
     
    Atahualpa
     
    Atatürk, siehe Kemal
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