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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du
Autoren: Peggy Moreland
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zurückhaltend wie ein Varietestar. Sie war voller Widerspruchsgeist, und ihre Aufmachung war häufig so schr ill, dass einem allein vom Hinsehen fast schwindlig wurde.
    Warum also vermisste er sie dann so sehr? Sie war nicht annähernd so, wie er sich die Frau seines Lebens vorstellte. Eben deswegen vermiss ich sie ja so, musste er sich eingestehen und lächelte.
    Lauter Erinnerungen an Suzy wurden in ihm wach. Er liebte ihre streitbare Art, ihre Unbekümmertheit, ihre verrückten Frisuren und ihre unkonventionellen Outfits. Er liebte ihr Lächeln, er liebte ihr Lachen, er liebte ihre Seele. Er liebte alles an ihr, die Art, wie sie ging, die Art, wie sie redete. Und wie sie sich an ihn schmiegte, wenn sie sich geliebt hatten.
    Verdammt, ihm fiel nichts ein, was er nicht an ihr liebte!
    Auf einmal wusste er ganz genau: Er konnte sie nicht einfach so gehen lassen. Nicht, ohne wenigstens den Versuch zu machen, um sie zu kämpfen. Er wollte sie an seiner Seite. Für immer. Und er wollte dieses Kind. Ihr gemeinsames Kind, das sie unter dem Herzen trug, aber vor ihm geheim gehalten hatte.
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er wusste zwar nicht, wie es trotz Pille zu ihrer Schwangerschaft gekommen war, aber er wusste jetzt, warum sie ihm nichts davon gesagt hatte. Sie versuchte, ihn zu schützen, seinen Ruf und seine Karriere, so wie sie zuvor schon versucht hatte, ihn vor einem Skandal zu schützen, indem sie sich geweigert hatte, sich noch einmal mit ihm zu treffen.
    Und es konnte nur einen Grund geben, weshalb eine Frau zu einem solchen Opfer bereit war, weshalb sie den Ruf eines Mannes unbedingt schützen wollte: Liebe.
    Gil schloss die Augen und lehnte sich zurück. Zum ersten Mal an diesem Tag entspannte er sich. Sein Entschluss stand fest.
    Morgen würde er weiter nach Suzy suchen.
    Und wenn er sie dann gefunden hatte, würde er sie bitten, ihn zu heiraten.

10. KAPITEL
    „Hey, Governor!”
    Gil hielt auf den Treppenstufen vor dem Kapitol inne und drehte sich um. Ein junger Reporter rannte auf ihn zu, gefolgt von einem Kameramann. „Ja?”
    Der Reporter hielt Gil ein Mikrofon unter die Nase. „Stimmt es, dass Sie Vater werden?”
    „Dazu möchte ich im Augenblick noch nichts sagen.” Gil drehte sich um und ging weiter die Stufen hinauf.
    „Angeblich hat sie Ihnen den Laufpass gegeben”, rief der Reporter ihm nach. „Möchten Sie dazu etwas sagen?”
    Gil blieb erneut stehen. Langsam drehte er sich um. „Ja. Dazu möchte ich in der Tat etwas sagen. Allerdings glaube ich nicht, dass sie mir den Laufpass gegeben hat …” drohend ging er die Stufen hinab auf den Reporter zu, „… sondern Ihnen und Ihresgleichen. Wissen Sie, sie hat kein sehr gutes Verhältnis zu den Medien und mag es nicht besonders, wenn ihr Privatleben auf der Titelseite sämtlicher Zeitungen und in allen Fernsehprogrammen ausgebreitet wird.”
    Gil sah den Reporter scharf an. „Wie heißen Sie?”
    „Gary. Gary Whitaker.”
    „Nun, Mr. Whitaker, jetzt möchte ich Ihnen einmal eine Frage stellen. Wie, glauben Sie, würde es Ihnen gefallen, wenn jeder Ihrer Schritte aufgezeichnet werden würde, damit die ganze Welt davon erfährt? Wenn, kaum, dass Sie Ihr Haus verlassen würden, Leute da wären, um Sie zu filmen und Ihnen ein Mikrofon ins Gesicht zu bohren? Wie würde es Ihnen gefallen, wenn jeder KUSS, den Sie Ihrer Frau oder Freundin geben, und jede Auseinandersetzung, die Sie mit ihr haben, einen Tag später von der ganzen Welt begafft werden würde?”
    Verärgert ließ Gary das Mikrofon sinken. „Lass es gut sein, Joe. Das gibt keine Story.”
    Gil fixierte immer noch den Reporter. „Nein, nein. Machen Sie weiter, Joe”, sagte er dabei zum Kameramann. „Ihr Kollege hier hat mir eine Frage gestellt, und ich habe ihm ehrlich geantwortet.
    Aber er scheint meine Frage nicht beantworten zu wollen. Warum wohl?”
    Die Reaktion der Öffentlichkeit auf Suzys Verschwinden war erstaunlich - und erfrischend. In Austin und in ganz Texas erschienen Plakate und Autoaufkleber mit anfeuernden Slogans. Es schien so, als ob die Texaner Gils Recht auf Privatsphäre respektierten und ihn ermutigen wollten, Suzy zur First Lady von Texas zu machen.
    Auf dem Weg nach Elgin sah Gil mindestens zehn Autos, die auf der Heckscheibe den Aufkleber hatten: „Bring sie heim, Governor!”
    Genau das hatte er jetzt vor. Dave hatte ihm zwar versichert, dass es nur eine Frage der Zeit sein könne, Suzys Aufenthaltsort ausfindig zu machen, aber Gil
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