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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du
Autoren: Peggy Moreland
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Vielleicht auch nicht.”
    „Aber natürlich sind es Lügen”, rief Gil entrüstet. „Sie hätte es mir doch gesagt, wenn sie schwanger wäre.”
    Gil ließ sich in seinen Sessel zurückfallen, als Dave nur zweifelnd eine Braue hob.
    „Okay”, gab er zu. „Vielleicht hätte sie es mir nicht gesagt.
    Aber ich glaube einfach nicht, dass sie schwanger ist. Wir haben darüber gesprochen, und sie sagte mir, sie nähme die Pille.”
    Es klopfte an der Tür.
    „Es ist offen!” rief Gil ungeduldig.
    Sein Pressesprecher betrat den Raum. „Morgen”, sagte er und nickte Gil und Dave zu. Er schenkte sich Kaffee ein und setzte sich zu ihnen.
    „Was haben Sie herausgefunden?” fragte Gil.
    „Nicht viel”, erwiderte er bedauernd. „Niemand rückt mit der Sprache heraus, wenn es um die Quellen geht. Nach allem, was ich herausbekommen konnte, basiert die Story auf einem Stäbchen von einem Schwangerschaftstest, das man in Suzys Mülltonne gefunden hat.”
    Gil sah Dave an. Heißer Zorn erfüllte ihn, als ihm der Anruf von Mrs. Woodley einfiel, in dem sie behauptet hatte, jemanden gesehen zu haben, der im Morgengrauen um Suzys Haus herumgestrichen sei.
    „Ist das legal?” fragte er und blickte wieder seinen Pressesprecher an. „Kann jeder einfach so meinen Müll durchwühlen und das, was er dort findet, benutzen, um eine irgendeine Story über mich zu schreiben?”
    Sein Pressesprecher starrte unbehaglich in seine Kaffeetasse.
    „Ich wüsste nicht, dass es ein Gesetz dagegen gäbe. Wenn der Müll erst einmal auf der Straße steht, darf man ihn untersuchen, so lange und so gründlich man will.”
    „Das ist ja absurd!”
    „Wie auch immer”, meldete Dave sich zu Wort. „So etwas passiert andauernd. Deshalb benutzen inzwischen so viele Leute einen Reiß wolf.”
    Gil zwang sich, tief durchzuatmen, und versuchte, einen Sinn hinter der ganzen Geschichte zu entdecken. Aber er fand keinen.
    Entnervt stützte er die Ellenbogen auf den Tisch und legte die Stirn auf die Hände. „Und was mache ich jetzt?”
    „Ich würde sagen, das Beste wäre, sie ausfindig zu machen”, schlug Dave vor. „Mit ihr reden. Herausfinden, ob sie tatsächlich schwanger ist. Und danach die nächste Entscheidung treffen.”
    Gil richtete sich auf. „Wenn sie schwanger ist”, sagte er mit zusammengepressten Zähnen. „Dann gibt es nichts zu entscheiden. Ich werde sie heiraten.”
    Dave und der Pressesprecher tauschten einen Blick aus, sagten jedoch nichts.
    Gil hatte so manchen schlechten Tag in seinem Leben gehabt, aber niemals einen so schlechten. Sowohl in seinem Büro als auch in der Gouverneursvilla standen die Telefone nicht still. Ständig wollten irgendwelche Reporter von ihm einen Kommentar über Suzys angebliche Schwangerschaft. Um dem Sensationshunger der Medien zu entgehen, floh er schließlich auf seine Ranch, so dass die Antwort seiner Sekretärin, er sei verreist und zurzeit nicht erreichbar, sogar der Wahrheit entsprach.
    Diesmal achtete Gil ganz genau darauf, das Tor zur Einfahrt gleich wieder zu verriegeln, als er bei der Ranch ankam. Er wollte keinem übereifrigen Reporter Gelegenheit geben, sich in seine Privatangelegenheiten einzumischen. Nicht noch einmal. Zumal er jetzt wirklich Zeit brauchte, um in Ruhe über alles nachzudenken und zu entscheiden, was er überhaupt tun wollte.
    Den größten Teil des Nachmittags verbrachte er im Sattel und dachte darüber nach, dass er womöglich tatsächlich Vater werden würde. Doch so oft er diese Möglichkeit in Gedanken auch durchspielte, er konnte sich einfach nicht damit abfinden. Nicht dass er etwas dagegen gehabt hätte, Vater zu werden. Er hatte sich schon immer Kinder gewünscht - nur hatte er sich vorgestellt, zuerst die richtige Frau zu finden.
    Nach seiner Rückkehr, in der Abenddämmerung, ging er in sein Arbeitszimmer und ließ sich schwer seufzend in einen der tiefen Sessel fallen. Er hatte immer vorgehabt, eines Tages zu heiraten. Und als er Suzy begegnet war, hatte er geglaubt, die Frau seines Lebens endlich gefunden zu haben. Nun ja, Suzy glich in keiner Weise der Frau, die er sich immer vorgestellt gehabt hatte. Er hatte immer geglaubt, er würde eine Frau heiraten, die so ähnlich war wie seine Mutter, sanft und zurückhaltend. Eine Frau, die seine Liebe zum Leben auf einer Ranch und seine Ansichten über die Welt im Großen und Ganzen teilte.
    Er musste lächeln, als er Suzy mit diesem Bild verglich. Suzy war alles andere als sanft und ungefähr so
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