Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
erregte Feuerherz’ Aufmerksamkeit. Graustreif kämpfte mit einer grauen Katze aus dem SchattenClan. Es war Nassfuß, der zusammen mit ihnen gekämpft hatte, um den SchattenClan von Braunstern zu befreien. Die beiden Krieger waren ebenbürtig. Doch dann schleuderte Graustreif Nassfuß mit den Hinterbeinen weg, drehte sich um und suchte sich einen anderen Gegner. Feuerherz sah einen aus dem FlussClan direkt hinter seinem Freund. Trotz des Kampflärms hörte er sein Blut in den Ohren rauschen. Würde Graustreif einen Krieger aus dem Clan von Silberfluss angreifen?
    Graustreif machte einen Satz und Feuerherz hielt den Atem an. Aber statt die Katze aus dem FlussClan anzuspringen, flog er über sie hinaus und landete auf dem Rücken eines SchattenClan-Kriegers.
    Feuerherz hörte Tigerkralle seinen Namen rufen. Er drehte den Kopf und sah den großen Krieger auf der anderen Seite der Lichtung. Dort herrschte dichtes Kampfgetümmel, in das Katzen aus allen Clans verwickelt waren.
    Als er zu Tigerkralle springen wollte, wurde er von Leopardenfell am Hinterbein gepackt und zu Boden gerissen.
    »Du!«, zischte die Stellvertreterin des FlussClans. Sie hatten sich zum letzten Mal an der Schlucht getroffen, als Weißkralle ums Leben gekommen war.
    Feuerherz warf sie ab und rollte dabei auf den Rücken. Zu spät erkannte er, dass er damit Leopardenfell seinen weichen Bauch darbot. Die zögerte nicht einen Augenblick, bäumte sich auf und krachte mit aller Kraft auf ihn herab. Er spürte, wie ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde, bevor sich ihre dornenscharfen Krallen in seinen Bauch gruben, und er kreischte vor Schmerz. Er blickte wild um sich und sah Tigerkralle am Rand der Lichtung, der ihn mit kalten, ausdruckslosen Augen betrachtete.
    »Tigerkralle!«, heulte Feuerherz. »Hilf mir!«
    Aber der rührte sich nicht. Er schaute nur mit starrem Blick zu, wie Leopardenfell Feuerherz immer weiter mit den Krallen bearbeitete.
    Blanke Wut verlieh Feuerherz die Kraft, die er brauchte. Er unterdrückte den Schmerz, zog die Hinterbeine an und stieß sie, so hart er nur konnte, nach oben gegen Leopardenfells Bauch. Feuerherz sah Tigerkralles erschrockenen Blick, als sein Tritt die Kriegerin hochhob und über die halbe Lichtung schleuderte. Feuerherz rappelte sich auf die Pfoten und funkelte Tigerkralle rasend vor Schmerz und Wut an. Der erwiderte seinen Blick mit unverhohlenem Hass und sprang hinein in das Kampfgetümmel.
    Ein Schlag auf den Hinterkopf brachte Feuerherz aus dem Gleichgewicht. Er taumelte, drehte sich um und sah Steinfell vor sich. Der FlussClan-Krieger wollte einen weiteren Hieb anbringen, aber Feuerherz wich aus und stieß den Gegner direkt gegen Weißpelz, der ihn sofort am Nackenfell packte. Feuerherz wollte vorspringen und Weißpelz helfen, aber Krallen, die sich in seine Oberschenkel gruben, hielten ihn zurück. Er warf sich herum und erblickte graues Fell. Es war Silberfluss.
    Als sich die Kätzin vor ihm aufbäumte, sah er ihr wutverzerrtes Gesicht. Blut rann ihr in die Augen, und Feuerherz merkte, dass sie ihn nicht erkannte. Sie zog eine Pfote zurück, ihre langen Krallen blitzten auf, und sie machte sich bereit, ihm einen mörderischen Hieb zu versetzen. Feuerherz blinzelte und erwartete den Schlag, da hörte er ein vertrautes Jaulen: »Silberfluss! Nicht!«
    Graustreif , dachte er.
    Silberfluss zögerte, schüttelte den Kopf – und erkannte Feuerherz. Sie ließ sich auf alle vier Pfoten fallen, ihre Augen weit aufgerissen vor Schreck.
    Feuerherz reagierte instinktiv, sein Blut brannte vor Kampfeslust. Ohne nachzudenken, sprang er auf den Rücken der Kätzin und nagelte sie auf den Boden. Sie wehrte sich nicht, als er den Kopf zurückzog, um ihr einen bösartigen Biss in die Schulter zu verpassen. Doch da spürte er, wie sich Graustreifs Blick in ihn bohrte. Der graue Krieger beobachtete ihn entsetzt vom Rand der Schlacht.
    Der Ausdruck von ungläubigem Schmerz in den Augen seines Freundes brachte ihn zu sich. Er hielt inne, zog die Krallen ein und lockerte seinen Griff. Die Kätzin glitt von ihm weg und verschwand im Ginster, der das Lager umgab. Feuerherz starrte ihr nach, noch unter Schock, als Graustreif hinter ihr herrannte.
    Feuerherz hatte das Gefühl, als würde er noch immer beobachtet. Er sah sich um und seine Augen trafen auf Dunkelstreifs Blick von der anderen Seite der Lichtung. Er zuckte zusammen. Das Verhältnis seines Freundes hatte ihn schließlich doch zur Untreue gegenüber dem DonnerClan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher