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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
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helfen. Er packte das winzige Katzenmädchen am Nackenfell, das jämmerlich miaute, und begann das andere Junge mit der Nase vorwärtszuschieben.
    Die durchnässte Gruppe kämpfte sich zum Lager zurück, wo Buntgesicht angstvoll vor dem Ginstertunnel wartete. Neben ihr stand Blaustern, die Augen gegen den heftigen Wind zusammengekniffen. Sowie sie den Trupp entdeckten, rannten sie ihm entgegen, um zu helfen. Blaustern griff sich Wolkenjunge und Buntgesicht packte das andere Kleine. Dann eilten sie zurück in den Schutz des Lagers.
    Auf der Lichtung ließen die drei Katzen ihre frierenden Bündel zu Boden fallen. Feuerherz schüttelte sich den Schnee aus dem Fell und sah auf Wolkenjunge hinunter, der noch immer hartnäckig seinen Fang festhielt.
    Blaustern funkelte die drei Jungen an. »Was glaubt ihr wohl, was ihr da draußen zu suchen hattet? Ihr wisst, es ist gegen das Gesetz der Krieger, dass Junge auf die Jagd gehen!«
    Buntgesichts Junge wichen unter dem wütenden Blick der Anführerin zurück, aber Wolkenjunge blickte sie mit runden, blauen Augen an. Er ließ seine Wühlmaus fallen und miaute: »Der Clan braucht Frischbeute, also haben wir beschlossen, etwas zu fangen.«
    Feuerherz zuckte zusammen bei dieser Kühnheit.
    »Wessen Idee war das?«, fragte Blaustern.
    »Meine«, verkündete Wolkenjunge. Seinen Kopf hatte er immer noch nicht gesenkt.
    Die Anführerin heftete die Augen auf den aufmüpfigen Kleinen und knurrte drohend: »Ihr hättet dort draußen erfrieren können!«
    Wolkenjunge erschreckte der Zorn in ihrer Stimme und er ließ sich in die Kauerstellung fallen.
    »Wir haben es für den Clan getan«, verteidigte er sich.
    Feuerherz hielt den Atem an und fragte sich, was Blaustern nun tun würde. Wolkenjunge hatte gegen das Gesetz der Krieger verstoßen. Würde sie jetzt ihre Meinung ändern und ihn nicht bleiben lassen?
    »Eure Absicht«, miaute sie langsam, »war gut. Aber euer Verhalten war eine Torheit.« Feuerherz sah einen Funken Hoffnung.
    Dann zuckte er zusammen, als Wolkenjunge wieder losplapperte: »Aber ich habe etwas gefangen.«
    »Das sehe ich«, entgegnete sie kühl. Sie blickte alle drei Jungen an. »Ich überlasse die Entscheidung, was mit euch zu tun ist, eurer Mutter. Aber ich will nicht, dass ihr so etwas noch einmal macht. Habt ihr mich verstanden?«
    Feuerherz entspannte sich ein wenig, als Wolkenjunge mit den anderen nickte.
    »Wolkenjunge, du darfst deinen Fang auf den Haufen Frischbeute legen«, fuhr Blaustern fort. »Dann geht ihr drei schnell in die Kinderstube zum Trocknen und Aufwärmen.«
    Feuerherz war erstaunt. Hatte er eben einen mütterlichen Ton in Blausterns Stimme entdeckt?
    Buntgesichts Junge stolperten hinüber zur Kinderstube, gefolgt von ihrer Mutter, doch Wolkenjunge packte seine Wühlmaus und trug sie zum Haufen Frischbeute. Die stolze Kopfhaltung des Jungen ließ in Feuerherz sorgenvolle Gedanken aufsteigen, und seine Pfoten kribbelten, aber er meinte, in Blausterns Augen trotz allem einen Funken Bewunderung zu sehen.
    »Gut gemacht, ihr zwei«, sagte sie und wandte nun ihre Aufmerksamkeit Sandsturm und Feuerherz zu. »Ich werde Langschweif losschicken, dass er den anderen Suchtrupp zurückholt. Und ihr solltet nun auch in euren Bau gehen und euch schleunigst aufwärmen!«
    Feuerherz wollte gerade mit Sandsturm weggehen, doch dann hielt ihn die Anführerin zurück. »Feuerherz«, miaute sie, »ich möchte mit dir reden.« Ihr Ton ließ ihn aufhorchen. Vielleicht hatte er sich zu früh entspannt.
    »Wolkenjunge hat heute gutes Jagdgeschick bewiesen«, begann sie. »Aber seine ganze Geschicklichkeit ist wertlos, wenn er nicht lernt, dem Gesetz der Krieger zu gehorchen. Dies mag im Augenblick nur für seine eigene Sicherheit sein, aber in Zukunft wird die Sicherheit des ganzen Clans davon abhängen.«
    Feuerherz starrte zu Boden. Dass sie recht hatte, wusste er, aber ihm schien doch, dass sie zu viel von dem Jungen erwartete. Wolkenjunge war noch sehr klein und erst seit kurzer Zeit beim Clan. Er schluckte einen leichten Ärger hinunter, als er daran dachte, wie schamlos Graustreif, eine im Clan geborene Katze, das Gesetz der Krieger missachtete. Doch er blickte zu seiner Anführerin auf und sagte: »Ja, Blaustern, ich werde mich darum kümmern, dass er es lernt.«
    »Gut.« Blaustern klang zufrieden. Sie wandte sich ab und trottete zu ihrem Bau.
    Feuerherz machte sich auf zum Bau der Krieger, obwohl er nicht mehr fror. Blausterns Worte hatten ihm eingeheizt. Er
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