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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
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hielten die Schwänze gesenkt und prüften mit zurückgezogenen Lippen die bittere Luft.
    »Und wenn die Zweibeiner uns sehen?«, zischte eine der Katzen.
    Ein großer Kater, dessen Augen das Licht des Feuers wie bernsteinfarbene Scheiben zurückwarfen, antwortete: »Das werden sie nicht. Sie sehen schlecht bei Nacht.« Er lief weiter und die Flammen erleuchteten das schwarz-weiße Fell auf seinen mächtigen Schultern. Mit dem gerade aufgestellten, langen Schwanz sandte er eine Botschaft des Muts an seinen Clan.
    Die anderen Katzen jedoch drückten sich zitternd ins Gras. Dies war ein unheimlicher Ort. Der Lärm der Ungeheuer hämmerte auf das empfindliche Fell in ihren Ohren ein und der scharfe Gestank biss ihnen in die Nasen.
    »Riesenstern?« Eine graue Königin zuckte beunruhigt mit dem Schwanz. »Warum sind wir hierhergekommen?«
    »Überall, wo wir uns niederlassen wollten, sind wir vertrieben worden, Aschenfuß«, antwortete der schwarz-weiße Kater und drehte sich zu der Kätzin um. »Vielleicht können wir hier Frieden finden.«
    »Frieden? Hier?«, wiederholte die Kätzin ungläubig. Sie zog ihr Junges unter sich in den Schutz ihres Bauches. »Mit Feuer und Ungeheuern? Meine Jungen werden hier nicht sicher sein!«
    »Wir waren auch zu Hause nicht sicher«, warf ein schwarzer Kater ein, der sich an den anderen vorbei nach vorn drängte. Schwer humpelte er auf seiner verkrüppelten Pfote und hielt Riesensterns bernsteinfarbenem Blick unbeirrt stand. »Wir konnten uns vor dem SchattenClan nicht schützen«, fauchte er. »Nicht einmal in unserem eigenen Lager!«
    Ängstliches Heulen war zu hören, als die Katzen sich an die schreckliche Schlacht erinnerten, die sie aus ihrem Heim im Hochland am Rande des Waldes vertrieben hatte.
    »Vielleicht sind Braunstern und seine Krieger noch immer hinter uns her!«, jaulte ein junger Schüler.
    Der Ruf ließ einen der Zweibeiner, die um das Feuer lagerten, aufhorchen. Schwankend stand er auf und starrte in die Schatten. Sofort verstummten die Katzen und duckten sich tiefer ins Gras. Sogar Riesenstern senkte den Schwanz. Der Zweibeiner brüllte in die Dunkelheit hinein und warf etwas in ihre Richtung, das über ihre Köpfe hinwegflog und hinter ihnen auf dem Donnerweg in dornenscharfe Scherben zerbarst.
    Aschenfuß zuckte zusammen, als ein Glassplitter ihre Schulter streifte, aber sie blieb still und legte ihren Körper schützend um ihr verängstigtes Junges.
    »Bleibt unten«, zischte Riesenstern. Der Zweibeiner am Feuer spuckte aus, dann setzte er sich wieder. Die Katzen warteten ein paar Augenblicke, bevor Riesenstern sich erhob.
    Auch Aschenfuß stand auf und zuckte zusammen, als sie den neuen Schmerz in ihrer Schulter spürte. »Riesenstern, ich fürchte hier um unsere Sicherheit. Und was sollen wir essen? Ich kann keinerlei Beute riechen.«
    Der Anführer streckte den Hals vor und legte seine Schnauze sanft auf den Kopf der Königin.
    »Ich weiß, ihr habt Hunger«, sagte er. »Aber wir sind hier sicherer als in unserem alten Territorium oder in den Feldern und Wäldern der Zweibeiner. Schau dir diesen Ort an! Nicht einmal der SchattenClan würde uns hierherfolgen. Es gibt keinen Hundegeruch und diese Zweibeiner können kaum mehr stehen.«
    Dann wandte er sich an den schwarzen Kater mit der verkrüppelten Pfote. »Lahmfuß«, befahl er, »nimm Kurzbart mit dir und sieh nach, ob ihr etwas zu essen findet. Wenn hier Zweibeiner sind, dann muss es auch Ratten geben.«
    »Ratten?«, fauchte Aschenfuß, als Lahmfuß und ein kleiner, braun gescheckter Kater fortsprangen. »Das ist nicht besser als Krähenfraß!«
    »Schsch!«, zischte eine schildpattfarbene Katze neben ihr. »Rattenfleisch ist immer noch besser als Verhungern!«
    Aschenfuß blickte finster drein und neigte den Kopf, um ihr Junges hinter den verklebten Ohren zu lecken.
    »Wir müssen einfach einen Ort finden, an dem wir uns niederlassen können, Aschenfuß«, fuhr die Schildpattfarbene freundlicher fort. »Morgenblüte muss sich ausruhen und etwas essen. Ihre Jungen werden bald zur Welt kommen. Sie muss sich stärken.«
    Die mageren Gestalten von Lahmfuß und Kurzbart tauchten aus den Schatten auf.
    »Du hast recht gehabt, Riesenstern«, sagte Lahmfuß. »Es riecht hier überall nach Ratten, und ich glaube, ich habe etwas gefunden, wo wir unterschlüpfen können.«
    »Zeig es uns«, befahl Riesenstern und versammelte mit einem Schwanzschnippen den Rest seines Clans um sich.
    Vorsichtig trotteten die Katzen
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