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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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»Ruhig, Dunk.«
    »Sie können den Fall noch einmal vor Gericht bringen, Mr Nelson.« Der Richter hatte sich bereits erhoben und zum Gehen bereitgemacht. »Aber ich rate Ihnen, erst handfestere Beweise zu beschaffen.« Dann fixierte er Duncan und setzte nach: »Oder glaubwürdigere Zeugen.«
    Duncan sah rot. »Sie glauben, dass ich lüge?«
    »Duncan.«
    DeeDee stand hinter ihm, hielt ihn am Oberarm zurück und versuchte ihn durch den Mittelgang zur Saaltür zu zerren, doch er riss sich los.
    »Die Pistole war da. Sie hat praktisch noch geraucht. Die Frau war auch da. Sie ist aufgesprungen, als ich ins Zimmer kam und …«
    Der Richter schlug kurz mit dem Hammer auf sein Pult und brachte ihn damit zum Schweigen. »Sie können im nächsten Prozess aussagen. Falls es einen gibt.«
    Plötzlich war Savich vor ihm und füllte mit seinem Feixen Duncans ganzes Gesichtsfeld. »Sie haben es schon wieder vermasselt, Hatcher.«
    Mike Nelson packte Duncan am Arm, damit er nicht über die Absperrung flankte. »Ich kriege dich noch, du Hurensohn.«
    Mit bedrohlich tiefer Stimme sagte Savich: »Wir sehen uns. Bald.« Dann hauchte er Duncan einen Kuss zu.
    Adams führte seinen Mandanten hastig an Duncan vorbei, der zum Richter schaute. »Wie können Sie zulassen, dass er hier rausspaziert?«
    »Nicht ich lasse es zu, Detective Hatcher. Sondern das Gesetz.«
    »Sie sind das Gesetz. Oder sollten es wenigstens sein.«
    »Duncan, halt den Mund«, zischte DeeDee. »Wir verdoppeln unsere Anstrengungen, Lucille Jones zu finden. Vielleicht taucht auch die Waffe wieder auf. Früher oder später nageln wir Savich fest.«
    »Wir hätten ihn längst festnageln können.« Er gab sich keine Mühe, leiser zu sprechen. »Wir hätten ihn heute festnageln können. Wir hätten ihn verflucht noch mal jetzt festnageln können, wenn wir einen Richter hätten, der zur Polizei hält und nicht zu den Kriminellen.«
    »Ach du Scheiße«, stöhnte DeeDee.
    »Detective Hatcher.« Richter Laird stützte sich auf seine Richterbank und sah Duncan zornfunkelnd an. Als würde er aus einem brennenden Busch zu ihm sprechen, donnerte er: »Ich bin gewillt, Ihnen einen Gefallen zu erweisen und diesen Kommentar zu überhören, weil ich mir das Ausmaß Ihrer Frustration vorstellen kann.«
    »Sie können sich einen Scheißdreck vorstellen. Wenn Sie mir wirklich einen Gefallen erweisen wollten, Euer Ehren , dann hätten Sie die Geschworene ersetzt, statt den ganzen Prozess abzublasen. Wenn Sie mir wirklich einen Gefallen
erweisen wollten, hätten Sie uns eine Chance gegeben, diesen Mörder endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.«
    Alle Muskeln im Gesicht des Richters verkrampften sich, doch seine Stimme blieb bemerkenswert beherrscht. »Ich rate Ihnen, diesen Gerichtssaal auf der Stelle zu verlassen, bevor Sie noch etwas sagen, wofür Sie wegen Missachtung des Gerichts bestraft werden müssen.«
    Duncan zielte mit dem Finger auf den Ausgang, durch den Savich und sein Anwalt verschwunden waren. »Savich dreht Ihnen eine lange Nase, genau wie mir. Er bringt für sein Leben gern andere Menschen um, und Sie haben ihm eben einen Freifahrtschein übergeben, rauszugehen und ein paar Menschen mehr umzubringen.«
    »Mein Beschluss entspricht dem, was das Gesetz diktiert.«
    »Nein, was Sie getan haben …«
    »Duncan, bitte«, beschwor ihn DeeDee.
    »… ist der letzte Scheiß. Sie haben die Leute beschissen, die Sie gewählt haben, weil Sie geglaubt haben, Sie wären hart zu Kriminellen wie Savich, so wie Sie es versprochen haben. Sie haben Detective Bowen hier beschissen, die Staatsanwaltschaft und jeden anderen, der je versucht hat, diesen Dreckskerl hinter Gitter zu bringen. Genau das haben Sie getan. Euer Ehren.«
     
    »›Haende hoch‹.«
    »Was?«
    »Das Wort mit zehn Buchstaben für Aufgeben.«
    DeeDee verfolgte fassungslos, wie Duncan sich auf dem Beifahrersitz niederließ und den Gurt anlegte. »Achtundvierzig Stunden im Knast, und das ist das Erste, was du zu sagen hast?«
    »Ich hatte jede Menge Zeit zum Nachdenken.«
    »›Hände hoch‹ sind zwei Wörter, du Genie.«
    »Ich wette, es passt trotzdem.«
    »Wir werden es nie erfahren. Ich habe das Kreuzworträtsel weggeworfen.«
    »Hast du es nicht fertig gebracht?« Er wusste, dass sie das ärgerte, weil er normalerweise jedes Rätsel lang vor ihr geknackt hatte. Er besaß die Gabe, Rätsel zu lösen; sie nicht.
    »Nein, ich habe es weggeworfen, weil ich nichts behalten wollte, was mich an deinen peinlichen Auftritt
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