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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten
Autoren: Cecelia Holland
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Frau, und er gab ihr Wechselgeld heraus.
    Als sie den Laden verlassen hatte, sagte er zu Paula: »Eine Nachricht nach Saturn-Keda kostet fünfzehnhundert Dollar. - Zahlbar im voraus.«
    »Für ein >wäre zu machen    »Sie können sich darauf verlassen, daß Ihre Nachricht übergeben wird.«
    »Eintausend. Nach Ablieferung.«
    »Nichts zu machen. Mein Verbindungsmann ist sehr beschäftigt.«
    »Das glaube ich gern. Fliegt er selbst zum Uranus?«
    Overwood nickte. »Sogar nach Vribulo und Matuko. Meine Sache wäre es nicht, in Gasplaneten herumzukurven. Aber diese Raumfahrer sind alle verrückt.«
    Overwood zog einen kleinen Karton unter der Theke hervor.
    »Direkt vom Saturn.« Mit einer fast feierlichen Geste hob er den Deckel ab. »Echte Reproduktionen.«
    Fünf große Medaillen lagen in der Schachtel. Paula nahm eine heraus. »Was ist das?«
    »Wenn ein Stythischer Krieger in den Kampf zieht, trägt er so eine Medaille um den Hals.« Er deutete auf die Abbildung eines Fisches, die in das Metall eingraviert war. »Die Stythen sind sehr abergläubisch«, setzte er hinzu.
    Sie nahm eine andere heraus. »Und was ist mit dieser?«
    »Das ist...«
    »Zwölfhundert. Siebenhundert im voraus, fünfhundert, wenn wir wissen, daß unsere Nachricht übermittelt worden ist.«
    »Wirklich. Mein Verbindungsmann ist sehr beschäftigt...«
    »Wir auch.«
    »Na schön. Ich will dem Komitee mal einen Gefallen tun.« Er streckte Paula seine breite Hand entgegen.
    Der SoCal-Dom erstreckte sich bis zum tiefen Wasser. Die Brandungswellen waren zu dreckig, um darin zu schwimmen. Sie ging langsam am Strand entlang. Kleine Wellen brachen sich braun und träge auf dem Sand, der mit Abfällen übersät war. Der Anblick der Verschmutzung war niederdrückend. Aber vielleicht war sie auch nur hierhergekommen, weil sie ohnehin schlechter Stimmung war.
    Der Dichter Fuldah hatte einmal gesagt, daß jede Gesellschaft aus einer festgelegten Anzahl von Personen besteht, und alle Menschen, diejenseits dieser Grenze stehen, wandern als Außenseiter herum und schaffen nur Unruhe. Sie hatte sich in eine Rolle drängen lassen, die ihr überhaupt nicht lag und fühlte sich von allen Seiten bedrängt, eingeengt. Sie haßte ihren Job beim Komitee, sogar der Stythen-Fall langweilte sie, aber ihre Arbeit wurde gut bezahlt, und so schob sie die Kündigung immer weiter hinaus, weil sie das Geld brauchen konnte. Tony würde sie schwängern, und diese Tatsache würde für die nächsten achtzehn oder zwanzig Jahre ihr Leben bestimmen, solange das Kind heranwuchs. Sie hatte plötzlich das Gefühl, als ob ihr eigenes Leben bereits vorbei wäre.
    Da und dort ragten schwarze Steine und Felsen aus dem hellen Strandsand. Dicht oberhalb der Wassergrenze lagen sterbende Quallen. Eine Seegurke, schwarz von Fliegen, faulte vor sich hin.
    Der Gestank ekelte sie an, und sie ging auf eine Gruppe dunkler Klippen zu. Dort zog sie sich aus und setzte sich auf den warmen Stein.
    Trotz ihrer Unruhe wußte sie nichts mit sich anzufangen. Frei wie ein Vogel hätte ihr Vater ihren jetzigen Zustand beschrieben.
    Sie war frei, zu tun, was sie wollte, genau wie die anderen Vögel.
    Sie kratzte eine weiße Kalkflocke von dem Stein. Draußen, hinter der Brandung, glänzte die Wand des Doms im hellen Sonnenlicht.
    Sie war nicht solide; ein Gas-Dom, der durch ein Magnetfeld zusammengehalten wurde. Wegen der häufigen Erdbeben. Zwei Jungen kamen den Strand heruntergeschlendert und suchten nach Steinen. Sie winkte, und die Jungen winkten zurück. Nach einer Weile zog sie sich wieder an und ging zu ihrer Pension zurück, um zu essen.
    Bunker kam mit dem Untergrund-Zug an. Um zehn Uhr abends ging sie zur Station, um ihn abzuholen. Während er auf sie zutrat, zog er einen Pullover über. »Ich dachte, hier würde es nie kalt«, sagte er. Paula ging neben ihm her, und sie stiegen die Treppe hinauf. Sie reichte ihm einen Umschlag. »Das ist die Nachricht von Melleno.«
    Sie verließen die Untergrund-Station, und ein kalter Wind wehte ihr ins Gesicht. Das Papier in Bunkers Hand begann zu flattern. Obwohl es seit langem dunkel war, leuchtete das Dom-Licht bereits hell genug, um lesen zu können. Der SoCal-Dom war einer der größten der Erde.
    Bunker nickte. »Hoffentlich kann er es lesen.« Er gab ihr den Brief zurück, und sie gingen über den flachen Wüstenboden, den Wind im Rücken. Die hohen Palmen, die den Weg markierten, schwenkten ihre breiten Wedel wie Arme. »Glauben Sie, daß irgend
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