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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern
Autoren: Elizabeth Moon
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eigenen Bericht hervor und verteilte ihn. »Und noch mehr, Gentlemen: Wann immer wir einen kompletten
    Laderaum voller Atomsprengköpfe oder sonst etwas haben
    möchten, dann kenne ich genau die richtige Person dafür. Ich habe mir Folgendes gedacht: Ich sage denen jetzt, sie sollen alles einladen, und dann verschaffe ich uns sowohl einen Transporter als auch die Waffen. Ich kenne da ein Schiff, das eine Abkürzung durch ein verlassenes Sonnensystem nimmt –
    ein prima Platz für einen Hinterhalt.«
    »Ah – und du möchtest, dass wir dir dabei helfen, Ranger Bowie?«
    »Nein, Sir, das möchte ich nicht. Bei allem Respekt, Sir, aber es passiert einfach zu viel, um Ressourcen vom Rest unseres Volkes abzuziehen. Was ich mir überlegt habe: Ich nehme mir alle Bowies und kümmere mich um diese kleine lästige Pflicht –
    und das sollte uns wieder auf Kurs bringen, um den Guemesi voll in den Arsch zu treten.«
    Stille trat ein, während die Übrigen das Gesagte verdauten und nach Möglichkeiten suchten, selbst Profit herauszuschlagen.
    Mitch zwang sich, ruhig sitzen zu bleiben und sie zu
    beobachten.
    14
    »Was ist mit der Besatzung?«, fragte der Captain laut.
    Mitch zuckte die Achseln. »Unsere üblichen Regeln. Wir
    brauchen nach wie vor mehr Frauen, falls wir welche finden, die nicht zu stark verunreinigt sind.«
    »Du weißt doch, dass wir praktisch jede fremde Frau, die wir uns geholt haben, stumm machen mussten«, warf Sam ein.
    »Und ich mache mir Sorgen um die Wirkung, die sie auf unsere Frauen ausüben.«
    Mitch lächelte. »Wir sind richtige Männer; wir können unsere Frauen beherrschen.« Die anderen nickten rasch; niemand wollte zugeben, dass er auf diesem Gebiet ein Problem hatte.
    »Außerdem wissen wir, dass wir Gottes Zustimmung haben, denn die importierten Frauen bekommen starke, gesunde Babys, und nur wenige von ihnen kommen mit Defekten zur Welt.«
    Auch das war unbestreitbar. Die Defekte eines Kindes
    spiegelten die Sünden der Eltern wider; wenn also Frauen, die in Sünde aufgewachsen waren, gesunde Kinder zur Welt brachten, dann musste es daran liegen, dass Gott ihre Befreiung von den Abscheulichkeiten der Gottlosen feierte.
    »Falls Pastor Wells deine Mission segnet, Ranger Bowie, dann hast du meine Einwilligung«, erklärte der Captain
    förmlich.
    Nur mal abwarten, bis er selbst, Ranger Bowie, zum Captain der Rangers aufgestiegen war, ob er sich wohl jemals für einen anderen dermaßen auf den Rücken drehte! Mitch nickte, und als der Pastor eintrat, erklärte er den vorgeschlagenen Einsatz für ihn erneut. Pastor Wells spitzte die Lippen, nickte aber schließlich. »Achten Sie nur darauf, sich nicht zu verunreinigen, Ranger Bowie.«
    15
    Mitch lächelte. »Ja, Sir, Pastor. Ich habe nicht die geringste Absicht, ein Heide zu werden.« Er hegte jede Absicht, mit Waffen, Frauen und Reichtum zurückzukehren – und jede
    Absicht, es zum Captain zu bringen, ehe er noch viele Jahre älter wurde.
     
    16
    RSS—
    Ausbildungskommando,
    Copper Mountain
     
    Als Lieutenant Esmay Suiza im Stützpunkt Copper Mountain des Ausbildungskommandos eintraf, bewegt von den größten Hoffnungen, stellte sie fest, dass sie in einem großen, Echos erzeugenden Saal auf ihre Sicherheitsfreigabe warten musste.
    Sie erblickte hier zwei der hässlichsten Wandgemälde, die ihrje vor Augen gekommen waren: Rechts über den Korn-Nischen
    war eine Szene mit Raumschiffen im Gefecht. Sie sahen gar nicht wie die Schiffe aus, die Esmay jemals von außen gesehen hatte. Realismus wäre bestenfalls langweilig gewesen, aber Esmay konnte sich ein verstohlenes, spöttisches Lächeln über die astronomische Dekoration nicht verkneifen … Sterne, Kometen, Spiralnebel. Links über der Gepäckaufnahme war eine Bodenkampfszene abgebildet, die noch weniger realistisch wirkte als das Raumkampfbild … um nur einen Punkt zu
    erwähnen: Niemandes Uniform blieb jemals so sauber. Ein weiterer: Der Künstler beherrschte Anatomie und Perspektive nur unzulänglich; alle Gestalten wirkten seitwärts zerdrückt.
    Esmay versuchte sich wieder auf ihre großen Hoffnungen zu konzentrieren. Ein Wechsel der Laufbahn, von der Technik zur Kommandoebene; endlich strebte sie ihrer Bestimmung zu und nutzte ihre besten Talente. Jedenfalls gingen ihre Kommandeure davon aus. Sie hatte Freunde gefunden, darunter Barin Serrano, der – falls sie sich selbst gegenüber ehrlich war –viel mehr war als ein Freund. Angesichts seiner Bewunderung fühlte sie sich
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