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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
Autoren: Alexandra Ivy
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ihre Geiseln zu behalten.«
    »Ihr habt sie kein einziges Mal zu Gesicht bekommen?«
    »Nein. Eine Wolfstöle entkam etwa einen Kilometer vor unserer Ankunft durch einen Seitengang, und die Dämonin löste sich in Luft auf.« Frustration blitzte in den Honigaugen auf. Salvatore konnte das nachempfinden. Er wartete selbst ebenfalls ungeduldig auf ein wenig Blut und Gewalt. »Es gibt nur einige wenige Dämonen, die imstande sind, sich einfach in Luft aufzulösen.«
    »Der Gargyle glaubt, es sei ein Dschinnmischling.«
    »He, der Gargyle hat auch einen Namen!« Levet trat hinter Salvatore hervor und stemmte die Hände in die Hüften. »Und ich glaube das nicht, sondern ich weiß es.«
    Tane kniff die Augen zusammen. »Wie könnt Ihr Euch so sicher sein?«
    »Vor einigen Jahrhunderten hatte ich eine kleine Auseinandersetzung mit einem Dschinn. Er riss mir einen meiner Flügel aus. Es dauerte Jahre, bis er nachgewachsen war.«
    Tane zeigte sich außerordentlich unbeeindruckt. »Inwiefern ist das erwähnenswert?«
    »Bevor die Dämonin mich fallen ließ und verschwand, hinterließ sie ein kleines Geschenk.« Levet drehte sich um, auf seinem Hinterteil prangte ein perfekt geformter Handabdruck. Salvatores Gelächter hallte laut durch den Tunnel, und der Gargyle wandte sich um, um ihn verletzt anzufunkeln. »Das ist nicht lustig.«
    »Das beweist jedoch nicht, dass es eine Dschinn war«, wandte Tane ein, dessen Lippen ebenfalls amüsiert zuckten.
    »Von einem Blitzschlag getroffen zu werden ist kein Gefühl, das man leicht vergisst.«
    Tane blickte instinktiv über seine Schulter. Kein Dämon, der bei Verstand war, wollte, dass ein Dschinn seinen Weg kreuzte.
    »Woher wollt Ihr wissen, dass es keine vollblütige Dschinn ist?«
    Levet schnitt eine Grimasse. »Ich bin noch am Leben.«
    Der Vampir wandte sich Salvatore zu. »Die Kommission muss gewarnt werden.«
    »Dem stimme ich zu.«
    »Dies ist eine Angelegenheit der Werwölfe. Es ist Eure Pflicht.«
    »Ich darf die Fährte der Wolfstöle nicht verlieren«, betonte Salvatore entschlossen. Ah. Es gab nichts Besseres, als die Oberhand über einen Blutsauger zu gewinnen. »Es hat sich gezeigt, dass dieser Kerl eine Gefahr darstellt, nicht nur für die Werwölfe. Ich bin mir sicher, die Kommission würde zustimmen, dass es meine Pflicht ist, den Verrätern ein Ende zu setzen.«
    Ein eiskalter Luftzug strömte durch den Tunnel. Salvatore lächelte und setzte seine eigene Energie frei, um der Kälte eine prickelnde Hitze entgegenzusetzen.
    Die Wolfstölen traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Sie reagierten auf das Machtspiel zwischen den beiden gefährlichen Feinden. Salvatore wandte den Blick zu keiner Zeit von Tane ab. Nur wenige Werwölfe konnten einen Vampir besiegen, doch Salvatore war nicht einfach nur ein Werwolf. Er war der König. Und er würde vor keinem Dämon einen Rückzieher machen.
    Schließlich fletschte Tane die Zähne und trat einen Schritt zurück. Salvatore konnte nur vermuten, dass der Vampir die Order hatte, das Blutvergießen möglichst gering zu halten.
    »Ich werde das nicht vergessen, Hund«, warnte ihn Tane, drehte auf dem Absatz um und verschwand schweigend durch den Gang.
    »Fahr zur Hölle, Blutsauger.«
    Nachdem Salvatore gewartet hatte, bis er überzeugt war, dass der Vampir es sich nicht noch einmal anders überlegte und zurückkehrte, um ihm die Kehle rauszureißen, wandte er sich seinen geduldig dastehenden Wolfstölen zu. Er musste feststellen, dass sie gegen den Drang ankämpften, sich zu verwandeln.
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Als Rassewolf verfügte er über die Fähigkeit, seine Verwandlungen zu kontrollieren, es sei denn, es herrschte Vollmond. Wolfstölen dagegen waren hilflos ihren Emotionen ausgeliefert.
    Schließlich gewann Fess mit einem Schauder die Kontrolle über sich zurück und holte tief Luft.
    »Was nun?«
    Salvatore zögerte nicht. »Wir folgen der Wolfstöle.«
    Fess ballte seine fleischigen Hände zu Fäusten. »Das ist zu gefährlich. Die Dschinn …« Mit einem schrillen Schrei brach er ab, als Salvatores Macht erneut zum Vorschein kam und ihn wie ein Peitschenhieb traf.
    »Fess, wie oft habe ich es dir schon gesagt? Wenn ich deine Meinung hören will, werde ich danach fragen«, sprach Salvatore gedehnt.
    Die Wolfstöle senkte den Kopf. »Vergebt mir, Mylord.«
    »Der schwachköpfige Duckmäuser hat nicht vollkommen Unrecht.« Levet watschelte auf Salvatore zu, sein langer Schwanz zuckte.
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