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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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schneller und den »Halt’s Maul, bevor mir der Schädel explodiert, weil ich versuche, dir zu folgen«-Modus. Dabei hatte man Alexion immer erzählt, die Südstaatler zeichneten sich durch ihre langsame, butterweiche Sprechweise aus.
    Das schien ein Mythos zu sein.
    Seit seiner Zeit als Mensch hatte er nicht mehr unter Kopfschmerzen gelitten, doch nun spürte er zum ersten Mal seit neuntausend Jahren das verräterische Pochen hinter den Schläfen.
    Doch Keller plapperte immer weiter wie ein nervtötendes Kleinkind und wurde sogar noch schneller. »He, du hast meine Frage nicht beantwortet, aber ich muss es unbedingt wissen. Denn wenn wir alle die Gabe hätten, die Daimons mittels Gedanken in einer Staubwolke aufgehen zu lassen, wäre uns enorm geholfen. Kannst du dir das vorstellen, ein Blick, und puff – sind sie tot! Du musst mir unbedingt verraten, wie das geht. Los, komm schon. Ich muss es wissen, sonst platze ich.«
    Alexion biss die Zähne zusammen. »Betriebsgeheimnis«, sagte er schließlich.
    »Ja, aber, ich meine, ich bin doch in derselben Branche. Squires müssen auch Bescheid wissen. Wir sind schließlich nicht unsterblich, deshalb sollten wir wohl als Erste erfahren, wie so etwas geht, oder? Los, raus mit der Sprache. Verrat mir, wie du das angestellt hast.«
    Alexion sah ihn an. »Ich würde es dir ja zeigen, aber wenn du die Gabe einsetzt, würde es dich umbringen«, warnte er.
    Keine ganz üble Idee, wo er so darüber nachdachte …
    Er öffnete den Mund.
    » Nicht!«
    Alexion stieß ein Knurren aus, als Acherons Stimme in seinem Kopf widerhallte. » Entweder du ziehst das hier selbst durch, oder du hältst dich aus meinem Kopf fern.«
    »Gut, dann mach allein weiter. Ich bin raus. Ich werde jetzt eine Partie Solitaire spielen oder so.«
    Ja, klar. Acheron und Karten spielen. Als hätte er für so etwas Zeit.
    Keller lenkte den dunkelgrünen Mercury Mountaineer in die Auffahrt eines kleinen Anwesens im Nordwesten von Tupelo, Dangereuses Einsatzgebiet, wo sie seit rund fünfzig Jahren ihrer Tätigkeit nachging. Ihr Haus war im Stil eines französischen Schlösschens errichtet worden und hatte einen Garten, der sich links vom Haus erstreckte.
    Keller drückte auf einen Knopf, worauf das Garagentor aufglitt. »Gut, dann eben nicht. Behalt es für dich, aber sollte ich irgendwann getötet werden, dann werde ich dir tüchtig auf den Pelz rücken, weil du mir den Kniff nicht verraten hast, als du noch die Gelegenheit hattest, mich zu retten. Das ist einfach nicht in Ordnung, finde ich. Absolut nicht.« Er manövrierte den Geländewagen in die Garage, ehe sich das Tor hinter ihnen schloss.
    Obwohl die Garage Platz für drei Fahrzeuge bot, war kein weiterer Wagen zu sehen. Alexion war davon ausgegangen, dass Danger inzwischen zurückgekehrt war. »Wo ist deine Herrin heute?«
    »Keine Ahnung. Sie ist eine Stunde nach Sonnenuntergang losgefahren, und seither habe ich nichts von ihr gehört. Allerdings wünschte ich, sie wäre hier gewesen, um sich diese Daimons vorzuknöpfen. Ich meine, bevor du aufgetaucht bist, dachte ich, das wär’s für mich gewesen. Und wo wir gerade beim Thema auftauchen sind – wie hast du das eigentlich gemacht? Woher bist du gekommen? Da muss es doch irgendeinen Trick geben.«
    Alexion stieg langsam aus dem Wagen und sah sich um. Er hatte ihr Haus nur ein oder zwei Mal in der sfora gesehen, doch in natura sah alles ein wenig anders aus als in dem dunstigen Zerrbild seiner Kugel.
    »Hallo?« Keller kam um den Wagen herum und schnippte mit den Fingern vor Alexions Nase. »Hast du gehört, was ich gesagt habe? Wie bist du ohne eigenen Wagen nach Tupelo gekommen?«
    »Ich habe spezielle Begabungen.«
    »Bist du einer von denen, die Teleportation beherrschen?«
    Alexion holte tief Luft und bemühte sich, nicht die Geduld zu verlieren – nicht gerade seine größte Stärke in seinem neuen Körper. Dies war das Schwierigste an der k risi – dem Vollzug von Acherons Urteil – und der Rückkehr auf die Erde. Er war nicht an all diese grellen Farben, die Geräusche und Gefühle gewöhnt, denen ein echter Körper ausgesetzt war. Es gab Zeiten, in denen er sich wie ein überstimuliertes Kind vorkam – wenn auch eines mit der Gabe, eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen, wenn er nur wütend genug war.
    Keller war noch nervtötender und neugieriger als Simi an ihren schlimmsten Tagen. Und das war eine ziemlich reife Leistung. »Bitte keine weiteren Fragen mehr, Keller. Ich muss
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