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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ich eine Brille brauche, dann kümmere dich darum, denn im Moment kann ich noch nicht mal einen Scheißhaufen richtig erkennen.«
    Augenblicklich sah er glasklar. »Danke. Und das nächste Mal wäre es nett, wenn du mich kurz warnen würdest, bevor du mich einfach irgendwo hinwirfst.« Er strich mit der Hand seinen langen weißen Kaschmirmantel glatt. »Und noch was – könntest du mich nicht ausnahmsweise mal in einem Sessel oder einem Bett aufwachen lassen?«
    Alles, was er hörte, war Acherons boshaftes Lachen, das in seinem Kopf widerhallte. Acheron und sein kranker Sinn für Humor. Er konnte ein ganz schöner Mistkerl sein. »Herzlichen Dank auch«, fügte Alexion mit einem genervten Seufzer hinzu.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Kampf zu. Bei dem Menschen handelte es sich um einen Mann von Mitte zwanzig, der bestenfalls einen Meter siebzig groß sein konnte. Als er sich zu ihm umwandte, erkannte Alexion ihn. Es war Keller Mallory, ein Dark Hunter Squire – sie waren dafür ausgebildet, den Dark Huntern zu helfen, ihre Identität vor der Menschheit geheim zu halten.
    Squires sollten sich nicht mit Daimons anlegen, doch da sie von zentraler Bedeutung für die Dark Hunter waren, griffen die Daimons sie besonders häufig an.
    Und offensichtlich war Keller heute Abend an der Reihe.
    Alexion trat auf den Daimon zu, der sich Keller von hinten näherte, packte ihn und riss ihn von dem Squire weg.
    »Lauf!«, rief Keller ihm zu.
    Allem Anschein nach hielt Keller ihn für einen Menschen. Alexion trat nach einem Messer, das auf der Straße lag und in hohem Bogen direkt in seiner Faust landete. Er genoss die »Echtheit« des Kampfes und stürzte sich geradewegs auf den Daimon, der Sekunden später in einer goldenen Staubwolke explodierte. Das Messer landete klappernd auf dem Boden, doch Alexion hielt die Hand auf, worauf es augenblicklich in die Höhe flog und in seiner Faust landete.
    Keller fuhr herum und starrte ihn mit offenem Mund an.
    Die Ablenkung hatte ihren Preis – einer der Daimons stürzte sich von hinten auf Alexion und rammte ihm ein Messer zwischen die Schulterblätter. Angewidert verzog Alexion den Mund, als er spürte, wie sein Körper zerbarst. Er hasste es, wenn das passierte. Es war zwar nicht schmerzhaft, aber höchst unangenehm und nervtötend.
    Sekunden später hatte sich sein Körper rematerialisiert.
    Entsetzt wich Keller zurück.
    Die Zeit der Spielchen war vorüber.
    Die verbliebenen Daimons ergriffen panisch die Flucht, doch ihnen blieben nur wenige Augenblicke, ehe auch sie explodierten – mit dem Unterschied, dass sie ihre einstige Form nicht wieder zurückgewannen.
    Noch immer verärgert über die Unannehmlichkeiten, die die Daimons ihm mit ihrem Angriff beschert hatten, strich Alexion sein Revers glatt.
    Daimons … sie lernten es einfach nie.
    Mit angstverzerrter Miene wich der Squire weiter zurück und starrte ihn an. »Was zum Teufel bist du?«
    Alexion trat auf ihn zu und reichte ihm das Messer. »Ich bin Acherons Squire.« Was in gewisser Weise stimmte. Na gut, nicht ganz. Es war eine Lüge, aber Alexion hatte nicht die Absicht, jedem seine wahre Beziehung zu Acheron auf die Nase zu binden.
    Nicht dass es eine Rolle spielen würde, denn Keller kaufte es ihm ohnehin nicht ab. »Nie im Leben. Jedes Kind weiß, dass Acheron keinen Squire hat.«
    Ja, ja, schon klar. Selbst wenn alle Welt jede einzelne korrekte Information über Acheron zusammentragen würde, wäre es noch nicht einmal genug, um einen Fingerhut zu füllen. Alexion verkniff sich ein Lachen. Dieser Junge glaubte, er verstehe die Welt um sich herum, obwohl er in Wahrheit von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte.
    »Offenbar irren sie sich, denn ich bin schließlich hier. Vom Oberboss höchstpersönlich geschickt.«
    Der athletische junge Mann musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Wieso bist du hier?«
    »Deine Dark Hunterin, Danger, hat Acheron gerufen, und da er beschäftigt ist, hat er mich geschickt, damit ich mir anhöre, was sie zu sagen hat, und ihm dann Bericht erstatte. Also, hier bin ich. Oh, welch große Freude!«
    Diese Erklärung schien Keller nicht gerade zu beruhigen, andererseits erreichte man das mit Sarkasmus ohnehin nur selten. Doch Alexion hatte eine ausgeprägte Schwäche für Sarkasmus. Was wahrscheinlich gut war, denn Sarkasmus war gewissermaßen Acherons Muttersprache.
    »Und wie kann ich sicher sein, dass du nicht lügst?«, hakte Keller, noch immer argwöhnisch, nach.
    Wieder zwang sich Alexion,
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