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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Dark Hunter doch diejenigen waren, die durch ihr Verhalten unweigerlich auf die Verdammnis zusteuerten?
    Nein, er war nicht wie Acheron. Die Grenzen seiner Geduld waren längst erreicht. Es kümmerte ihn nicht länger, was aus ihnen wurde.
    Doch als er zusah, wie Danger den letzten Daimon niederstreckte, empfand er etwas. Nur ganz kurz. Es fühlte sich an, als krampfe sich sein Inneres für den Bruchteil einer Sekunde zusammen.
    Zum ersten Mal seit Jahrhunderten hatte er das Bedürfnis, die Zukunft zu verändern – auch wenn er nicht wusste, weshalb. Aber weshalb sollte es ihn kümmern?
    Er hob die Hände und verbannte die Bilder von seinen Wänden.
    Dennoch sah er die Zukunft klar und deutlich vor sich. Wenn Danger so weitermachte, würden sie und ihre Freunde im Zuge der krisi – des Urteils, das Alexion schon bald vollziehen würde – unweigerlich sterben. Dangers Loyalität den Dark Huntern gegenüber wäre ihr Tod.
    Doch sie war nicht die Einzige, die durch Alexions Hand sterben könnte. Alexion schloss die Augen und beschwor das Bild eines anderen Dark Hunters herauf.
    Kyros.
    Er war im Begriff, nicht nur sein eigenes Ende herbeizuführen, sondern auch das aller anderen.
    Diesmal konnte Alexion den Schmerz in seinem Innern nicht anders deuten. Er kam so unerwartet, dass er zusammenzuckte. Es war der letzte Rest an Menschlichkeit, der ihm noch geblieben war, und Alexion war froh über dieses winzige Quäntchen.
    Nein, er konnte nicht einfach dastehen und zusehen, wie jemand starb. Nicht solange er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Nichts ist unabänderlich. Im Handumdrehen kann alles ganz anders sein. Selbst wenn es ein sonniger, klarer Tag ist, kann die sanfteste Brise zu einem Hurrikan anwachsen, der alles zerstört, was ihm in die Quere kommt.
    Wie oft hatte er diese Worte von Acheron gehört?
    Alles steuerte unmittelbar auf eine Krise zu, und Alexion wünschte, er könnte ihr bevorstehendes Schicksal verändern.
    Es war seltsam, nach all den Jahrhunderten der Empfindungslosigkeit auf einmal diese lebhaften Regungen zu spüren.
    Es gibt immer Hoffnung.
    Ja, ja, schon klar. Hoffnung – er hatte längst vergessen, wie sie sich anfühlte. Das Leben ging weiter. Die Menschen lebten ihr Leben. Der Tod existierte weiterhin. Tragödien. Erfolge. Alles kam und ging. Und nichts änderte sich.
    Und doch fühlte es sich irgendwie anders an. Marco hatte sich auf die Seite der Daimons geschlagen und unterstützte sie. Er konnte nichts mehr für ihn tun. Und was noch viel schlimmer war – es gab bereits andere, die ihm folgten. Andere, die ihm und Kyros erlaubten, ihre Gedanken von der Wahrheit abzukehren. Die Dark Hunter von Northern Mississippi rotteten sich zusammen und erhoben sich gegen Acheron und Artemis.
    Dem musste Einhalt geboten werden.
    Entschlossen verließ er seinen Raum im südlichsten Teil von Acherons Palast und ging durch den vergoldeten Korridor, der von den prachtvoll ausgestatteten Räumen zum Thronsaal führte. Der schwarze Marmorboden fühlte sich unter seinen nackten Füßen kühl an. Wäre er noch ein Mensch, hätte er ihn sogar als unangenehm kalt empfunden. Doch in seiner Daseinsform nahm er die Temperatur zwar wahr, wertete sie jedoch weder als negativ noch als positiv. Dennoch schien ihm die Kälte durch sämtliche Glieder zu dringen.
    Er trat vor die vier Meter hohe vergoldete Tür und öffnete sie. Acheron saß auf seinem Thron, während Simi, sein Dämon, sich in der hinteren Ecke des Raums bäuchlings vor dem Fernseher lümmelte und eine Sendung auf QVC , einem Teleshopping-Kanal, ansah.
    Der Dämon, der in seiner menschlichen Gestalt eine Frau von Anfang zwanzig war, trug ein rotes Latexkleid, zu dem ihre Hörner farblich perfekt passten. Ihr langes schwarzes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der ihr über den Rücken hing. Vor ihr stand ein riesiger, halb leerer Eimer Popcorn.
    » Akri ? Wo ist meine Plastikkarte?«, fragte der Dämon.
    Acheron trug wie üblich, wenn er zu Hause in Katoteros war, eine schwarze foremasta – einen langen, robenartigen Kasack, der vorn offen stand und den Blick auf seine nackte Brust und seine lederne Hose freigab. Das prachtvolle Hemd war aus schwerer Seide und auf dem Rücken mit einer goldenen, von drei silbernen Blitzen durchstoßenen Sonne bestickt – ein Emblem, das auch Alexions Schulter zierte.
    Acherons langes schwarzes Haar hing ihm offen über die Schultern. Er saß auf dem vergoldeten Thron und spielte auf einer massiven schwarzen
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