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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms
Autoren: Edward E. Smith
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Wer immer, was immer sich dort draußen herumtreibt oder herumtrieb – das Vermessungsschiff ist daran vorbeigegangen. Wir müssen also selbst hinfliegen, Sturm. Uns bleibt keine andere Möglichkeit.«
    »Die Vergangenheitsform dürfte zutreffender sein. Was immer dort draußen
war
, ist vermutlich längst fort ... aber das ergibt auch keinen Sinn ... der Planet ist niemals fest gewesen, Joan ...« Cloud sprang auf und begann hin und her zu marschieren. »Verdammt, Joan, auf einem solchen Planeten kann einfach nichts leben!«
    »Da hast du recht – wenn es um Leben geht, wie wir es kennen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nur, daß ich auf alles gefaßt bin. Wir haben einfach nicht genug Daten.«
    »Glaubst du wirklich, wir beide haben das geistige Potential, um Daten zu finden, die die besten Fachleute der Patrouille übersehen haben?«
    »Das weiß ich nicht, Dr. Neal Cloud. Ich weiß nur eins: Wenn wir nicht hinfliegen, werden wir beide bis an unser Lebensende wünschen, wir hätten die Reise gemacht!«
    »Damit hast du wahrscheinlich recht ... trotzdem habe ich keinen blassen Schimmer, wonach wir überhaupt Ausschau halten sollen.«
    »Darüber mache ich mir noch keine Gedanken; trotzdem müssen wir den Flug unternehmen. Auch wenn wir nichts finden, haben wir es wenigstens versucht. Außerdem sind unsere sonstigen Aufgaben erledigt – genug Zeit hättest du also ... Unabhängig davon mache ich mir Gedanken über einige Dinge, die die beiden Fünfer gesagt haben ... die alles umfassende Aufgabe, weißt du ...«
    »Glaubst du, meine Aufgabe im Leben läuft darauf hinaus, das Rätsel des Roten Zwergs und seines rätselhaften Mikrobegleiters zu lösen?« fragte Cloud spöttisch. »Das kann ich mir kaum vorstellen. Außerdem ist mir das alles zu sehr zufällig – daß die beiden Fünfer unmittelbar vor den Forschungsresultaten hier eingetroffen sind!«
    Joan hielt den Atem an und wurde womöglich noch bleicher. »Du glaubst vielleicht, daß das ein Scherz ist, Sturm – aber das war keiner, glaube mir. Gerade dieser Umstand macht mir angst. Weißt du, wenn ich bei meinem jahrelangen Studium die Semantik, Philosophie und Logik etwas gelernt habe, dann die Tatsache, daß ein Zufall nicht mehr Realität besitzt als ein Paradoxon. Beides sind völlig sinnlose Begriffe. Keiner der beiden existiert oder kann existieren.«
    Nun wurde auch Cloud bleich.
    »Du glaubst wirklich, dies sei mein Lebenszweck?« fragte er. »Jetzt bist du derjenige, der Vermutungen anstellt«, sagte Joan lachend, wenn auch zittrig. »Um dir deine eigenen Worte vorzuhalten: ›Ich habe lediglich eine Tatsache erwähnt‹ – und so weiter.«
    »Tatsachen können weh tun, wenn sie einen so Knall und Fall treffen wie diese.« Cloud schritt minutenlang in Gedanken versunken auf und ab.
    »Ich finde keinen Ansatzpunkt«, sagte er schließlich. »Keine winzige Spalte, an der man einhaken könnte. Aber deine Worte von eben haben mich bis ins Innerste aufgewühlt ... du hast vorhin gesagt, du glaubtest an Gott.«
    »Das tue ich auch. Und du ebenfalls, Sturm.«
    »Ja ... gewissermaßen ... ja ... Jetzt weiß ich jedenfalls, was ich Ross als Kurs angebe.« Er setzte sich mit dem Kapitän in Verbindung und gab seine Befehle. Die
Wirbeltöter II
raste mit voller Reisebeschleunigung los.
    »Was jetzt?« fragte Cloud.
    »Wir üben!«
    »Was üben wir?«
    »Woher soll ich das wissen? Einfach alles. Die Fünf haben uns soviel in Aussicht gestellt – wir müssen sehen, ob wir selbständig einen Schritt in dieser Richtung machen können. Die Fünf haben von Höhen und Tiefen gesprochen. Bringt dich das auf einen Gedanken?«
    »Eigentlich nicht. Ich muß nur an Spektra denken.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Joan biß sich auf die Unterlippe. »Doch ehe wir uns damit beschäftigen, wollen wir sehen, ob wir ein paar nützliche Schlußfolgerungen ziehen können. Was ist denn unsere Ausgangsbasis?«
    »Wir haben einen feststehenden Punkt im Weltraum. Das ist alles.«
    »Oh nein, das ist nicht alles. Du vergißt einen anderen wichtigen Umstand. Die Daten entsprachen genau der Kurve eines Bevölkerungswachstums.«
    »Glaubst du immer noch, daß sich die Dinger
vermehren?
«
    »Ich komme jedenfalls nicht von dem Gedanken los – doch nicht etwa, weil ich eine Frau bin und immer an Kinder denken muß. Warum sonst entsprechen deine Daten dieser Kurve? Was gibt es sonst, das sich auf dieser Kurve entwickelt?«
    Cloud runzelte konzentriert die Stirn, antwortete jedoch
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