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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms
Autoren: Edward E. Smith
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nicht.
    »Gehen wir einmal von folgender Arbeitshypothese aus«, fuhr Joan fort. »Nehmen wir einmal an, die Wirbel lösen in genau derselben Ratio die Zunahme einer unbekannten Lebensform aus. Da es besser ist, möglichst wenige Mutmaßungen anzustellen, wollen wir uns im Augenblick nicht darum scheren, welche Art von Leben das sein mag oder ob es intelligent ist oder nicht. Was müßten die Wirbel sein, damit sie der Kurve entsprechen können? Nicht gerade Häuser ... nicht Schlafzimmer ... und auch nicht Eier, da sie nicht irgend etwas ausschlüpfen lassen und die ältesten noch an Ort und Stelle sind – oder es gewesen wären, wenn du nicht dazwischengehauen hättest ... Mehr will mir nicht einfallen. Wie steht es mit dir?«
    »Kann sein. Ich würde meinen, daß diese Wirbel vielleicht atomare Brutapparate sind, und zwar nur einmal zu benutzende. Aber da ich jetzt einen neuen Blickwinkel einnehmen kann, muß ich mir die Daten noch einmal ansehen und feststellen, was sich daraus ableiten läßt.«
    Er ging zum Arbeitstisch hinüber, warf einen kurzen Blick auf Karten und Diagramme und blätterte rasch ein Buch mit Tabellen durch. Schließlich pfiff er laut durch die Zähne. »Die Sache wird von Minute zu Minute verrückter – aber es haut noch hin. Jeder Wirbel steht für
Zwillinge
. Niemals für Einzelkinder oder
Drillinge
, sondern immer nur für Zwillinge. Und der volle Zyklus ist so lang, daß das volle Ausmaß unserer Daten nicht ausreicht, um auch nur eine vage Vermutung zu äußern. Jetzt bist an der Reihe, Joan, meine Kinderexpertin – welche Art Baby würde sich in der Mitte eines nuklearen Mahlstroms gut aufgehoben fühlen? Die Frage solltest du Margie vorlegen – mal sehen, was sie daraus macht.«
    »Das brauche ich gar nicht – das schaffe ich mit meinem eigenen kleinen Köpfchen. Ein äußerst kompliziertes, äußerst langlebiges, äußerst langsam wachsendes Baby aus reiner Energie. Was sonst?«
    »Brrr! Das ist der zweite Schlag, den du mir in den Solarplexus versetzt hast.« Wieder begann Cloud in der Kabine hin und her zu stapfen. »Bis jetzt habe ich die Sache mehr oder weniger spielerisch behandelt ... und es freut mich doch sehr, daß wir zu niemandem sonst darüber gesprochen haben, die Psychologen wären uns im Nu auf der Fährte, mit der verständlichen Schlußfolgerung, daß wir den Verstand verloren hätten. Ich versuche ständig, Löcher in deine Theorie zu schießen ... aber ich finde nicht die kleinste Öffnung ...
    Wenn eine Theorie, eine einzige Theorie auf eine Vielfalt von Beobachtungsdaten paßt und nicht irgendwelchen bekannten oder bewiesenen Naturgesetzen oder sonstigen Tatsachen widerspricht«, fuhr er schließlich fort, »muß diese Theorie auf die Probe gestellt werden, so bizarr sie auch erscheinen mag. Bleibt nur die Frag, wie wir das anstellen wollen.«
    »Das müssen wir uns eben erarbeiten.«
    »Einfach so, nicht wahr? Doch ehe wir damit anfangen, solltest du mir den Rest auch noch auftischen, all die Sachen, die du hinter einer Sperre vor mir versteckt hast, unten in der südöstlichen Ecke deines Geistes.«
    »QX. Bisher war mir deswegen ein bißchen bange, aber da du dich an den grundlegenden Gedanken zu gewöhnen scheinst, will ich dir gern alles offenbaren. Zuerst der Planet. Da gibt es zwei Möglichkeiten. Er könnte vor langer Zeit kalt gewesen sein, woraufhin dann diese Rasse von ... von Wesen, Geschöpfen – nenn sie, wie du willst – mit ihren ganz besonderen metabolistischen Prozessen oder Lebensgewohnheiten oder so den Planeten erst verflüssigt und dann in gasförmigen Zustand gebracht haben. Oder der Planet hat im heißen Zustand begonnen, und die Einflüsse der vermuteten Rasse haben verhindert, daß er abkühlte; vielleicht haben diese Bewohner darauf hingewirkt, daß er immer heißer wurde. Beide Hypothesen würden als Erklärung genügen.
    Zweitens konnte die Patrouille nichts finden, weil sie nicht nach der richtigen Art von Objekten gesucht hat; außerdem hatte sie nicht die Ausrüstung an Bord, um die richtigen Objekte zu finden, selbst wenn man gewußt hätte, wonach zu suchen ist.
    Wenn man drittens annimmt, daß die Wesen früher einmal auf diesem Planeten oder auf oder in seiner Sonne gelebt haben – dann müssen sie dort noch immer anzutreffen sein. Lebewesen dieser Art, mit so gewaltigen Lebensspannen, wie du eben vermutet hast, Lebewesen, die geistig so methodisch sind, wie man vermuten darf – solche Wesen würden nur aus sehr gutem
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