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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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Leben bestimmt hatten. Er hatte den Frieden nie kennengelernt. Für Allana wollte er etwas Besseres als das, und - ja, das wollte er auch für Tenel Ka. Er wollte, dass die, die er liebte, glücklich waren.
    Er wollte. Er liebte. Und das war es, was Großvater zu Fall gebracht hatte.
    »Die ultimative Herausforderung«, sagte Lumiya wieder, ihre Stimme seltsam sanft und schwermütig.
    Mit einem Mal konnte Jacen seine Herausforderung sehen, und die Aussicht darauf erschreckte ihn. Er würde jene töten müssen, die er am meisten liebte. Er würde Tenel Ka und seine kostbare Tochter töten müssen, seine Allana. Die Tatsache, dass allein der Gedanke daran sein Herz verdorren ließ, war der grauenvolle Beweis dafür, dass es so sein musste.
    Und dennoch konnte er es kaum ertragen, daran zu denken. Die Yuuzhan Vong hatten gedacht, sie wüssten alles über Schmerzen, aber verglichen hiermit waren sie blutige Anfänger.
    Wie konnte er auch nur daran denken? Jacen hob seine rechte Hand an sein Gesicht und berührte es, als wäre es nicht sein eigenes. Er fühlte sich, als würde er drüben an der anderen Wand stehen und sich selbst dabei beobachten, wie er Stück für Stück starb.
    Bin ich es? Ist dies wirklich meine Bürde?
    Ja, Großvater.
    Ich bin es.
    Jacen akzeptierte die Bürde mit allem, was dazugehörte, und sein Herz - belanglos, fragil, entbehrlich - brach.

    Slave I, UNTERWEGS NACH GEONOSIS

    Sie saßen im Frachtraum der Slave I - Boba Fett, Mirta Gev und eine Leiche. Und Fett war sich nicht sicher, was er als Nächstes sagen sollte.
    »Ich war dir nie irgendeine Hilfe, oder?«, sagte Mirta.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Werde ich dich je gut genug kennen, dass du mir vertraust?«
    »Ich könnte dir dieselbe Frage stellen.«
    »Du bist nicht so, wie ich erwartet hatte.«
    »Möglich.«
    »Und du bist alles, was ich habe.«
    Es gab zwei Arten, das zu sagen, und eine bestand darin, es so auszudrücken, als wäre es der letzte Ausweg. Und so sagte sie es.
    Fett fragte sich, ob seine Krankheit seinen Verstand beeinträchtigte. Er hörte sich selbst sagen, als wäre er ein normales menschliches Wesen: »Willst du mit mir auf die Jagd gehen?«
    Mirta sah ihn mit schmerzerfüllten dunklen Augen an, die entsetzlich viel älter waren als noch vor ein paar Wochen, als er ihr begegnet war.
    »Wo ist der Haken daran?«
    »Ich sterbe.«
    »Was?«
    »Ja, Boba Fett wird ins Gras beißen.«
    »Du treibst mit mir eins deiner Spielchen.«
    »Ich sterbe, und ich muss bestimmte kaminoanische medizinische Unterlagen finden, wenn ich die Chance haben will zu überleben. Dein Klon mit den grauen Handschuhen ist vielleicht der Schlüssel dazu.«
    Sie schien auf einem schmalen Grat zwischen Glauben und Misstrauen und Abscheu zu wanken. »Warum erzählst du mir das?«
    »Weil ich auch nicht so bin, wie ich selbst gedacht habe.«
    »Was ist damit, für Corellia zu kämpfen?«
    »Du hast die Jungs gehört. Sie sind nicht an Söldnerarbeit interessiert, wenn es richtiges Kriegshandwerk zu verrichten gibt. Ich bin der Mand'alor, und ich will wissen, was dieser Kad'ika selbst zu sagen hat, wenn er glaubt, er könnte mein Amt übernehmen.«
    »Oh, dann hast du von Kad'ika gehört.«
    »Du bist diejenige, die Mando'a spricht. Erzähl mir von ihm.«
    »Hab ihn nie gesehen. Allerdings viel von ihm gehört. Was ist das Problem? Glaubst du, er ist hinter deiner kry'bes her?«
    Die Krone, der Mythosaurenschädel. Der Mand'alor zu sein war kein Titel, den er je gewollt hatte. Aber Beviins scharfe Erwiderung hatte ihn auf eine Art und Weise getroffen, die er nicht für möglich gehalten hätte. Kein Erbe, kein Clan, kein Pflichtgefühl. Du bist kein Mandalorianer. Du trägt bloß die Rüstung. Fett wollte mehr hinterlassen als Credits und eine Spur aus Leichen. Letztlich wollte jedes Geschöpf in der Galaxis jemandem etwas bedeuten - und wenn auch bloß einem
    einzigen Individuum.
    Sieht du, Dad, jetzt weiß ich, warum du mich unbedingt haben wolltest.
    Mirta strich sanft über das Feuerherz, das in der Mulde am Ansatz ihrer Kehle saß. »In Ordnung«, sagte sie. »In Ordnung, Babuir. Du kannst auf mich zählen.«
    »Ba'buir?«
    »Das bedeutet >Großvater<«, sagte sie leise.
    »Ich spreche kein Mandalorianisch. Dank dir kann ich allerdings ein wenig in der Sprache fluchen.«
    »Hat dein Vater - mein Urgroßvater - dich nie zur verd'goten antreten lassen?«
    »Was ist das?«
    »Die Kriegerprüfung. Durch die man mit dreizehn zum Erwachsenen
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