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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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nicht.«
    Mirta verzog grimmig die Miene. »Du hast nie irgendeinen Versuch unternommen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen.«
    »Willst du wissen, wie mein Leben gewesen ist?«
    »Ja, es muss wirklich hart gewesen sein, dieses Vermögen anzuhäufen.«
    »Mein Dad wurde vor meinen Augen getötet, als ich zehn war. Ich war drei Jahre lang auf der Flucht. Mit sechzehn habe ich Sintas geheiratet, weil ich dachte, ich könnte mein Leben in Ordnung bringen, indem ich das tat, was normale Leute tun, aber ich hatte unrecht. Ich habe versucht, mich als reisender Protektor zu verdingen, aber ich habe einen vorgesetzten Offizier getötet und wurde dafür von Concord Dawn verbannt und eingesperrt. Und das war das Ende meines Versuchs, ein gewöhnlicher Mann zu sein. Danach habe ich mich darauf beschränkt, Boba Fett zu sein, weil ich einfach nicht wusste, was ich sonst tun sollte.«
    Mirta sah ihn an, als würde sie mit sich ringen, ob sie ihm einen Laserschuss in den Kopf oder in die Brust jagen sollte. Er wollte ihr Mitleid nicht. Er wollte, dass sie verstand, warum er Sintas und Ailyn noch wesentlich mehr Kummer bereitet hätte, wenn er nach dem Absitzen seiner Haftstrafe zu ihnen
    zurückgekehrt wäre, anstatt zu verschwinden.
    Und er hatte einen Offizier getötet, der einst sein Mentor gewesen war, sein Freund. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, dass sie ihn verbannten. Er hatte ohnehin vor seinem Schmerz weglaufen wollen, so weit wie er nur konnte.
    Aber warum wollte er, dass Mirta das alles verstand? Sie war bloß eine Fremde, die er vor ein paar Wochen kennengelernt hatte. Sie bedeutet mir nichts. Womöglich ist sie nicht einmal mein eigen Fleisch und Blut, sondern versucht nur, einige Credits aus mir rauszuholen.
    Es gab eine Möglichkeit, die Sache ein für alle Mal zu klären. Er holte sein Datenpad hervor und verschaffte sich Zugriff auf seine Konten. »Hast du eine Bankverbindung?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Du hast Sal-Solo die erste Kugel verpasst. Nimm die Million Credits und tauch unter.«
    Ihre Miene war eine Maske der Verachtung. »Du weiß, wo du dir deine Credits hinstecken kannst.«
    In Ordnung, dann gehörte sie also zur Familie. Sein Bauchgefühl sagte ihm jedenfalls, dass es so war. »Hast du irgendwelche Brüder oder Schwestern?«
    »Nein. Und auch keine eigenen Kinder.«
    Er hatte nie daran gedacht, sich danach zu erkundigen. »Du bist sowieso zu jung dafür.«
    »Ich war verheiratet. Wir heiraten jung, nicht wahr?«
    Oh, wie sich die Geschichte wiederholt. Ich brauche diese Probleme nicht. Ich habe selbst schon genügend.
    Fett fragte nicht danach, warum sie nicht mehr verheiratet war. Vielleicht hatte ihr unwirsches Verhalten etwas damit zu tun. Aber er hatte begonnen, sie zu respektieren; und sie war seine Enkelin. Sie war die ganze Familie, die er hatte.
    Nein, du brauchst sie, um den Klon zu finden, und sie weiß, was mit Sintas passiert ist...
    Er machte sich selbst etwas vor, rechtfertigte seine Sentimentalität mit gespieltem Pragmatismus. Er konnte den Klon auf eigene Faust finden. Er musste nicht wissen, was seiner Frau widerfahren war. Nein, er wurde von demselben Verlangen angetrieben, das seinen Vater dazu gebracht hatte, Dooku um einen geklonten Sohn zu bitten, als Teil seines Honorars dafür, dass er der Stammvater der Klonarmee war: Er wollte unbedingt eine Familie. Es wäre einfacher gewesen, sich eine Frau zu suchen und sich niederzulassen, aber Boba Fett war dazu genauso wenig in der Lage, wie es sein Vater gewesen war.
    »Also werden wir uns wegen einer Leiche streiten.«
    »Du willst einfach nur gewinnen«, sagte Mirta. »Ganz egal, was du gewinnst.«
    Fett konnte nicht einmal wütend auf sie sein. Er lehnte sich gegen die Außenhülle der Slave I und blickte durch das makrobinokulare Visier seines Helms zum Himmel empor, während er darauf wartete, dass der Millennium Falke als Fleck am Firmament auftauchte und auf dem Landestreifen aufsetzte. Mirta wartete neben ihm - aber nicht mit ihm. Er konnte die unsichtbare Wand, die sie zwischen ihnen errichtet hatte, beinahe fühlen.
    Es war eine lange halbe Stunde.
    Der Falke fegte über den Landestreifen und schwenkte dann herum, um fünfzig Meter entfernt zu landen. Fett richtete sich auf und marschierte zu dem Schiff hinüber, und Mirta folgte ihm dichtauf.
    Leia Solo verließ das Raumschiff als Erste und ging auf ihn zu, als wolle sie ihm den Weg versperren. »Das Ganze tut mir
    wirklich sehr leid für dich, Fett. Und für
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