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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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körnige, kristalline Struktur, die Bruchlinien bildete, die Juweliere dazu benutzten, um die Steine in kleinere, verarbeitbare Stücke zu spalten. Fett stellte die kleine Scheibe auf den Rand und zog seinen Blaster. Ein paar harte Schläge mit dem Griff splitteten den Stein entlang der Bruchlinie auf, und er zerfiel in zwei Hälften. Fett nahm ein Stück aus dem Lederriemen und reichte es Mirta, bevor er Ailyn den Rest des Amuletts wieder um den Hals legte.
    Er hatte schon mit vielen Leichen zu tun gehabt. Wenn man Kopfgeldjäger war, brachte das der Job so mit sich. Doch erst, als er sich mühte, die Lederkordel in ihrem Nacken zusammenzubinden und dazu seine Handschuhe ausziehen musste, ergab es sich, dass er Ailyn tatsächlich berührte.
    Ihr Haar war gröber, als er es sich vorgestellt hatte. Ihre Haut war eiskalte Seide.
    Und das war der Moment, in dem er wirklich begriff, dass er sein einziges Kind verloren hatte. Er war nie für sie da gewesen, und das war ein Schmerz, von dem er wusste, dass er niemals vergehen würde, genauso wenig wie seine Erinnerung an Sintas. Sein Vater war für ihn da gewesen. Aber es war ihm nicht gelungen, es seinem Dad in der wichtigsten Sache überhaupt gleichzutun: ein so guter Vater zu sein, wie Jango Fett es gewesen war.
    »Lass uns gehen«, sagte Mirta. »Wir bringen sie nach Hause.«
    Mit einem Mal war es wir geworden. »Wo ist dieses Zuhause? Nicht Taris.«
    »Mandalore.«
    »Um ehrlich zu sein, habe ich dort momentan keinen Grundbesitz.«
    »Dann wird es Zeit, dass du dir welchen zulegst.«
    Boba Fett und Mirta kehrten zur Slave I zurück und legten Ailyn Vel in den Kühlraum, der eigentlich für Gesuchte gedacht war, deren Steckbrief das Wort tot enthielt. Es fühlte sich nicht richtig an, aber es war die einzige praktikable Lösung für die Rückreise nach Mandalore.
    Wer auch immer dieser Kad'ika war, mit einer Sache hatte er recht. Manchmal brauchte man wirklich einen Ort, den man für immer sein Zuhause nennen konnte. Fett kletterte durch die zentrale Einstiegsluke der Slave I und nahm im Pilotensessel Platz. Mirta, noch immer schweigend, setzte sich auf den Copilotensitz.
    »Beviin sagt, dass wir Mandalorianer unsere Toten nur selten begraben«, sagte Fett. »Aber ich hatte noch nie viel von einem Mandalorianer an mir.«
    »Mama war eine Kiffar.«
    In Ordnung. »Was sollen wir dann mit ihr machen?« Mirtas Augen füllten sich mit Tränen. »Das weiß ich noch nicht.«
    Fett nahm seinen Helm ab. »Wir kehren nach Mandalore zurück. Über Geonosis, weil ich dort meinen Vater begraben habe. Familien müssen zusammenbleiben.«
    Es war die längste Unterhaltung über irgendetwas anderes als übers Geschäft, die er mit irgendjemandem gehabt hatte, seit er ein Kind gewesen war. Es war persönlich, qualvoll persönlich, und die Mühe schmerzte. Schließlich ließ er die Tränen schweigend sein Gesicht hinablaufen.
    Mirta weinte neben ihm und rang gelegentlich nach Luft. Es war alles sehr still und gefasst, als wäre keiner von ihnen bereit zuzugeben, dass sie überhaupt weinen konnten, doch die Wahrheit war, dass sie es beide taten, und das nicht zu knapp.
    Sie waren jetzt eine Familie. Dies war der schlimmstmögliche Weg, ein solches Band zu schmieden. Aber es war ein Band, selbst wenn es keine Zuneigung gab, und zum ersten Mal in seinem Leben würde Boba Fett versuchen, als Vater an die Sache heranzugehen, und nicht als Mann, der fortwährend in der Vergangenheit lebte, auf der Suche nach jemandem, der niemals zurückkehren würde.

23.

    Durch Opferwird erwachsen. Vernichten wird er jene, die Gerechtigkeit ablehnen. Unsterblich machen wird er seine Liebe.
    Prophezeiung der Sith, überliefert durch ein Quastenartefakt

    LUMIYAS VERSTECK, GALACTIC CITY

    Jacen hatte wieder den Traum, in dem er auf eine Waffe in seinen Händen starrte und schluchzte.
    In den letzten paar Tagen hatte der Traum eine Reihe verschiedener Formen angenommen. Im ersten hielt er sein Lichtschwert in Händen, in denen, die folgten, war es ein Amphistab der Yuuzhan Vong oder ein Blaster oder eine Lichtpeitsche. In einem hielt er sogar eine Waffe, die er überhaupt nicht kannte.
    Das Wiederkehren des Traums beunruhigte ihn derart, dass er Lumiyas Rat suchte. Er stand vor der Tür ihres Apartmentblocks und blickte hinauf in den Himmel über Coruscant, um zu sehen, ob er hinter dem Fenster einen Lichtschein ausmachen konnten. Er wusste, dass sie da war.
    Luke wusste es ebenfalls. Er wusste bloß nicht, wo
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