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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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einziger Schuss abgefeuert werden muss. Ich klettere senkrecht an der Verkleidung der Slave I nach oben, um hinauf auf den Rumpf des Headhunters zu gelangen, und breche die Kanzelversiegelung mit dem Laser in meinen Handgelenkstulpen auf. Dann schlage ich H'buk härter, als ich eigentlich müsste, und zerre ihn aus dem Cockpit, um mich mit ihm an der Abseilschnur die zehn Meter zu Boden gleiten zulassen.
    Tief in meinem Bauch habe ich Schmerzen. Ich lasse es mir von niemandem anmerken.
    Dann lege ich den Gefangenen den Männern, denen er 400.000 Credits schuldet, vor die Füße. Das bringt die Sache auf den Punkt. Ich mag es, Sachen auf den Punkt zu bringen. Eine    gute Vorstellung ist die halbe Miete.
    »Wollen Sie auch den Raumjäger behalten?«, fragt mein Kunde.
    »Nicht mein Geschmack.« Das Raumhafen-Ladefahrzeug kommt, um die Slave I von dem Headhunter zu befreien. Ich halte meine Handfläche hin: Ich will den Rest meines Honorars.
    Er übergibt mir die noch ausstehenden 250.000 Credits auf einem verifizierten Chip. »Warum machen Sie das immer noch, Fett?«
    »Weil Leute mich immer noch beauftragen.«
    Trotzdem ist das eine gute Frage. Ich grüble darüber nach, als ich wieder in meinem Cockpit sitze und die Finanzschlagzeilen der HoloNetz-Nachrichten überfliege, während die    Slave I per Autopilot Kurs auf Kamino nimmt. Dort treffe ich mich mit meinem Arzt. Er mag die lange Reise nicht, aber ich bezahle ihn nicht dafür, glücklich zu sein.
    Jetzt stelle ich fest, dass ich an meine Tochter Ailyn denke, die ich seit fünfzig Jahren nicht gesehen habe, und ich frage mich, ob sie noch am Leben ist.
    Sie müssen wissen, dass ich krank bin. Ich glaube, ich sterbe.
    Aber da gibt es noch einige Dinge, die ich erledigen muss.
    Eins davon ist herauszufinden, was Ailyn widerfahren ist. Ein weiteres ist zu entscheiden, wer Mandalore werden wird, wenn ich nicht mehr bin.
    Und das dritte ist natürlich, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.
    Darin habe ich jede Menge Übung.

1.

    Wie lange müssen wir von einer Krise in die nächste stürzen? Uns steht der dritte galaktische Krieg in weniger als vierzig Jahren bevor - ein echter Bürgerkrieg. Bisher ist es bloß ein Scharmützel, aber wenn Omas die Bereinigung der Unstimmigkeiten nichtwesentlich entschlossener angeht, wird das Ganze außer Kontrolle geraten. Wir brauchen eine Phase der Stabilität, und ich fürchte, wir werden ein paar Köpfe hartgegeneinanderschlagen müssen, um sie zu bekommen.
    Admiralin Cha Niathal, bei einem Privatgespräch mit Senatsvertretern der Mon Calamari.

    EMPFANGSGEMÄCHER DES STAATSCHEFS, SENATSGEBÄUDE, CORUSCANT, SECHZEHN TAGE NACH DEM ÜBERFALL AUF DIE CENTERPOINT-STATION

    Das Schlimmste daran, dreizehn Jahre alt zu sein, war, dass im einen Moment von einem erwartet wurde, sich wie ein Erwachsener zu verhalten, und einen im nächsten Moment jeder wieder wie in Kind behandelte.
    Ben Skywalker - dreizehn und darüber grübelnd, was diesmal von ihm erwartet wurde - saß, um Geduld bemüht, im Empfangsbereich des Büros von Staatschef Cal Omas im Senatsgebäude und folgte damit dem Beispiel seines Cousins Jacen Solo. Es war die Art Büro, das einem von seiner Gestaltung her das Gefühl gab, man würde keine Rolle spielen: Ein ganzes Apartment hätte zwischen den Außentüren und der Wand von Omas' Privatbüro Platz gefunden. Fast erwartete Ben, verknäuelte Bälle Misuragesträuch über den makellosen blassblauen Teppich rollen zu sehen, vor sich her getrieben von einer kühlen Bö. Er verstand nicht, wozu dieser ganze leere Platz gut sein sollte.
    Gleichwohl, Jacen sagte, dass das Senatsgebäude von den Yuuzhan Vong besetzt und bis zur Unkenntlichkeit verändert worden war. Architekten, Designer und eine Armee von Konstruktionsdroiden hatten anschließend Jahre gebraucht, alle Spuren der Fremdwelter-Invasion zu beseitigen und das Gebäude so wieder herzurichten, wie es früher gewesen war. Ben bemühte sich, in der Macht nach Echos der Fremdweiter und ihrer sonderbaren lebenden Technologie zu horchen, und glaubte, irgendwelche unidentifizierbaren Laute zu vernehmen. Er erschauerte und versuchte, sich mit den Holozinen zu beschäftigen, die auf dem niedrigen Greelholztisch aufgestapelt waren.
    Es handelte sich dabei um ziemlich eintönige und nicht mehr ganz aktuelle Ausgaben wöchentlicher Nachrichtenmagazine oder politischer Analysen, aber eins davon zierte ein Bild von Jacen. Ben hob es auf, aktivierte es und lächelte beim
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