Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
der Doktor schlüpfte zwischen ihnen hindurch, bevor sie sich zur Gänze geöffnet hatten. Er war sehr darauf erpicht zu verschwinden. Die Türen schlossen sich zischend hinter ihm.
    »Also, wo sind die Daten?«, fragte Fett. »Und Taun We?«
    »Taun We ist. gegangen.«
    Nun, das war eine Überraschung. Fett kannte Taun We besser als jeder andere - besser als jeder Mensch, zumindest -, und sie schien ihrer eigenen Art gegenüber vollkommen loyal zu sein. Als er ein Junge gewesen war, hatte sie auf ihn aufgepasst, wenn sein Vater fort war. Er hatte sie sogar gemocht. »Wann?«
    »Vor drei Wochen.«
    »Gibt's irgendeinen Grund für den Zeitpunkt?«
    »Vielleicht die gegenwärtige politische Instabilität der Galaxis.«
    »Also ist sie letzten Endes doch abgehauen, genau wie Ko Sai.«
    »Ich muss zugeben, dass einige meiner Kollegen eine gewisse Bereitschaft gezeigt haben, sich neue Anstellungen zu suchen.«
    Kaminoaner waren nicht unbedingt scharf aufs Reisen. Fett konnte sich nicht vorstellen, dass sie irgendwo eine Umgebung finden würden, die erträglicher war als ihre eigene abgeschottete Welt. »Und sie haben Ihre Daten mitgenommen.«
    Koa Ne wirkte zögerlich. »Ja. Wir haben Ko Sais ursprüngliche Forschungsunterlagen nie gefunden.«
    »Und was hat Taun We mitgenommen?«
    »Abgesehen von ihrem Fachwissen über die menschliche Entwicklung? Eine große Menge unbedeutender Daten.«
    Die Kaminoaner hatten ihren Ruf als die besten Klontechniker der Galaxis vor mehr als fünfzig Jahren eingebüßt, als ihre Wissenschaftler zu anderen Unternehmen gewechselt waren, und nie wieder zu ihrer alten Klasse zurückgefunden. Jeder, dem es gelang, dieses Wissen wieder zu vereinen, würde ein Vermögen verdienen - genug, um die Wirtschaft eines ganzen Planeten anzukurbeln und nicht nur das eigene Bankkonto zu füttern.
    Wäre er nicht dabei gewesen zu sterben, wäre Fett ernstlich in Versuchung geraten, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, dass Beluine reden könnte?«, fragte Koa Ne.
    »Er wird nicht mehr reden, als es mein Waffenschmied oder mein Buchhalter tun würden.« Fett hielt wieder nach Aiwhas Ausschau, ordnete seine Gedanken und setzte instinktiv Prioritäten hinsichtlich dessen, was er als Nächstes tun würde. »Sie werden dafür bezahlt zu schweigen. Was macht es schon, wenn er der Galaxis erzählt, dass ich sterbe? Ich war schon vorher ein toter Mann.«
    »Es schafft Unsicherheit.«
    »Für wen?«
    »Für die Mandalorianer.«
    »Sie scheren sich nicht um uns.«
    Wie alle Kaminoaner, scherte sich Koa Ne um nichts anderes als um Kamino, welchen Eindruck die politische Fassade, die sie zur Schau stellte, auch immer vermitteln mochte. Fetts zwiespältige Sicht der Kaminoaner tendierte immer mehr zu Abneigung, je älter er wurde. Sie waren käuflich, genau wie er es gewesen war. Er hatte in dieser Zeit selbst Geld für einige zweifelhafte Aufträge angenommen. Aber irgendwie war eine Rasse, die andere heranzüchtete, um ihre Kämpfe für sie auszufechten, noch weniger bewundernswert.
    »Wir hatten stets ein besonderes Interesse an Ihnen, Boda.«
    Er mochte es nicht, dass Koa Ne seinen Vornamen benutzte. Habt ihr immer noch irgendwelche Gewebeproben von meinem Dad? Plant ihr immer noch, ihn euch irgendwie zunutze zu machen? Nein, ihr konntet das Material nicht so lange intakthalten, nicht wahr? »Es gibt keinen Grund, Taun We zu jagen. Selbst das Bein, das sie für mich geklont hat, zersetzt sich. Ersatzteile werden nicht helfen.«
    »Wir haben Verwendung für diese Technologie...«
    »Ich aber nicht.«
    »Dennoch könnte Taun We womöglich nützlich für Sie sein. Sie ist hoch qualifiziert.«
    »Vielleicht hätten Sie mich ein paar Jahrzehnte eher anheuern sollen, um Ko Sai zur Strecke zu bringen, statt jetzt Taun We nachzustellen.«
    »Wir haben. Grund zu der Annahme, dass jemand Ko Sai gefunden hat. Doch auch ohne sie verfügen wir noch immer über genügend Fachwissen, um das Klonen fortzusetzen, selbst wenn uns die originalen Forschungsunterlagen über die
    Alterskontrolle abhandengekommen sind.«
    »Wenn sie irgendjemandem in die Hände gefallen sind, haben sie nie versucht, sie zu verkaufen. Wer würde einfach auf Handelsware hocken bleiben, die so viel wert ist? Niemand, den ich kenne.«
    Vermutlich waren es Ko Sais Forschungsunterlagen, die Fett jetzt brauchte, doch das war eine Spur, die schon vor mehr als fünfzig Jahren verdammt kalt geworden war. Selbst er würde das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher