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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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an nichts erinnern.
    Hat Jacen Dad davon erzählt und mir nicht?
    Das nagte an ihm. Er hasste es, sich nicht an Dinge erinnern zu können, die vielleicht wichtig waren, und dies hier schien wichtig zu sein.
    »Irgendetwas beschäftigt dich«, sagte Jacen, als sie davongingen und die Coruscanti-Demonstration hinter sich ließen.
    Ja - und zwar Brisha und Nelani. Aber Ben gelangte zu dem Schluss, dass es ein Teil des Erwachsenwerdens war zu wissen, wann man besser tat, was einem gesagt wurde, nicht wie ein Kind, das alles besser wusste, sondern wie ein Soldat, der begriff, dass es manchmal Dinge gab, die man nicht wissen musste.
    »Nichts Wichtiges«, sagte er. »Nicht im Mindesten.«

    MINISTER KOA NES BÜRO, KLONANLAGE, TIPOCA-STADT, KAMINO, ZEHN STANDARDJAHRE NACH DEM YUUZHAN-VONG-KRIEG

    »Sie sterben«, sagte der Mediziner.
    Boba Fett konnte das Spiegelbild des Mannes in dem wandbreiten Fenster aus Transparistahl sehen, während er auf die wogende See hinausblickte: dünner, beigefarbener Kittel, weißblondes Haar, kreidebleiches Gesicht. Wahrscheinlich fragte er sich, warum Fett ihn den ganzen weiten Weg hierherzitiert hatte, um noch weitere Tests durchzuführen.
    Weil ich das spezielle medizinische Fachwissen der Kaminoaner brauchen, nicht bloß Ihres, Doktor.
    Tipoca City war ein trauriger Abklatsch der minimalistischen Eleganz, die die Stadt in den Tagen seines Vaters gehabt hatte, doch ihre wenigen stillgelegten Türme waren für Fett immer noch mehr Hafen, als es Coruscant je sein würde. Er konzentrierte sich auf die schwarze Oberfläche der See und wartete einige Sekunden, um zu sehen, ob sich die Aiwhas wieder zu Schwärmen zusammenrotteten, dann ließ er die Worte des Doktors zu sich durchdringen und verarbeitete sie.
    Sie schmeckten vertraut, und doch steckte eine Kugel aus Eis in seinem Magen. Er unterdrückte sämtliche Regungen in seinem Gesicht und präsentierte dem Doktor eine Maske, die so undurchschaubar war wie sein mandalorianischer Helm.
    Dr. Beluine war einer von lediglich einer Handvoll Leute, die ihn jemals ohne Helm gesehen hatten. Ärzte konnten mit Entstellungen wesentlich besser umgehen als die meisten anderen.
    »Ich weiß, dass ich sterben werde«, sagte Fett. »Ich bezahle Sie dafür, dass Sie mir sagen, was ich dagegen unternehmen
    kann.«
    Beluine zögerte, und Fett bemerkte, wie er Koa Ne einen Blick zuwarf, dem kaminoanischen Wissenschaftler. Er hatte die Leitung einer Klonfabrik inne, die nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst war. Vielleicht hatte Beluine Angst, einem Profikiller zu sagen, dass er an einer Krankheit im Endstadium litt, oder vielleicht war es auch das Zögern eines guten Arztes, der versuchte, seinem Patienten die schlechten Neuigkeiten so schonend wie möglich beizubringen. Fett wandte sich von dem großen Fenster ab, die Daumen in seinen Gürtel gehakt, und hob seine vernarbten Brauen in einer stummen Frage.
    Beluine verstand den Wink. »Nichts.«
    Sie geben schnell auf, Doktor. »Wie lange noch?«
    »Wenn Sie es ruhig angehen lassen, haben Sie noch ein oder zwei Standardjahre. Weniger, wenn Sie es übertreiben.«
    »Keine Vermutungen. Mich interessieren nur Fakten.«
    Beluines Augenlider flatterten in einem Spasmus nervösen Blinzelns. »Bei Prognosen gibt es immer Unwägbarkeiten, Sir. Aber die Degeneration Ihres Zellgewebes beschleunigt sich, sogar in Ihrem transplantierten Bein. Sie haben rezidivierende Tumore, und mit Medikamenten lässt sich Ihre Leberfunktion nicht länger kontrollieren. Möglicherweise hat es etwas mit der. ungewöhnlichen Natur Ihrer Herkunft zu tun.«
    »Damit, dass ich ein Klon bin, meinen Sie.«
    »Ja.«
    »Ich deute das als keine Ahnung.«
    Beluine - auf Coruscant ausgebildet, sehr teuer, sehr exklusiv - hatte den Blick eines Mannes, der drauf und dran war, zur Tür hinauszulaufen. »Es ist nur verständlich, wenn Sie eine zweite Meinung einholen möchten.«
    »Ich habe schon eine«, sagte Fett. »Meine. Und ich bin der
    Meinung, dass ich sterben werde, wenn ich willens und dazu bereit bin.«
    »Es tut mir leid, Ihnen diese schlechten Neuigkeiten mitteilen zu müssen.«
    »Ich habe schon schlimmere verkraften müssen.«
    »Wenn ich Zugriff auf die originären kaminoanischen Laboraufzeichnungen hätte, könnte ich vielleicht...«
    »Darüber muss ich mit Koa Ne sprechen. Begleiten Sie den Doktor zur Tür.«
    Der kaminoanische Politiker, ganz höfliche, emotionslose graue Anmut, deutete mit einem Kopfnicken auf die Türen, und
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