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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Autoren: Karen Traviss
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verstreuter Mando'ade. Da waren Bauern und Metallarbeiter und Familien, die sich auf Mandalore mehr schlecht als recht über Wasser hielten, und es gab jede Menge Söldner, Kopfgeldjäger und kleine Gemeinden im Exil über den Rest der Galaxis verteilt. Es war schwer, sie als Nation zu bezeichnen. Er war nicht einmal ein Staatschef, nicht in dem Sinne, in dem Corellianer oder Coruscanti das verstanden. In der Zeit nach dem Yuuzhan-Vong-Krieg hatte er bloß hundert Elitekräfte unter seinem Kommando gehabt, aber sie taten nach wie vor das, was Mandalorianer seit Generationen getan hatten: sich im Mandalore-Sektor eine grimmige Existenz aufbauen, mandalorianische Enklaven verteidigen oder Krieg für andere führen. Er hatte keine Ahnung, wie viele Leute, die sich selbst als Mandalorianer betrachteten, sonst noch über die Galaxis verstreut waren.
    Allerdings waren hundert Mando-Krieger nach wie vor eine Streitmacht, mit der man rechnen musste. Und im Innersten war jeder Mandalorianer noch immer ein Krieger, Mann und Frau, Junge und Mädchen. Noch immer wurden sie von Kindesbeinen an für den Kampf ausgebildet.
    Innerhalb von zwei Jahren werde ich tot sein. Ich bin einundsiebzig. Ich sollte noch mindestens dreißig Jahre vor mir haben.
    »Fett.«
    Nein.
    »Drei Millionen.«
    Ich bin noch nichtfertig.
    »Zwei Millionen Credits, um Taun We zu finden und sie zurückzubringen. Das ist mein letztes Angebot.«
    Ich bin der Sohn meines Vaters. Der Tod ist ein Risiko, keine Gewissheit. Nicht wenn man seine Angst dazu benutzt, sich auf etwas zu konzentrieren.
    »Ich baue eure Wirtschaft wieder auf«, sagte Fett. Möglicherweise war Koa Ne gekränkt; bei Kaminoanern war das schwer zu sagen. »Beleidigen Sie mich nicht, indem Sie mir Kleingeld anbieten.«
    »Sie reden, als hätten Sie überhaupt keine emotionale Bindung zu Taun We.«
    »Hier geht's ums Geschäft. Selbst wenn ich sterbe.«
    »Akzeptieren Sie das Kopfgeld, und wir geben Ihnen alle Geheimdienstinformationen, die wir über Taun We haben.«
    Und wenn ihr genügend davon hättet, würdet ihr mich nicht brauchen. »Drei Millionen.«
    »Vergessen Sie nicht, dass nicht einmal Sie auf sich allein gestellt Erfolg haben werden.«
    »Das sagen sie alle«, entgegnete Fett. Das war der Moment, in dem er endgültig einen Schlussstrich zog. »Wenn ich Taun We finde, werde ich die Daten versteigern, um meine Unkosten zu decken. Fangen Sie schon mal an zu sparen.«
    Fett erwartete, dass Koa Ne ihm auf die Landeplattform nachlaufen würde, wie es halsstarrige Kunden immer taten, wenn sie zur Einsicht kamen. Aber als er einen Blick hinter sich warf, war die Plattform leer.
    Vielleicht sind zwei Millionen alles, was er sich leisten kann. Zu schade. Dies ist entweder meine letzte Jagd, oder es ist der Startschuss zu einem neuen Vermögen.
    Die Gewinnquoten gefielen ihm. Ja, er spürte, dass er eine echte Chance hatte. Für einen Kopfgeldjäger war ein Jahr eine
    lange Zeit.
    Er schlüpfte in das Cockpit der Slave I und senkte die Kanzel. Er hatte ein Vermögen dafür ausgegeben, sie zum dritten Mal wiederherzustellen - und Modifikationen einzubauen, von denen sein Vater Jango nie zu träumen gewagt hätte. Als er im Pilotensessel des Schiffs saß und auf einen endlosen sturmgepeitschten Ozean hinausblickte, war er wieder ein neunjähriges Kind, hocherfreut darüber, dass er mit seinem Vater auf eine Mission fliegen durfte.
    Einst war dies sein Zuhause gewesen. Hier war er am glücklichsten gewesen.
    Es hieß, dass die Vergangenheit vor dem inneren Auge Revue passierte, wenn man starb. Anderseits sagten die Leute eine Menge Dinge, und er scherte sich einen Dreck darum, solange es ihm nichts einbrachte.
    Fett fuhr das Triebwerk hoch, hob ab und brachte die Slave I auf einen Standardabflugkurs. Er musste sich auf Taun Wes Fährte setzen. Aber Koa Ne hatte recht: Was nützte ihm sein Vermögen jetzt noch? Andere Männer hinterließen Imperien, oder ihr Vermögen sicherte die Zukunft ihrer Familien.
    Er überprüfte seinen höchst illegalen und sehr verlässlichen Komscanner und stellte ihn so ein, dass er ihm ungewöhnliche Aktiengeschäfte von Biotechnikunternehmen meldete. Taun We hatte etwas zu verkaufen, und sie würde es verkaufen, und die Auswirkungen dieses Handels würden Kreise ziehen, die sich weit genug ausbreiteten, dass er früher oder später darauf aufmerksam werden würde.
    Für dich zählt bloß früher. Ein Später wird es für dich nicht mehr geben, nicht solange du die
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