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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer
Autoren: Philip K. Dick
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warf sich zu Boden, die Arme über dem Kopf. Ein Ozean weißen Lichts leckte über ihn hinweg, nahm ihn hoch und riß ihn mit.
    Ich habe es geschafft, dachte er. Ich hatte Erfolg.
    Ein glühendheißer Wind zerrte an ihm, wirbelte ihn davon; er ließ sich von ihm tragen. Schutt und flammende Trümmerstücke flogen um ihn herum. Eine weit entfernte Fläche wirbelte auf ihn zu. Er krümmte sich zusammen, wandte den Kopf ab, und dann flog er hindurch – die Fläche gab nach und zersplitterte. Und er wirbelte weiter, stürzte in Dunkelheit, getragen durch die Kräfte von Wind und Hitze.
    Sein letzter Gedanke war: Das war es wert. Vulkan 3 ist tot!

    Vater Fields saß da und beobachtete einen Hammer. Der Hammer taumelte. Er zögerte in seinem wilden, ziellosen Flug. Und dann trudelte er zu Boden.
    Einer nach dem anderen fielen die Hämmer lautlos aus der Luft, krachten auf den Boden und lagen reglos da. Leblose Haufen aus Metall und Kunststoff, nicht mehr. Ohne Bewegung. Ihre kreischenden Stimmen schwiegen.
    Was für eine Erleichterung, dachte er.
    Dann stand er auf und ging mit unsicheren Schritten zu den vier Männern vom Medizinkorps hinüber. »Wie geht es ihm?« fragte er.
    Ohne aufzublicken erwiderte einer der Mediziner: »Wir machen Fortschritte. Sein Brustkorb wurde stark beschädigt. Wir haben ihn an ein Herz-Lungen-System angeschlossen, das sehr gut hilft.« Die halbautomatischen Chirurgiewerkzeuge krochen über den Körper von William Barris, erkundend, reparierend. Sie schienen mit dem Brustkorb so gut wie fertig zu sein; jetzt konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit auf die gebrochene Schulter.
    »Wir werden Knochenformen benötigen«, erklärte einer der Mediziner. Er sah sich um und sagte: »Wir haben hier keine dabei. Man wird ihn zurück nach Genf fliegen müssen.«
    »Gut«, sagte Fields. »Bereitet ihn dazu vor.«
    Die Bahre glitt von kundiger Hand geführt unter Barris und hob ihn hoch.
    »Dieser Verräter«, sagte eine Stimme hinter Fields.
    Er wandte den Kopf und sah Direktor Reynolds, der Barris betrachtete. Seine Kleidung war zerrissen, und über seinem linken Auge blutete ein tiefer Schnitt. »Jetzt haben Sie keinen Job mehr«, sagte Fields.
    »Das gleiche gilt für Sie«, erwiderte Reynolds tief verbittert. »Was wird aus dem großen Kreuzzug, jetzt, da es V ulkan 3 nicht mehr gibt? Haben Sie irgendwelche konstruktiven Programme anzubieten?«
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, erwiderte Fields. Er ging neben der Bahre her, auf der Barris die Rampe hinauf zu dem wartenden Schiff getragen wurde.
    »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet«, sagte Fields zu ihm. Er zündete eine Zigarette an und steckte sie Barris zwischen die halb geöffneten Lippen. »Sie sagen am besten gar nichts. Diese Chirugieroboter fummeln immer noch an Ihnen herum.« Er deutete auf die Mechanismen, die an der verletzten Schulter arbeiteten.
    »Haben irgendwelche der Zentraleinheiten von V ulkan 3 ...«,
    murmelte Barris schwach.
    »Einige haben überlebt«, sagte Fields. »Genug für Ihre Zwecke. Auf jeden Fall werden Sie mit dem, was übrig ist, noch addieren und subtrahieren können.« Als er die Sorge im Gesicht des verletzten Mannes sah, sagte er: »Ich scherze nur. Ein großer Teil ist noch vorhanden. Machen Sie sich keine Sorgen. Die Teile, die Sie haben wollen, können wieder zusammengeflickt werden. Eigentlich könnte ich Ihnen vielleicht sogar dabei helfen. Ich habe immer noch gewisse Fähigkeiten.«
    »Die Struktur von Eintracht wird anders sein«, meinte Barris.
    »Ja«, erwiderte Fields.
    »Wir werden unsere Basis verbreitern. Wir müssen.«
    Fields blickte aus dem Schiffsfenster und ignorierte den verletzten Mann. Schließlich gab Barris den Versuch zu reden auf. Seine Augen fielen zu; Fields nahm die Zigarette an sich, die von den Lippen auf das Hemd gefallen war.
    »Wir werden später reden«, sagte er und rauchte die Zigarette zu Ende.
    Das Schiff flog weiter auf Genf zu.
    Fields blickte in den leeren Himmel und dachte: Schön, daß man diese Dinger nicht mehr herumfliegen sieht. Als eines starb, starben sie alle. Seltsam, sich bewußt zu machen, daß wir das letzte gesehen haben ... den letzten Hammer, der summend und kreischend herumfliegt, angreift und Bomben wirft, auf seinem Weg nur Zerstörung zurückläßt.
    Den Stamm töten, wie Barris gesagt hatte.
    Der Mann hatte in vielem recht gehabt, gestand Fields sich ein. Er war der einzige, der bis zum Zentrum vordringen konnte – uns andere haben sie aufhalten
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