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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer
Autoren: Philip K. Dick
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gehabt hätten, bezweifle ich, daß Sie endgültig über Eintracht gesiegt hätten«, meinte Barris. »Es ist eine hoffnungslose Idee, eine basisorientierte revolutionäre Bewegung könne ein modernes bürokratisches System überwinden, dem die modernste Technologie und eine komplexe industrielle Organisation zur Verfügung steht. Vor hundert Jahren hätte Ihre Bewegung vielleicht Erfolg gehabt. Die Zeiten haben sich aber geändert. Das Regieren ist eine von Fachleuten betriebene Wissenschaft.«
    Fields musterte ihn feindselig. »Um zu gewinnen, muß man dazu gehören«, sagte er.
    »Man muß jemanden kennen, der dazu gehört«, sagte Barris. »Und das tun Sie – Sie kennen mich. Ich kann Sie selbst in eine Position bringen, wo Sie in der Lage sein werden den Stamm selbst anzugreifen, nicht nur die Äste.«
    »Und der Stamm ist V ulkan 3 «, sagte Fields. »Daß wir das wissen, dürfen Sie uns zumindest glauben. Dieses Ding ist von Anfang an unser Ziel gewesen.« Er stieß heftig den Atem aus. »Also gut, Barris, ich bin mit Ihren Bedingungen einverstanden.«
    Barris entspannte sich, aber in seinem Gesicht war davon nichts zu sehen. »Gut«, sagte er.
    »Sie sind überrascht, nicht wahr?« fragte Fields.
    »Nein. Erleichtert. Ich hielt es für möglich, daß Sie nicht erkennen, wie prekär Ihre Situation ist.«
    Fields zog eine Taschenuhr heraus und warf einen Blick darauf. »Was brauchen Sie für den Angriff auf die Festung? Es fehlt uns noch immer an Waffen. Wir stützen uns hauptsächlich auf unsere große Zahl.«
    »Es gibt Waffen in Genf.«
    »Und was ist mit Transportmitteln?«
    »Wir haben drei schnelle Polizeikreuzer. Damit wird es gehen.« Barris schrieb hastig etwas auf ein Blatt Papier. »Ein konzentrierter Angriff von fähigen Männern – Experten, die gegen die Lebenszentren losschlagen. Hundert sorgfältig ausgewählte Leute reichen. Alles hängt von den ersten zehn Minuten ab. Wenn wir Erfolg haben, dann sofort. Eine zweite Chance wird es nicht geben.«
    Fields starrte ihn durchdringend an. »Barris, glauben Sie wirklich, daß wir eine Chance haben? Könnten wir V ulkan 3 tatsächlich erreichen?« Seine ölverschmierten Hände arbeiteten. »Seit Jahren habe ich an nichts anderes gedacht. Dieses satanische Ungetüm aus Speicherröhren und Elektronik zu zerschmettern ...«
    »Wir werden an ihn herankommen«, versprach Barris.

    Fields wählte die Männer aus, die Barris benötigte. Sie wurden in den Kreuzer verfrachtet, und Barris lenkte ihn unverzüglich nach Genf zurück, Fields in seiner Begleitung.
    Auf halbem Weg über den Atlantik kamen sie an einem riesigen Schwarm von Hämmern vorbei, die auf das hilflose, verteidigungslose Nordamerika zujagten. Sie waren groß, beinahe so groß wie der Kreuzer. Sie waren unglaublich schnell und fast sofort wieder außer Sicht. Einige Augenblicke später tauchte eine zweite Horde auf, schlanke, nadelartige Objekte diesmal. Sie beachteten das Schiff nicht und folgten dem ersten Schwarm hinter dem Horizont.
    »Neue Modelle«, sagte Barris. »Er verliert keine Zeit.«
    Das Eintracht-Gebäude war immer noch in der Hand der Verbündeten. Sie landeten auf dem Dach und eilten auf den Rampen hinunter. Auf Fields' Befehl hatten die Heiler ihren Angriff eingestellt. Aber dafür schwärmten Hämmer um das Gebäude, kamen im Sturzflug hinunter und wichen behende den Dachstrahlern aus. Die Hälfte des Hauptbaues lag in Trümmern, aber die Geschütze feuerten weiter und holten die Hämmer hinunter, wenn sie zu nahe kamen.
    »Das ist eine verlorene Schlacht«, murmelte Daily. »Uns geht die Munition aus. Es scheint unendlich viele von diesen Dingern zu geben.«
    Barris arbeitete schnell. Er versorgte seinen Stoßtrupp mit den wirksamsten Waffen, die zur Verfügung standen, Material, das aus den Gewölben unter dem Gebäude hervorgeholt wurde. Von den fünf Direktoren wählte er Pegler und Chai aus und stellte eine Mannschaft aus hundert hochtrainierten Männern zusammen.
    »Ich komme mit«, sagte Fields. »Wenn der Angriff fehlschlägt, möchte ich nicht mehr leben. Wenn wir Erfolg haben, möchte ich dabei gewesen sein.«
    Barris packte mit großer Vorsicht eine Atomgranate aus.
    »Die ist für ihn.« Er wog die Bombe in der Hand; sie war nicht größer als eine Zwiebel. »Ich gehe davon aus, daß sie mich, Chai und Pegler einlassen werden. Wir können sie vielleicht überzeugen, daß wir uns Eintracht wieder anschließen wollen. Zumindest werden wir ein Stück eindringen
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