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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr
Autoren: Dokk
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für eine kurze Zeit überhaupt nicht mehr denken wollte. Die Zeit des Heldentums war fürs Erste vorbei.
    Das Wichtigste war: Er würde überleben! So wie sein Vater auch, und alle, die sonst noch von den Gruh verletzt worden waren.
    Was er von Tala schon unten am Grund der Großen Grube gehört hatte, bestätigte sich und erfüllte sein Herz mit neuer Hoffnung: Sie war in den tiefsten Höhlen der Gruh gewesen – und hatte von dort ein Anti-Serum mitgebracht! Noch war es nicht erprobt. Aber er würde sich mit Freude als Proband zur Verfügung stellen.
    Jetzt genoss er nach dem blutigen Gemetzel erst einmal die weichen Felle, auf die man ihn und seinen Vater gebettet hatte. Wenn auch schuldbewusst, immerhin hatte er sich ernsthaft vorgenommen, sein Leben zu ändern.
    Er sehnte sich danach zu schlafen, als ihn jemand am Arm packte und eine Nadel in seine Armbeuge stach. Es war die Leibwächterin seines Vaters. »Das Anti-Serum«, erklärte sie.
    Akfat erkannte erst jetzt, wie mitgenommen Tala aussah. Ihr Gesicht wirkte blass und blutleer, und auf den Wangen zeichneten sich Tränenspuren ab. Doch als sie sah, dass Akfat sie beobachtete, lächelte sie leise.
    »Wird es wirken?«, fragte er.
    »Keine Sorge, Eure Excellenz. Wir – Nabuu und ich – haben es dem Herrn der Gruh abgetrotzt. Natürlich müsst Ihr zwei, drei Tage unter Beobachtung bleiben. Erst wenn sich bis dann noch keine Symptome gezeigt haben, können wir ganz sicher sein.«
    Akfat blinzelte und lächelte zurück. Er hatte sich Tala noch nie so genau angesehen; bislang hatte er immer gedacht, sie sei unter seiner Würde. Mir ist noch nie aufgefallen, dass sie so hübsch ist! Und mutig ist sie auch noch. »Würdet ihr Uns…« Er hielt inne und begann neu: »Würdet ihr mir die Freude machen, in dieser Zeit ein Auge auf mich zu haben?«
    Erneut nahm er sich vor, sein Leben zu ändern. Er ahnte, dass er einer so mutigen Frau nur imponieren konnte, wenn er sich mindestens so mutig, besonnen und verantwortungsbewusst verhielt wie Hauptmann Bambooto, dessen Andenken er immer ehren würde.
    »Ich bin die Leibwächterin Eures Vaters«, antwortete Tala. »Bleibt in seiner Nähe, und ich bleibe in der Euren.« Als sie die Injektionsnadel aus seinem Arm zog, bedankte er sich mit einem freundlichen Nicken bei ihr.
    Während Tala aufstand und die medizinischen Utensilien wieder in der medizinischen Kiste verstaute, die jede Roziere mit sich führte, setzte er sich auf und sah sich um. Warum nur war ihm noch nie aufgefallen, wie angenehm und ruhig so ein Luftschiff sein konnte?
    Schließlich fiel sein Blick auf jenen seltsam gekleideten, hoch gewachsenen und blonden Weißen, der neben seiner Schwester Marie am Fenster stand. Draußen zog der Abend herauf.
    »Die Wunde in der Erde hat sich geschlossen«, sagte Marie gerade.
    »Unwahrscheinlich, dass da unten jemand überlebt hat«, entgegnete der Mann neben ihr in einem seltsam klingenden Französisch. Es schien nicht seine Muttersprache zu sein. »Die Erde ist auf rund dreißig Quadratkilometern abgesackt, würde ich schätzen.«
    »Fast sämtliche Gruh sind in ihren Höhlen und in der Felsspalte zerquetscht worden.« Seine Schwester klang eindeutig erleichtert – ein Gefühl, das Akfat ohne Frage mit ihr teilte. »Was für ein glücklicher Tag nach all den Wochen des Grauens!«
    Akfat wurde neugierig. Er wollte wissen, wer dieser geheimnisvolle Mann war, der offenbar maßgeblich an ihrer Rettung beteiligt gewesen war. Doch bevor er das Wort an den Fremden richten konnte, ergriff sein Vater das Wort.
    »Wer seid ihr, Monsieur?«
    »Mein Name ist Matthew Drax«, stellte sich der Fremde vor.
    »Woher kommt Ihr, und was hat ein Weißer wie Ihr hier verloren?« Sein Vater richtete sich auf, und auch Akfat machte es sich im Sitzen bequem. Er wollte nichts von diesem Gespräch verpassen.
    »Das ist eine lange Geschichte, Majestät.« Der Fremde kam auf sie zu und setzte sich jetzt zwischen die beiden provisorischen Bettlager. Akfat betrachtete ihn aus der Nähe. Solche rein weißen Personen mussten sehr selten sein. Er jedenfalls hatte noch nie einen Menschen gesehen, der so wenig Dunkles in seinem Äußeren besaß. Selbst sein ewig junger Vater hatte nicht so gelbes Haar.
    »Ich werde sie Euch auf dem Flug zu Eurer Wolkenstadt gern erzählen«, sagte der Fremde. »Um es gleich vorweg zu sagen: Ich komme aus der Vergangenheit und suche meine Gefährtin Aruula.«
    Sein Vater erschrak sichtlich bei diesen Worten. »Ihr
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