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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr
Autoren: Dokk
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Kreatur den Kopf vom Rumpf. Tala schrie auf und sank zu Boden. Akfat schleuderte eine weitere Glasbombe in die Menge der Gruh. Einige gingen in Flammen auf, andere wichen zur Seite aus und näherten sich den restlichen Gardisten und dem Kaiser.
    Im nächsten Moment wurden sie von den Füßen gerissen.
    Die Rettung kam von unerwarteter Seite – und entpuppte sich Sekunden später als tödliche Gefahr auch für die Menschen am Grund der Großen Grube.
    Aus den Öffnungen im Fels schoss eine Druckwelle, ausgelöst durch die Explosionen tief im Berg. Nach den Gruh schleuderte sie auch Akfat, Tala, die Soldaten und den Kaiser zu Boden. Doch das war nicht das Schlimmste.
    Die beiden wartenden Rozieren wurden von der Druckwelle erfasst. Die Piloten waren völlig überrumpelt und konnten nicht mehr reagieren: Die Ballonkörper wurden gegen die mit scharfen Graten gespickten Felswände und nach oben gedrückt, dem plötzlichen Luftstrom folgend.
    Die Hüllen rissen an Dutzenden Stellen zugleich; die Rozieren wurden regelrecht aufgeschlitzt! Schon fünf, sieben Meter in die Höhe getrieben, stürzten die Gondeln auf den Grund zurück. Holz barst, Metall riss kreischend. Eine der Dampfmaschinen im Heck explodierte in einer mächtigen Wolke.
    Die Gardisten kämpften sich auf die Beine und versuchten den Kaiser gegen die übermächtige Horde der grauhäutigen Monster zu verteidigen, die sich schneller als die Menschen gefangen hatten und wieder vorrückten. Kein Wunder: Weder verstanden sie, was passiert war, noch verspürten sie einen Schmerz. Nur Hunger.
    Pilatre de Rozier war klar, dass ein Entkommen aus der Großen Grube unmöglich geworden war. Hoffnungslosigkeit machte sich in ihm breit.
    Nom de dieu, hat jetzt und hier meine letzte Stunde geschlagen?, dachte der Kaiser. Dann riss er sich zusammen. Wenn ich sterben muss, dann im Kampf! Er war immer ein Mann der Wissenschaften, ein Forscher und Pionier gewesen. Ein grausames Schicksal hatte ihn in diese Welt und diese Zeit verschlagen und ihn zu kämpfen gelehrt. Er packte seinen Säbel fester und stellte sich der Gefahr.
    Im nächsten Moment waren die Gruh heran. Knochige, blutverschmierte Finger griffen nach ihm. Mit dem Säbel hieb de Rozier auf die Gegner ein, fällte zwei, drei von ihnen.
    Doch die Übermacht war zu groß. Ein Gruh, in dessen einem Auge – das andere hing aus seiner Höhle heraus – unermessliche Gier nach Menschenhirn loderte, umklammerte den Kaiser und hieb ihm seine Zähne in die Schulter.
    De Rozier schrie auf, schlug so vehement mit dem Säbel zu, wie er nur konnte, und spaltete dem Gruh den Schädel. Doch noch in ihrem jämmerlichen Tod hielt die Kreatur den Unterarm des Kaisers fest umklammert. De Rozier versuchte sich zu befreien. Ihm blieb nichts übrig, als den Arm abzuschlagen und mühselig von seinem eigenen zu lösen.
    Aus den Augenwinkeln sah er Bewegung in der Felswand und wandte den Kopf.
    Strickleitern und Seile fielen von oben herab. Am Rand der Grube erschienen Gestalten, die daran herunterkletterten und -rutschten. Hilfe nahte!
    Merci de bon dieu, wir sind gerettet!, dachte de Rozier unwillkürlich, doch dann fiel ihm siedendheiß ein: Er war gebissen worden. Das Gruhgift kreiste in seinen Adern!
    Die Knie gaben unter ihm nach. Er war dem Tode geweiht…
    Nein, noch nicht! Entschlossen stand er auf. Solange noch ein Funken Leben in ihm war, wollte er kämpfen. Er hieb weiter auf die Gruh ein.
    Da zuckte plötzlich ein greller Lichtstrahl vom oberen Rand der Grube her – und bohrte sich in den Kopf eines der angreifenden Monster. Einige der Gardisten schrien erschrocken auf, bis sie merkten, dass der tödliche Strahl auf ihrer Seite war. Mehr und mehr Gruh fielen ihm zum Opfer.
    Dann war es vorbei. Dreizehn Mal war der Blitz in die Grube gefahren, elf der Unterirdischen waren von ihm niedergestreckt worden. Andere waren mit einem Armbrustbolzen in der Stirn zu Boden gegangen. Die letzten drei wurden von den Gardisten, die über die Leitern und Seile herab gekommen waren, erschlagen. De Rozier glaubte Hauptmann Lysambwe unter ihnen zu erkennen, stellte die Frage, wo er herkam, aber zurück. Erst einmal waren sein Sohn und seine Leibwächterin wichtiger.
    Die nächsten Hiobsbotschaften: Hauptmann Bambooto war gefallen, und Prinz Akfat war von den Gruh gebissen worden! Tala dagegen war – nicht zuletzt durch Bambootos Einsatz – wie durch ein Wunder unversehrt geblieben. Doch sie schien unter Schock zu stehen, sprach kein Wort und
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