Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr
Autoren: Dokk
Vom Netzwerk:
Monsieur«, sagte sie und bückte sich nach dem Käfig. Der kleine Maaki floh vor ihrem Armband an die hintere Wand. Dort krallte er sich am Gitter fest und zwitscherte ängstlich, was ungemein niedlich aussah. Issa Maganga streckte ihn dem Sonderbeauftragten entgegen.
    »Damit Ihr meinen Sohn nie vergesst!«, sagte sie. Tränen schimmerten in ihren Augen, denn sie dachte dabei an Ngomane.
    De Fouché schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht annehmen. Ich bin Soldat und habe gar keine Zeit, mich um ein Tier zu kümmern.«
    »Eure Frau vielleicht?«, lockte die Alte. »Mbubu ist ein putziges kleines Ding. Es könnte ihr Gesellschaft leisten, wenn Ihr nicht da seid.«
    Da war ein Flackern in de Fouchés Augen. Als käme ihm eine Idee. Issa Maganga sah es und hakte sofort nach. »Frauen lieben es, wenn Männer sich aufmerksam zeigen, Monsieur! Versucht es nur! Ihr werdet überrascht sein, was dieses Geschenk bewirkt!«
    Der Sonderbeauftragte lächelte. »Du hast mich überredet. Die Frau, an die ich dauernd denken muss, ist momentan etwas… verärgert. Vielleicht ändert sie sich, wenn ich ihr den kleinen Kerl hier schenke.«
    »Das wird sie, Monsieur!«, versprach die Geisterfrau und nickte. Verlass dich drauf! Und wie sie sich ändern wird!
    Jemand brachte eine Decke und legte sie um ihre knochigen Schultern. Nach Art der Banzulu trug Issa Maganga nur ein Hüfttuch. An einem normalen Tag wäre das sofort aufgefallen, aber heute war kein normaler Tag.
    De Fouché bot ihr an, sie zu einem der Transportlifte zu begleiten. Die Geisterfrau lehnte dankend ab. Sie erzählte ihm, dass sie ganz in der Nähe Verwandte hätte, die sich um sie kümmern würden. Das war nicht einmal gelogen.
    In den Resten eines Maisfeldes am Rand der abgestürzten Stadt warteten die letzten Überlebenden ihres Stammes.
    ***
    In der Großen Grube
    Geschafft!
    Sie hatte es geschafft. Dort vorn leuchtete wirklich und wahrhaftig blauer Himmel in all diesem dunklen, bedrohlichen Feuerrot, dem glühenden Orange und Pechschwarz.
    Tala sandte ein Stoßgebet an alle Götter, die sie kannte – und an die, die sie nicht kannte. Jetzt wehte auch ein vergleichsweise frischer Lufthauch über sie hinweg und gab ihr neue Kraft. Sie rannte den Pfad entlang auf die himmelblaue Stelle zu, die immer größer wurde. Doch plötzlich blieb sie entsetzt stehen. Das waren doch Kampfgeräusche! Etwas explodierte! Ob…
    Vorsichtiger wagte sie sich weiter vor und versuchte dabei in der Deckung zu bleiben.
    Doch da packte sie etwas von hinten, etwas Eiskaltes.
    Die Gruh! Sie hatten sie eingeholt! Tala schrie auf, riss sich los und rannte weiter. Das Wesen, dem sie entkommen war, brüllte zornig auf.
    Entsetzt fuhr Tala herum. Es war Nabuu.
    Er war über und über dunkelrot verschmiert vom zähen Blut der Gruh. Er musste furchtbar unter ihnen gewütet haben! Bevor die Gier zu groß geworden war…
    »Nabuu! Ich bin es, Tala!«
    Doch diesmal half ihr Name nicht. Mit fiebrigen Augen stürzte die Gestalt, die einmal ihr geliebter Nabuu gewesen war, auf sie zu. Tala wandte sich um und lief so schnell sie konnte weiter auf den himmelblauen Fleck zu. Sie konnte nicht mehr klar denken.
    Nabuu, Nabuu! Er ist endgültig verloren!
    Sie spürte kaum, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten, stürzte nur vorwärts, dorthin, wo der Kampf stattfand. Wo Menschen waren; normale Menschen! Wenn sie die erreichte, hatte sie es geschafft. Dann war auch Nabuus Opfer nicht umsonst gewesen.
    Mit letzter Kraft stemmte sie sich einen Felsabsatz hoch und rannte einfach weiter, die Augen immer noch blind vor Tränen.
    »Nom de dieu! Vaters Leibwächterin! Das ist Tala!«
    Akfat wusste nicht, was die junge Frau hier verloren hatte, wie sie in die Höhle der Gruh gelangt war. Er überlegte nicht lange und wagte einen Vorstoß. Er erreichte die junge Frau, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, stützte sie und zog sie in Richtung der Soldaten.
    Tala schien ihn kaum wahrzunehmen, schluchzte nur leise vor sich hin. Akfat musste sich anstrengen; er war selbst nicht besonders groß und auch wenn Tala nicht viel wog und in den Tagen unter der Erde abgemagert war, ein Gewicht war sie trotzdem.
    Außerdem griffen ihn immer wieder die Gruh an und versuchten auf ihn und die Leibwächterin seines Vaters einzudringen. Doch er konnte sie abwehren, und ein oder zwei Mal sah er, dass ein Untoter mit einem gezielten Bolzenschuss in den Kopf wegsackte und umkippte. Maries Schüsse waren von tödlicher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher