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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr
Autoren: Dokk
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Präzision – und das aus gut zwanzig Metern Entfernung vom oberen Rand der Grube aus!
    Wenn wir das hier überleben, werde ich mich mal näher mit Marie befassen. Bisher hielt ich sie immer für ein wenig exzentrisch, aber sie hat mehr Mut als alle Männer, die ich kenne.
    Mit einem Mal hörte er ein heftiges Grollen. Erst dachte er, es sei ein Gruh, der hinter ihm aufgetaucht war, doch dann wurde ihm klar, dass es die Erde selbst war, die das Geräusch erzeugte. l
    Akfat schwankte und hätte Tala beinahe losgelassen. Er ging in die Knie. Auch Tala konnte nicht mehr weiter und sank zu Boden.
    Da erschütterte ein heftiger Stoß die Erde, und ein Spalt tat sich auf, der mit beängstigender Geschwindigkeit auf ihn und die Leibwächterin des Kaisers zuraste.
    ***
    In der Tiefe, wenige Minuten zuvor
    Michel klammerte sich fester denn je an die Felsnadel, an der er empor geklettert war.
    Der Schein der beinahe abgebrannten Fackeln beleuchtete ein grausiges Szenario: Schmatzend und grunzend hatten sich die Gruh, die ihn und seine Mitgardisten überfallen hatten, über Ngoma, Charles und Mogama hergemacht. Alle drei lagen in ihrem Blut, und die halbverfaulten Mäuler der Gruh waren jetzt mit einer dunkelroten, körnigen und glibberigen Masse verschmiert.
    Michel schauderte bis ins Mark.
    Was sollte er nur tun?
    Eigentlich weißt du das ganz genau. Du hast nur noch eine Möglichkeit.
    Bis jetzt war er immer wieder davor zurückgeschreckt. Erst waren seine zitternden Finger eine brauchbare Ausrede gewesen, dann die Hoffnung, dass die Gruh den Weg freimachen würden. Aber das taten sie nicht.
    Ich will das nicht. Ich will zurück in die Wolkenstadt, zurück zu meinem einfachen Wachdienst, abends mit den Jungs in die Schänke gehen und ein Bier trinken. Und mir endlich ein Mädchen suchen, so ein hübsches, mit netten Rundungen. Die anderen machen sich ja schon über mich lustig, dass ich noch nie…
    Tja, keine Chance, unterbrach seine innere Stimme diese Gedanken. Du wirst jetzt ein Held werden, so wie es aussieht. Also los, mach schon. Ein Held zögert nicht, sich und sein armseliges Leben zu opfern.
    Aber was, wenn mich die Gruh gar nicht mehr sehen? Oder bemerken? Dann könnte ich doch…
    Schon vergessen? Die Typen können dich riechen, wenn du noch meterweit entfernt bist. Sie müssen dich gar nicht sehen und fangen dich trotzdem. Du hast keine Chance gegen sie, oder kannst du auf einmal im Dunkeln sehen? Du kannst nur noch tun, wozu du hierher gekommen bist.
    Du bist grausam!, schimpfte Michel in Gedanken auf das Schicksal. Doch das lachte nur bitter und antwortete nicht.
    Michel holte noch einmal tief Luft und wünschte sich im nächsten Moment, er hätte es nicht getan. Die Luft roch nach Blut und Fäulnis und Schwefel, und beinahe hätte er sich bei dem Gedanken, dass er jetzt sein Versteck verlassen und auf den Boden zurückkehren musste, um den Feuerstein schlagen zu können, noch tiefer in den Säulenwald zurückgezogen.
    Aber er fasste sich ein Herz. Je schneller er handelte, desto eher würde es vorbei sein.
    Vorsichtig hangelte er an dem Stalaktiten herunter und nahm den Zündschnapper aus dem Rucksack. Die Gruh hatten nichts bemerkt, denn sie fuhren mit ihrer grausigen Mahlzeit fort. Michel fummelte den Luntenknoten aus seinem Hosenbund und presste den Zündschnapper dagegen. Glücklicherweise sind die Zündschnüre nicht feucht geworden, dachte er und hoffte, dass auch wirklich alle Feuer fingen.
    Er betätigte den Schnapper. Ein Funkenregen ergoss sich auf die mit zwei Lagen leimgetränkten Gewebes ummantelte Schwarzpulverseele.
    Na los doch. Brennt schon!
    Und dann taten sie ihm den Gefallen. Alle sechzehn Lunten begannen erst zu glimmen, dann lief eine Flamme die Stränge entlang in Richtung der Wand, in der sie ihre Sprengladungen untergebracht hatten.
    Michel sah zu den Gruh hinüber, die immer noch schlürfend und schmatzend über die Leichen seiner Kameraden gebeugt waren und ihn nicht beachteten.
    Ich würde schon lieber in einer riesigen Detonation sterben, als womöglich noch zu spüren, wie sie mir den Schädel öffnen. Meinst du, dass du das schaffst, Schicksal? Den Gefallen könntest du mir wenigstens tun.
    Er verscheuchte die dummen Gedanken und starrte wieder auf die Flamme, sie sich jetzt in sechzehn kleinere aufteilte. Michel atmete erleichtert auf. Das Schicksal hatte ein Einsehen. Jetzt würde es nur noch ein paar Sekunden dauern, bis es vorbei war.
    Er kroch zu einem Stalagmiten in
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