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VT08 - Anti-Serum

VT08 - Anti-Serum

Titel: VT08 - Anti-Serum
Autoren: Dario Vandis
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Auseinandersetzung an der Andockstation, die sie hatte inspizieren wollen. Die Gruh waren wie aus dem Nichts aufgetaucht. Dutzende von Gruh, aus deren Mitte der plötzlich auftauchende Nooga sie, auf seinem Maelwoorm reitend, gerettet hatte.
    Zu spät gekommen war die Rettung dagegen für die drei Gardisten, die sich bei Marie befunden hatten.
    Dann, in Vilam angekommen, waren sie ein weiteres Mal von den Gruh attackiert worden. Sechs der unheimlichen Wesen waren mitten in der Nacht plötzlich bei dem Feuer aufgetaucht. Sie stolperten orientierungslos umher, als würden sie unter einem hypnotischen Bann stehen. Dann war der siebte Gruh aufgetaucht, der offenbar der Grund für das seltsame Verhalten der anderen sechs gewesen war. Er war der eigentliche Gegner. Schnell. Kräftig. Und absolut tödlich.
    Bevor die Dorfbewohner reagierten, hatte er einem der Männer bereits die Kehle zerfetzt und die Hirnschale aufgesprengt. Marie hatte versucht, ihn zu überwältigen, aber erst mit vereinten Kräften war es ihnen gelungen, ihn zu töten.
    Anschließend hatte man auch die anderen sechs Gruh unschädlich gemacht, die – nachdem der siebte Gruh tot war – wieder in ihre bekannten Verhaltensweisen zurückfielen.
    Es schien, als wäre es die Ausstrahlung des siebten, verrückten Gruh gewesen, die sie irritiert hatte…
    Inzwischen waren die Leichen weggeschafft und in einer Grube abseits der Hütten beerdigt worden, aber Marie war sicher, dass der Kampf noch nicht beendet war. Aber was konnten sie gegen die Gruh unternehmen?
    Marie hatte während der vergangenen Stunden jede Hütte in Vilam inspiziert. In den meisten hatten sich Frauen und Kinder verborgen. Sie besaßen Kleider, Schuhe, Tonkrüge – aber nichts, was sich als Waffe verwenden ließ. Und selbst die Speere, Schwerter und Messer der Dorfbewohner würden nicht helfen, solange die Zahl der Gruh beständig wuchs.
    Es musste ein anderes Mittel her. Marie wusste, dass in Wimereux-à-l’Hauteur die besten Wissenschaftler ihres Vaters daran arbeiteten, die Ursache dafür herauszufinden, dass sich Menschen in abscheuliche Gruh verwandelten.
    »Das könnte das Ende von allem sein«, murmelte sie kaum hörbar.
    Nooga lachte auf. »Das Ende wurde uns schon so oft prophezeit. Wir haben die größten Dürren und Überschwemmungen überlebt. Wir haben die Steuereintreiber der Wolkenstädte überlebt. Da werden wir auch die Gruh überleben.«
    Aber der zweifelnde Ton in seiner Stimme verriet ihn.
    Nooga glaubte nicht, dass sie es schaffen würden. Er zwang sich nur, das Offensichtliche um keinen Preis auszusprechen.
    Er wollte sie, Marie, nicht unnötig in Angst versetzen – genauso wie seine Schwester Mala und die Kinder, die sie aus Kilmalie aufgenommen hatten.
    Was könnte mich mehr in Angst versetzen als die unmittelbare Auseinandersetzung? Marie hatte die Gruh erlebt.
    Sie wusste jetzt, wozu diese Wesen imstande waren – und sie kochte innerlich, wenn sie daran dachte, wie zögerlich ihre Halbschwester Antoinette, zu deren Herrschaftsgebiet Vilam, Kilmalie und die anderen Dörfer zählten, auf diese Krise reagiert hatte.
    Nooga, der nicht ahnen konnte, wo sie mit ihren Gedanken war, legte ihr den Arm um die Schultern. »Du solltest dich nicht so sehr mit der Vergangenheit beschäftigen. Es ist die Zukunft, an die wir denken müssen… Was ist?«
    Marie war unwillkürlich zusammengezuckt, als seine Hand die Wunde unter ihrer Schulter berührt hatte.
    »Gar nichts«, sagte sie hastig. »Alles in Ordnung.«
    »Bist du verletzt?«, fragte er alarmiert.
    »Das ist nur ein Kratzer.«
    Sie ließ es geschehen, dass er den Kragen ihres Kleides zur Seite schob. Normalerweise hätte sie ihm dafür eine Ohrfeige verpasst. Mindestens eine.
    »Woher hast du das?«, fragte er scharf.
    »Es muss beim Kampf passiert sein.«
    Nooga sprang auf. »Hat der Gruh dich verletzt?«
    »Ich glaube nicht. Es ist ja nur ein Kratzer.«
    Nooga musterte sie misstrauisch. »Versuche dich zu erinnern. Es ist wichtig, Marie. Das Leben meiner Schwester und der Kinder hängt davon ab.«
    Ihr wurde klar, dass er keine Sekunde zögern würde, sie zu töten, falls sich tatsächlich Anzeichen dafür einstellten, dass sie sich in einen Gruh verwandelte. Irgendeine böse Stimme in ihrem Hinterkopf fragte, ob er auch dann nicht zögern würde, wenn er nur Zweifel hätte. Wenn er nicht sicher sein könnte.
    Natürlich würde er nicht zögern. Niemals, und das war auch richtig so. Er hatte die Menschen von Vilam
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