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Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Titel: Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Abschluss bringen. Gut. Ich hatte schon gefürchtet, dass sich das über das Winterfest hinziehen würde.«
    Illyan lächelte. »Ich habe mich gefragt, ob das etwas mit der Energie zu tun hatte, mit der du dich ihm gewidmet hast.«
    »Ha, ich entscheide im Zweifelsfall zu Gregors Gunsten und nehme an, dass er meinen privaten Termin nicht im Kopf hatte, als er mir diesen Fall zuwies. Der Schlamassel weitete sich unerwartet aus.«
    »Was für ein Fall?«, fragte Sergeantin Taura.
    »Meine neue Aufgabe als einer der neun kaiserlichen Auditoren für Kaiser Gregor nahm vor etwa einem Monat
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    eine seltsame und unerwartete Wendung hin zu einem Kriminalfall«, erklärte Mylord. »Wir fanden heraus, dass Lord Vorbataille, der – wie ich – Erbe eines Grafen aus einem unserer südlichen Distrikte ist, sich mit einem jacksonischen Schmugglerring eingelassen hatte. Oder möglicherweise von ihm bestochen worden war. Auf jeden Fall steckte er zu der Zeit, als seine Sünden ihn einholten, bis zum Hals in illegalem Handel, Entführung und Mord. Sehr schlechte Gesellschaft, jetzt völlig aus dem Geschäft, wie ich mit Freuden berichte. Gregor erwog, die Jacksonier in einer Kiste zurückzuschicken, passend eingefroren; sollen doch ihre Unterstützer entscheiden, ob sie die Kosten der Wiederbelebung wert sind. Wenn am Ende alle Vorwürfe gegen Vorbataille bewiesen sind, was ich annehme, dann
    … mag man ihm um seines Vaters willen gestatten, sich in seiner Zelle umzubringen.« Mylord verzog das Gesicht.
    »Wenn nicht, dann wird man den Rat der Grafen überzeugen müssen, dass er eine direktere Wiederherstellung der Ehre der Vor billigt. Man darf nicht erlauben, dass Korruption auf diesem Niveau überschwappt und uns alle in Verruf bringt.«
    »Gregor ist mit deiner Arbeit in diesem Fall sehr zufrieden«, bemerkte Illyan.
    »Das glaube ich gern. Auf seine eigene unterkühlte Art war er ganz fuchtig über die Entführung der Prinzessin Olivia. Ein unbewaffnetes Schiff, all diese armen toten Passagiere – Himmel, was für ein Albtraum.«
    Roic lauschte alldem ein wenig sehnsüchtig. Er dachte, er hätte mehr tun können in diesem vergangenen Monat, während Mylord in diesem viel beachteten Fall hin und her
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    sauste, aber Pym hatte ihn nicht zum Dienst dabei eingeteilt. Zugegeben, jemand musste im Palais Vorkosigan Nachtwache halten, Woche um Woche …
    »Aber genug von dieser hässlichen Geschichte«, Mylord fing Madame Vorsoissons dankbaren Blick auf, »wenden wir uns fröhlicheren Dingen zu. Warum packst du nicht dieses nächste Päckchen zu Ende aus, Schatz?«
    Madame Vorsoisson wandte sich wieder dem überladenen Tisch und der Tätigkeit zu, die durch das Eintreffen der Neuankömmlinge unterbrochen worden war. »Hier ist die Karte. Oh, Admiral Quinn, schon wieder?«
    Mylord nahm die Karte und zog die Augenbrauen hoch.
    »Was, diesmal kein Limerick? Wie enttäuschend.«
    »Vielleicht ist das hier der Ersatz dafür. Ach du meine Güte! Stellt euch nur vor! Und den ganzen Weg von der Erde!« Aus einer kleinen Schachtel zog sie eine kurze, dreifache Schnur mit lauter gleichen Perlen hervor und hielt sie sich an den Hals. »Ein Halsband … oh, wie hübsch.« Im nächsten Moment legte sie sich die irisierenden Kügelchen um den Hals und brachte die beiden Enden des Verschlusses im Nacken zusammen.
    »Soll ich sie dir festmachen?«, bot ihr Bräutigam an.
    »Nur für einen Augenblick …« Sie beugte den Kopf, und Mylord reichte hinauf und fummelte an der Schließe an ihrem Nacken herum. Sie trat zu dem Spiegel über dem nicht angezündeten Kamin und wandte sich hin und her, um zu beobachten, wie der exquisite Schmuck das Licht einfing, und sie lächelte Mylord auf rätselhafte Weise zu.
    »Ich glaube, sie würden perfekt zu dem passen, was ich übermorgen trage. Meinen Sie nicht, Lady Alys?«
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    Lady Alys legte den Kopfschief, um die Sache modisch zu beurteilen. »Sicher, ja, in der Tat.«
    Mylord verbeugte sich ob dieser Unterstützung durch die höchste Autorität. Der Blick, den er mit seiner Braut austauschte, war für Roic weniger zu entziffern, aber er schien sehr erfreut, sogar erleichtert zu sein. Sergeantin Taura, die das Nebenspiel beobachtete, runzelte unbehaglich die Stirn.
    Madame Vorsoisson nahm die Perlen wieder ab und legte sie in ihre mit Samt ausgekleidete Schachtel zurück, wo sie sanft schimmerten. »Ich glaube, wir sollten unseren Gästen gestatten, sich vor dem Dinner frisch zu machen,
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