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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Mark.
    »Das mache ich mit den meinen. So werde ich mir die
    Rückkehr nach Kolonie Beta bezahlen!«, erwiderte Kareen.
    Sie würde sich nicht einen einzigen Groschen von den
    Eltern erbetteln müssen, eine Neuigkeit, die die Eltern ein wenig überraschender fanden, als schmeichelhaft gewesen wäre. Sie hatten dann versucht, ihr das Angebot eines Zuschusses zum Lebensunterhalt aufzudrängen, einfach um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, dachte Kareen, oder möglicherweise die Oberhand. Es hatte ihr enormes Vergnügen bereitet, freundlich abzulehnen. »Ich habe auch Ma Kosti gesagt, sie soll nicht verkaufen.«
    Um Ekaterins Augen erschienen Lachfältchen. »Ich
    verstehe, Kareen. In diesem Fall… danke, Lord Mark. Ich werde eine Weile über dein Angebot nachdenken.«
    Mark, dem so ein Strich durch die Rechnung gemacht
    worden war, murrte leise, aber da der sarkastische Blick seines Bruders auf ihn gerichtet war, führte er den Versuch nicht fort, Ekaterin die Anteile wieder abzuluchsen.
    Kareen sauste zufrieden zum Serviertisch zurück, wo
    Ma Kosti gerade ein weiteres Fünfliterfass mit Ahorn-Ambrosia hochhievte und den Verschluss öffnete.
    »Wie geht's bei uns?«, fragte Kareen.
    »Wenn es so weitergeht, dann sind in einer Stunde
    unsere Vorräte erschöpft«, berichtete die Köchin. Sie trug eine Spitzenschürze über ihrem allerbesten Kleid. Eine große und exquisite Halskette aus frischen Orchideen, von der sie gesagt hatte, Miles habe sie ihr geschenkt, machte auf ihrer Brust dem Mitarbeiterabzeichen den Platz streitig.
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    Donnerwetter – es gab also mehr als einen Weg, um zur Hochzeit des Kaisers zu kommen.
    »Mit der Käferbutter mit Ahornmet hatten Sie eine
    großartige Idee, um Miles wegen dieser Sache zu
    beschwichtigen«, sagte Kareen zu ihr. »Er ist einer der wenigen, von denen ich weiß, dass sie dieses Zeug tatsächlich trinken.«
    »Oh, das war nicht meine Idee, Kareen«, erwiderte Ma Kosti. »Sie stammt von Lord Vorkosigan. Ihm gehört die Metsiederei, wissen Sie… Ich glaube, er achtet darauf, dass mehr Geld zu all den armen Leuten hinten in den Dendarii-Bergen umgeleitet wird.«
    Kareen grinste breit. »Ich verstehe.« Sie warf Miles
    einen verstohlenen Blick zu. Da stand er wohlwollend mit seiner Dame am Arm und heuchelte Gleichgültigkeit gegenüber dem Projekt seines Klonbruders.
    In der zunehmenden Dämmerung leuchteten überall im
    Garten der Residenz schön und festlich kleine bunte
    Lichter auf. In ihrem Käfig flatterten die Prachtkäfer mit ihren Flügeldecken, als wollten sie mit ihrem Funkeln auf die Festbeleuchtung antworten.
    Mark beobachtete Kareen, wie sie, ganz blond und
    elfenbeinfarben, mit einem Hauch von Himbeerrot auf den Wangen und zum Anbeißen schön von ihrem Käferbutter-Tisch zurückkam, und er seufzte vergnügt. Seine Hände, die er in die Taschen gesteckt hatte, stießen auf die sandigen Körner, die er auf ihr Drängen hin dort für sie aufbewahrt hatte, als der Hochzeitskreis geöffnet worden - 819 -
    war. Er schüttelte sie von den Fingern und hielt ihr seine Hand hin. »Was sollen wir mit dieser ganzen Hafergrütze anfangen, Kareen?«, fragte er sie. »Einpflanzen oder was?«
    »O nein«, erwiderte sie, als er sie an sich zog. »Sie dient nur der Erinnerung. Die meisten Leute tun sie in kleine Duftkissen und versuchen sie eines Tages ihren Enkeln aufzunötigen. Ich war bei der Hochzeit des alten Kaisers dabei, ja, das war ich. «
    »Es ist ein Wundergetreide, weißt du«, warf Miles ein.
    »Es vermehrt sich. Morgen – oder schon heute am späten Abend – wird es Leute geben, die kleine Säcke mit angeblicher Hochzeitsgrütze in ganz Vorbarr Sultana an die Leichtgläubigen verkaufen. Tonnen und Abertonnen.«
    »Wirklich.« Mark überlegte. »Weißt du, mit ein
    bisschen Findigkeit könnte man das tatsächlich völlig legitim tun. Nimm deine Hand voll Hochzeitsgrütze, mische sie mit einem Scheffel anderer Grütze als Streckmittel, verpacke sie neu… der Kunde würde in einem gewissen Sinn immer noch echte kaiserliche Hochzeitsgrütze bekommen, aber sie würde viel länger reichen…«
    »Kareen«, sagte Miles, »tu mir einen Gefallen. Überprüfe seine Taschen, bevor er heute Abend hier weggeht, und konfisziere alle Grütze, die du finden kannst.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich das machen würde«, sagte Mark ungehalten. Miles grinste ihn an, und Mark erkannte, dass er gerade einen Punkt gemacht hatte. Er lächelte schüchtern zurück, zu begeistert
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