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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan
Autoren: Lois McMaster Bujold
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von allem, was an diesem Abend geschah, um ein Gefühl zu hegen, das weniger als angenehm-mild gewesen wäre.
    - 820 -
    Kareen blickte auf. Mark folgte ihrem Blick und sah den Kommodore in seiner rot-blauen Paradeuniform und Madame Koudelka in etwas Grünem und Wallendem wie die Königin des Sommers. Sie kamen auf sie zu. Der
    Kommodore schwenkte seinen Stockdegen ziemlich flott, doch sein Gesichtsausdruck war seltsam nach innen gerichtet. Kareen stürzte fort, um noch mehr Kostproben der Ambrosia zu holen und diese ihren Eltern aufzudrängen.
    »Wie halten Sie beide denn so durch?«, grüßte Miles das Paar.
    »Ich bin ein bisschen, hm«, erwiderte der Kommodore.
    »Ein bisschen… hm…«
    Miles zog eine Augenbraue hoch. »Ein bisschen hm?«
    »Olivia hat gerade ihre Verlobung bekannt gegeben«,
    sagte Madame Koudelka.
    »Ich glaube, das war schrecklich ansteckend«, bemerkte Miles und grinste Ekaterin verschmitzt an.
    Ekaterin erwiderte ein schmachtendes Lächeln, dann
    sagte sie zu den Koudelkas: »Meine Glückwünsche. Wer
    ist der Glückliche?«
    »Das ist… hm… ja das, woran man sich erst gewöhnen
    muss«, seufzte der Kommodore.
    »Graf Dono Vorrutyer«, seufzte Madame Koudelka.
    Kareen kam rechtzeitig mit einem Arm voll
    Ambrosiabecher zurück und hörte die Nachricht; sie hüpfte und jauchzte vor Freude. Mark blickte seitwärts auf Ivan, der nur den Kopf schüttelte und nach einer weiteren Ambrosia langte. Von allen Anwesenden war er der - 821 -
    Einzige, der nicht in überraschtes Gemurmel ausbrach. Er wirkte bedrückt, ja. Überrascht, nein.
    Nach einer kurzen Pause, in der er die Nachricht verdaut hatte, sagte Miles: »Ich war immer der Meinung, dass eines Ihrer Mädchen einen Grafen einfangen würde.«
    »Ja«, erwiderte der Kommodore, »aber…«
    »Ich bin mir ganz sicher, dass Dono weiß, wie er sie
    glücklich machen kann«, brachte Ekaterin vor.
    »Hm.«
    »Sie wünscht sich eine große Hochzeit«, sagte Madame
    Koudelka.
    »Das wünscht sich Delia auch«, sagte der Kommodore.
    »Sie dürfen jetzt untereinander ausfechten, wer den
    früheren Hochzeitstermin bekommt. Und den ersten Schuss auf mein armes Budget.« Er schaute sich auf dem Residenzgelände um und sah all die Feiernden, die immer ausgelassener wurden. Da es noch früh am Abend war, konnten sie fast alle noch senkrecht stehen. »Diese Feier hier bringt sie auf grandiose Ideen.«
    »Ooh. Ich muss mit Duv sprechen«, sagte Miles
    hingerissen.
    Kommodore Koudelka kam näher an Mark heran und
    dämpfte seinen Ton. »Mark, ich… äh… denke, ich muss
    mich bei Ihnen entschuldigen. Ich wollte eigentlich nicht so halsstarrig sein.«
    »Das ist schon in Ordnung, Sir«, erwiderte Mark
    überrascht und gerührt.
    »Also, Sie gehen im Herbst zurück nach Beta – gut«,
    - 822 -
    fügte der Kommodore hinzu. »Schließlich besteht in eurem Alter keine Notwendigkeit, die Dinge in aller Eile zu regeln.«
    »Das haben wir auch gedacht, Sir.« Mark zögerte. »Ich weiß, ich bin in Sachen Familie noch nicht sehr gut. Aber ich habe vor zu lernen, wie das geht.«
    Der Kommodore nickte ihm zu und lächelte schief. »Sie machen es gut. junger Mann. Machen Sie nur so weiter.«
    Kareen drückte Marks Hand. Mark räusperte sich –
    plötzlich schien ihm unerklärlicherweise etwas im Hals stecken geblieben zu sein – und überdachte den neuartigen Gedanken, dass man nicht nur eine Familie haben konnte, sondern sogar mehr als eine. Ein Reichtum an Verwandten … »Danke, Sir. Ich werde es versuchen.«
    Dann kamen Olivia und Dono selbst um die Ecke der
    Residenz. Arm in Arm. Olivia in ihrem bevorzugten
    Blassgelb, Dono solide und großartig im Blau und Grau des Hauses Vorrutyer. Der dunkelhaarige Dono war genau genommen ein bisschen kleiner als seine zukünftige Braut, wie Mark zum ersten Mal bemerkte. Alle Koudelka-Mädchen waren eher groß. Aber die Wirkung von Donos Persönlichkeit war so. dass man den Unterschied in der Körpergröße kaum bemerkte.
    Sie stießen zu der Gruppe und erklärten, dass ihnen fünf verschiedene Leute gesagt hatten, sie sollten von der Ahorn-Ambrosia kosten, bevor sie zu Ende ging. Während Kareen einen weiteren Arm voll Kostproben holte, nahmen sie die Glückwünsche aller Anwesenden entgegen. Selbst Ivan unterzog sich dieser gesellschaftlichen Verpflichtung.
    - 823 -
    Als Kareen zurückkehrte, sagte Olivia zu ihr: »Ich habe gerade mit Tatya Vorbretten gesprochen. Sie war so glücklich – sie und René haben mit ihrem
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